Der August war für Weltaktien (gemessen am MSCI World Index) – trotz geopolitischer Krisenherde – mit einem Plus von 3,6% (auf Eurobasis) der beste Monat seit März 2013. Mit knapp über 10% liegt das Plus seit Jahresbeginn bei diesem Index sogar bereits im zweistelligen Bereich.
„Der US-amerikanische S&P 500 Index ist im vergangenen Monat erstmals auf über 2.000 Punkte gestiegen und hat damit einen neuen historischen Höchststand erreicht“, berichtet Hans Köck, Investmentstratege bei Pioneer Investments Austria. Auch die Emerging Markets haben 2014 bisher deutlich zugelegt.
Vor allem der US-Aktienmarkt spiegelt derzeit das positive Umfeld wider. Köck: „Die US-Wirtschaft hat, nach dem schwachen ersten Quartal, wieder Schwung aufgenommen (+4,2% im 2. Quartal), die Unternehmensgewinne steigen weiter, die Anleihenzinsen sind im historischen Vergleich nach wie vor niedrig, die Inflation ist derzeit kein Thema, die Lohnanstiege sind überschaubar, die Fed unterstützt weiterhin durch niedrige Zinsen.“
Bisher hat der Markt die Reduktion des „Quantitative Easing“ in den USA in diesem Jahr locker verkraftet. „Unsicherheitsfaktor bleibt, neben der weiteren Konjunkturentwicklung und der Entwicklung der Unternehmensgewinne, die Frage, wie der Anleihenmarkt auf die erwartete erste Zinserhöhung in den USA im Sommer 2015 reagieren wird und wie sich dann die Aktienmärkte davon beeinflussen lassen,“ erklärt Köck.
Das „Quantitative Easing“ und die, wenn auch schleppende, Erholung der globalen Wirtschaft bei niedriger Inflation unterstützen nach wie vor die Veranlagung in „risikante Assets“, insbesondere Aktien. Das Hauptrisiko sieht Köck derzeit in den geopolitischen Krisen. „Weiters sind vor allem die niedrige Inflation in der Eurozone und eine mögliche abrupte Änderung der Geldpolitik in den USA Hauptrisikofaktoren für unser aktuelles Szenario“, sagt Köck.
Die Renditen für US-Treasuries und Euro-Staatsanleihen sind im August angesichts der Krisenherde und der lockeren Geldpolitik der Notenbanken weiter zurückgegangen. Die Anleihenrenditen der Kernländer sind bereits seit einiger Zeit nicht mehr attraktiv.
In Anbetracht des sich verbessernden globalen Wirtschaftsumfelds und der weiterhin lockeren Geldpolitik der Notenbanken sind wir vorsichtig optimistisch für Aktien. Allerdings ist das Risiko negativer Einflüsse durch externe Faktoren, die zu einem Anstieg der Volatilität führen können, derzeit relativ hoch.