Am 23. September fand die erste von drei Veranstaltungen der "Zukunftsbörse" statt.
Biotechnologie im Mittelpunkt
Im Rahmen der Diskussion wurden zahlreiche Themen aufgegriffen und ein breiter Bogen über aktuelle Entwicklungen der Biotechnologie gespannt. Die Fragen der Biotechnologie und Gentechnik auch aus der Sicht Betroffener zu betrachten, war eines der wesentlichen Themen des Abends.
Stichwort Killerviren
Genetische Defekte treten mit relativ geringen Wahrscheinlichkeiten auf. Menschen, die in Diagnostik tätig sind, sind täglich mit Betroffenen in Kontakt, deren Situation Nicht-Betroffene in den seltensten Fällen nachvollziehen können. "Würden Sie ein zweites Kind genetisch "designen" und bekommen – was in Österreich rechtlich unzulässig ist -, wenn Sie wüssten, Sie können eine schwere Erkrankung Ihres Erstgeborenen mit Stammzellen aus der Nabelschnur des zweiten Kindes retten?" fragte Hengstschläger. Penninger wies darauf hin, dass in der Forschung Ergebnisse nicht zu 100% vorauszusehen sind, und auch so genannte "Unfälle" passieren können (Stichwort: "Killerviren").
Ein breites Themenspektrum wurde abgedeckt
Über die Bedeutung von Patenten, die Finanzierung von Forschung, die Kosten der Herstellung von Medikamenten und Grundsätze der Zugänglichkeit von Medikamenten wurde ebenso gesprochen wie über die Frage, was als "Krankheit" definiert wird und was nicht. So sei etwa Haarausfall mit Sicherheit keine Krankheit. Vieles könne man feststellen, diagnostizieren und auch entsprechende Medikamente produzieren. Aber trotzdem handle es sich bei vielen Aspekten nicht um eine Krankheit per se.
Einig waren sich die Diskussionsteilnehmer darin, dass es die Krankheiten sind und die Chance, das Leben der davon Betroffenen zu verbessern und zu verlängern, die sie zur Forschung bewegen. Dieses verbindende Element zwischen Grundlagenforschung, praktischer Umsetzung und der Produktion von Medikamenten ist gleichzeitig die Grundlage der Biotechnologie.