Nachlese zum Pioneer Investments Colloquium

"Forward Guidance" und Preisstabilität wichtige Herausforderungen für Notenbanken: Ganz im Zeichen der aktuellen Geldpolitik der Notenbanken stand das "Pioneer Investments' Colloquium" am 12. November in der Wiener Hofburg. Vor rund 170 Gästen, darunter viele institutionelle Investoren und Vertriebspartner von Pioneer Investments, befasste sich eine hochkarätige Expertenrunde mit den Risiken und Grenzen der aktuellen Geldpolitik und ihren vielfältigen Auswirkungen für Märkte und Anleger. Pioneer Investments Austria | 22.11.2013 13:27 Uhr
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Experten diskutierten beim "Pioneer Investments' Colloquium" über Auswirkungen der aktuellen Geldpolitik

Univ.Prof. Dr. Ewald Nowotny (Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank und Mitglied des Rates der Europäischen Zentralbank), Professor Thomas J. Sargent (Wirtschaftsnobelpreisträger 2011 und Berater der US-Notenbank Fed), Professor Axel Börsch-Supan (Professor für Makroökonomik & Volkswirtschaft, Max-Planck-Institut für Sozialrecht und Sozialpolitik in München), Willibald Cernko (CEO UniCredit Bank Austria), Sandro Pierri (CEO Pioneer Investments), Giordano Lombardo (Deputy CEO & Group CIO Pioneer Investments) und DDr. Werner Kretschmer (Head of Austria and CEE, Pioneer Investments) diskutierten unter der Leitung von ORF-Anchorman Eugen Freund

Nowotny: Zinssenkung war berechtigt

Mit Spannung erwartet wurde der Auftritt von OeNB Gouverneur Nowotny – nur wenige Tage nach der nicht unumstrittenen Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB). In seinen Aussagen dementierte Nowotny die in den Medien kolportierte Nord-Süd-Spaltung beim Thema Zinssenkung im EZB-Rat, auch sei er nicht gegen eine Leitzins-Senkung gewesen. Es habe nur unterschiedliche Auffassungen zum Timing gegeben – einige Mitglieder hätten eine spätere Zinssenkung befürwortet. Nowotny betonte weiter, dass das wichtigste Ziel der EZB die Sicherstellung der Preisstabilität sei. Dabei dürfe die Inflation nicht über 2 Prozent liegen, aber auch nicht zu weit unter 2 Prozent. Als derzeit reale Gefahr sieht er daher die Stagnation und nicht ein mögliches Inflationsrisiko. Da die Inflation in der Eurozone im Oktober mit 0,7 Prozent sehr niedrig war, sei die jüngste Zinssenkung der EZB gerechtfertigt. Große Bedeutung kommt auch der „Forward Guidance“ zu, also den Ankündigungen der Notenbanken über ihre geplanten Entscheidungen und Vorgehensweisen. Damit sollen die Märkte auf geplante bevorstehende Schritte schonend vorbereitet werden, ohne allzu heftige Reaktionen auszulösen.
 
Faktisches Handeln steht über der "Forward Guidance"

Nobelpreisträger und Fed-Berater Sargent sprach ebenfalls die „Forward Guidance“ an. So kommt etwa den derzeit immer wieder gehörten Statements, dass die Fed, aber auch die EZB beabsichtigen, „die Zinsen über einen längeren Zeitraum tief zu lassen“, hohe Bedeutung zu. Sargent sieht „Forward Guidance“ jedoch sehr kritisch. Seiner Ansicht nach ist kontinuierliches und konsequentes faktisches Handeln der Notenbanken wichtiger. Im weitesten Sinne haben aber auch eventuelle Bankenrettungen durch die Notenbanken mit „Forward Guidance“ zu tun, weil es gerade in solchen Fällen wichtig ist, dass die Notenbank klar macht, solche Rettungen in Zukunft nicht mehr durchzuführen. Ansonsten würde die Gefahr bestehen, dass die Geschäftsbanken zu hohe Risiken eingehen, weil sie sich der Rettung durch die Notenbank zu sicher sind. Deshalb, so Sargent, sei es besonders wichtig, dass Notenbanken ein genau definiertes Regelwerk haben – und es auch exakt einhalten und richtig kommunizieren. Nur so können die Notenbanken ihre Glaubwürdigkeit unter Beweis stellen. 

