Mit ETFs auf Emerging-Markets und China-A-Aktien das Portfolio robuster aufstellen

In ETFs, die weltweit Indizes nachbilden, sind Schwellenländer oft unterrepräsentiert. Dabei können Aktien aus solchen Ländern aus Rendite- und Diversifikationsgründen ein sinnvoller Portfoliobaustein sein. Welche Chancen ETFs auf Emerging- Markets und insbesondere auf China-A-Aktien bieten können, erklärt Dag Rodewald, Leiter UBS ETF Deutschland & Österreich. UBS | 29.06.2023 14:45 Uhr
Dag Rodewald, Leiter UBS ETF Deutschland & Österreich / © e-fundresearch.com / UBS Asset Management
Dag Rodewald, Leiter UBS ETF Deutschland & Österreich / © e-fundresearch.com / UBS Asset Management

Diversifikation ist einer der Kernaspekte beim Portfolioaufbau – egal ob für institutionelle Investoren oder private Kleinanleger. Eine breite Streuung hilft Volatilität zu reduzieren, damit Risiken zu verringern und das ganze Portfolio robuster zu machen. Gerade bei Privatanlegern setzt sich der Kern vieler ETF- Portfolios aus weltweit investierenden Indizes wie dem „MSCI World“ oder dem „MSCI ACWI“ („All Country World Index“) zusammen, womit Industrieländer ein verhältnismäßig hohes Gewicht in der Portfolioaufteilung erhalten. Zwar berücksichtigt der MSCI ACWI neben Aktien aus den 23 Industrieländern, in die der MSCI World investiert, zusätzlich auch Werte aus 24 Schwellenländern. Doch selbst in diesem „All Country World Index“ haben letztere gerade einmal ein Gewicht von rund 11 Prozent1. Dabei lohnt sich – aus Rendite- aber auch aus Diversifikationsgründen – ein genauerer Blick auf Schwellenländer. So hat beispielsweise der reine Schwellenländer-Index „MSCI EM“ („Emerging Markets“) über die vergangenen drei Jahrzehnte in langfristigen Zyklen immer wieder Phasen der Über- und Unterperformance gegenüber dem Industrieländer-Index „MSCI World“ gezeigt und hätte damit dessen Schwankungen zu einem gewissen Grad „glätten“ können.

Um zu sehen, welche Wirkung eine Beimischung von Schwellenländern im Portfolio konkret haben kann, haben wir uns rückblickend über die vergangenen 25 Jahre verschiedene Aufteilungen zwischen „MSCI World“ und „MSCI EM“ angeschaut. Zwar hätte ein reines Investment in den „MSCI-EM“ hierbei die höchsten Renditen gebracht, allerdings wäre hierbei auch die Volatilität und damit das Risiko dieses Investments deutlich höher gewesen als bei einer Investition von 100 Prozent im „MSCI World“.

Interessant ist bei genauerer Betrachtung jedoch, dass die niedrigste Volatilität tatsächlich bei einer Portfolio-Aufteilung von 30 Prozent „MSCI EM“ und 70 Prozent „MSCI World“ erreicht worden wäre. Diese Mischung bietet also – rückblickend – eine höhere Rendite als ein reines „MSCI World“-Investment bei gleichzeitig niedrigerer Volatilität.

China ist in der Regel unterrepräsentiert

Seiner wichtigen Rolle in der Weltwirtschaft zum Trotz ist China in globalen Indizes meist unterrepräsentiert, so dass das Wachstum des Landes dort nicht adäquat widergespiegelt wird. Während beispielsweise 2021 der Anteil Chinas am globalen Bruttoinlandsprodukt 18,1 Prozent betrug und das Land in diesem Jahr eine Marktkapitalisierung rund 11 Billionen US-Dollar aufweist, ist es nur mit 3,6 Prozent im „MSCI ACWI“ vertreten, der aus globalen Industrie- und Schwellenländer Aktien besteht.

Europa hat im Vergleich dazu bei einem Bruttoinlandsproduktanteil von 23,7 Prozent und einer Marktkapitalisierung von 17,3 Billionen US-Dollar einen Anteil von ganzen 17,1 Prozent im „MSCI ACWI“. 2

Ein wesentlicher Bestandteil des chinesischen Aktienmarkts sind China-A-Aktien, sogenannte Inlandsaktien, die jedoch für die meisten nicht-chinesischen Investoren in der Regel nicht direkt investierbar sind. Dabei stellen diese Aktien einen Großteil des chinesischen Aktienmarkts dar und sollten in keiner Allokation fehlen. Ein genauerer Blick auf diese Aktien-Klasse kann sich unter Diversifikationsgesichtspunkten lohnen: So hat beispielsweise der Index „MSCI China A“ eine deutlich andere Sektor-Aufteilung als der breiter ausgerichtete „MSCI China“. Zukunftsbranchen wie die Informationstechnologie, aber auch Branchen wie Basiskonsumgüter und Industrieunternehmen, die nach dem Ende der Corona-Lockdowns wieder Fahrt aufnehmen, sind im „MSCI China A“ deutlich höher gewichtet als im „MSCI China“, wo etwa Nicht-Basiskonsumgüter oder Kommunikationsdienstleistungen stärker vertreten sind. Ebenso können China-A-Aktien zur Stabilisierung eines Depots beitragen: Im Zeitraum 2002 bis 2022 war die Korrelation des „MSCI China A“ gegenüber Indizes wie dem „MSCI Europe“ oder dem „MSCI North America“ mit 0,36 und 0,33 deutlich geringer als die des „MSCI China ex A-Share“ mit 0,62 beziehungsweise 0,53.

Wie wir gesehen haben, verfügen Schwellenländer im Allgemeinen, aber auch China im Besonderen über eine geringe Korrelation zu Industrieländer- beziehungsweise globalen Indizes und können so helfen, Risiken und Volatilität im Portfolio zu reduzieren. Der Zugang zu diesen Märkten für Anleger ist heute über ETFs denkbar einfach. Gerade mit Blick auf die Untergewichtung, die China in den breiten globalen Indizes hat, können ETFs auf China-A-Aktien helfen, diese Werte entsprechend der eigenen Präferenzen im Portfolio stärker zu gewichten und von der diversifizierenden Wirkung profitieren.

Von Dag Rodewald, Leiter UBS ETF Deutschland & Österreich

1 https://www.msci.com/our-solutions/indexes/emerging-markets 

2 Globales BIP 2021: Quelle: IMF, World Economic Outlook (April 2023), Marktkapitalisierung: Quelle: Bloomberg, UBS Asset Management (März 2023) MSCI ACWI: Quelle: MSCI, Bloomberg, UBS Asset Management (März 2023)

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