Was Sargent auch betonte: Geld- und Fiskalpolitik ist nicht in der Lage, strukturelle Reformen zu ersetzen. Geld- und Fiskalpolitik kann nur dazu beitragen, dass man Zeit gewinnt – undsie kann notwendige Reformen bestenfalls unterstützen. 

Wichtige Rolle der Notenbanken während Finanzkrise

In die gleiche Kerbe schlägt auch Sandro Pierri, CEO von Pioneer Investments, der gemeinsam mit dem Head of Austria and CEE, Werner Kretschmer, Gastgeber der Konferenz war, in seinem Statement: Die Notenbanken spielten während der Finanzkrise eine wichtige und aktive Rolle bei der Vermeidung der großen Risiken (tail risks). Mit ihrer aktuellen Geldpolitik bewegen sie sich jedoch auf unbekanntem Terrain. Für Pierri bleibt abzuwarten, wie sich die Rückkehr zur Normalität und die Umsetzung der strukturellen Reformen auswirken werden.
 
Breite Vermögensstreuung für Anleger derzeit besonders wichtig

Für Giordano Lombardo, Deputy CEO und Group CIO von Pioneer Investments, war die "Whatever it takes ..."-Aussage von EZB-Chef Draghi von großer Bedeutung, da sie das Ergreifen aller notwendiger Maßnahmen seitens der EZB in Aussicht stellte. Die Aussage führte zur Beruhigung der Märkte und zeigte, dass die EZB notfalls noch über ausreichend "Munition" verfügt. Gefahr wittert Lombardo in der fehlenden Konsequenz beim Angehen von notwendigen Reformen aufgrund der expansiven Geldpolitik. Für Anleger sei es seiner Ansicht nach in dieser Situation besonders wichtig, auf breiteste Vermögensstreuung zu achten. Dabei müssen der individuelle Anlagebedarf und die Risikobereitschaft berücksichtigt werden. Anbieter von Investmentfonds können mit ihren Produkten dem Bedürfnis nach breiter Streuung besonders gut entgegenkommen. 

Privatanleger: Financial Education und mehr Risikobewusstsein

Die Situation der Privatanleger im Umfeld der aktuellen Geldpolitik stand im Mittelpunkt der abschließenden Podiumsdiskussion mit Willibald Cernko, CEO UniCredit Bank Austria, Professor Axel Börsch-Supan vom Max-Planck-Institut in München und Werner Kretschmer, Head of Austria and CEE von Pioneer Investments. Cernko hob dabei die Bedeutung von Aktien und insbesondere von Aktienfonds für die langfristige Veranlagung hervor. Für ihn sind Beteiligungen an Substanzwerten eine Möglichkeit, drohenden Kaufkraftverlusten langfristig entgegenzuwirken. Eine besondere Rolle erfüllen seiner Meinung nach die Banken bei der Beratung – insbesondere bei der Schaffung von Risikobewusstsein unter den Anlegern. Diese müssen dazu befähigt werden, Risiken richtig einzuschätzen, um langfristige Anlageentscheidungen treffen zu können. Daher setzt die Bank Austria auf die umfassende Ausbildung ihrer Mitarbeiter. Einig waren sich die Podiumsteilnehmer darin, dass "Financial Education" bereits in der Schulzeit starten müsse, um Orientierung in der komplexen Finanzwelt zu ermöglichen. 

Börsch-Supan kritisierte unter anderem den derzeitigen Trend seitens der Gesetzgebung, von Anlegern tendenziell möglichst jedes Risiko fernzuhalten. Anleger sollten vielmehr schon frühzeitig lernen, Risiken einzuschätzen und damit umzugehen. 

Kretschmer wies bei der Diskussion darauf hin, dass gerade Investmentfonds besonders dazu in der Lage sind, die hohen Anforderungen an Transparenz und Risikostreuung zu erfüllen. Pioneer Investments lege großen Wert darauf, seine Aufgaben in der Vermittlung und der Weitergabe von Wissen zu erfüllen und setzt hier umfangreiche Maßnahmen für die Vertriebspartner. Wissensvermittlung erfolge aber sehr wohl auch über Veranstaltungen wie die „Pioneer Investments‘ Colloquia Series“. 

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