Rückblick: Nordea Value Fonds im September

Wie sehen die Fondsmanager der Nordea Value Fonds die aktuelle Börsen- und Wirtschaftslage? Antworten von Gregg Powers (North American Value), Tom Stubbe Olsen (European Value), Paul Danes (Japanese Value), Jacqueline Chen (Far Eastern Value) und dem gesamten Team (Global Value). Nordea Asset Management | 09.10.2006 15:35 Uhr
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North American Value Fund - Gregg J. Powers

Während die Marktteilnehmer noch die jüngsten durchwachsenen makroökonomischen Daten zum US-Immobilienmarkt und die gegenwärtige Pause in der Zinspolitik der US-Notenbank verdauten, entwickelten sich der Fonds und die US-Aktienmärkte im September weiterhin sehr gut und konnten die kräftigen Zugewinne vom August weiter ausbauen. Eine unserer größten Positionen, Hewlett-Packard, entwickelte sich überaus gut und hat still und leise um mehr als 70 % zugelegt, seitdem Mark Hurd im März 2005 CEO wurde. Die PC-Sparte hat Marktanteile hinzugewonnen und einen erheblichen Anstieg der operativen Margen gegenüber dem Vorjahr gemeldet. Im lukrativen Druckergeschäft setzt sich HP allmählich gegen die starke Konkurrenz durch, und auch das Server- und Speichergeschäft erzielt endlich einen ordentlichen Gewinn.

Allerdings hat vor allem der jüngste Streit über das Vorgehen von Privatdetektiven, die im Auftrag des Board of Directors interne Ermittlungen anstellten, im Berichtsmonat Schlagzeilen gemacht. Derzeit glauben wir nicht, dass diese Vorkommnisse die langfristigen fundamentalen Stärken des Unternehmens in irgendeiner Weise beeinträchtigen können. An unserer Einstellung zu unserem Engagement in der Aktie hat sich nichts geändert. Wir sind zuversichtlich, dass sich die positive Entwicklung, die wir in den letzten Wochen bei vielen unserer größten Portfoliopositionen beobachten konnten, fortsetzen wird. Unser Optimismus basiert auf der gründlichen Fundamentalanalyse, die jeder Anlage vorausgeht, den anschließenden umfassenden Beurteilungen und dem Wissen, dass sich unsere Disziplin über die Jahre hinweg bewährt hat.

European Value Fund - Tom Stubbe Olsen

Der September war für europäische Aktien ein volatiler Monat, und die Anleger wurden mit uneinheitlichen makroökonomischen Daten zur US-Wirtschaft konfrontiert. Übernahmespekulationen und vor allem die Konsolidierungswelle bei europäischen Pharmaunternehmen mittlerer Größe beherrschten zum Monatsende hin die Schlagzeilen, wovon der Fonds bereits in der ersten Jahreshälfte bei der Übernahme von Schering, einer unserer bis dahin größten Positionen, profitierte. Der Fonds ist unserer Ansicht nach in diesem Bereich mit der Position in Shire, dem drittgrößten Arzneimittelhersteller in Großbritannien, weiterhin gut positioniert.

Die erfolgreiche Integration eines im vorigen Jahr übernommenen Unternehmens, das aktive Management der Risiken im Zusammenhang mit der Konkurrenz durch Generika und die starke Marktstellung sprechen für die Stärke des Unternehmens. Wir halten Shire nach wie vor für ein unterbewertetes Unternehmen und eine attraktive Anlage in unserem Portfolio, deren Stärke nicht von der Geschäftstätigkeit abhängig ist. Dies dürfte das Interesse Dritter wecken. Die Übernahmeschlacht um McCarthy&Stone, die wir fast fünf Jahre hielten, scheint vorüber zu sein, denn einer der Bieter hält mittlerweile eine Mehrheitsbeteiligung an dem Unternehmen. Wir stellen zwar fest, dass eine wachsende Zahl unserer Portfolio-Positionen Übernahmeziele werden oder an Fusions- und Übernahmeaktivitäten beteiligt sind, doch unsere Anlageentscheidungen basieren niemals auf Spekulationen über mögliche Unternehmensereignisse. Bei unserem Anlageansatz ist und bleibt die Unterbewertung das einzige wichtige Auswahlkriterium.

Japanese Value Fund - Paul Danes

Im September präsentierte sich der japanische Markt etwas schwach. Gründe hierfür dürften in erster Linie die konjunkturellen Probleme in den USA gewesen sein, wenngleich auch Meldungen zur Binnenkonjunktur für Verunsicherung sorgten. Am stärksten enttäuschten die Zahlen zum Verbrauchervertrauen, die belegen, dass sich die gestiegene Zahl der Vollzeitbeschäftigten und der Löhne noch nicht auf den Konsum ausgewirkt hat. Was die Politik betrifft, hat Japan nun einen neuen Ministerpräsidenten: Shinzo Abe.

Die Amtszeit von Junichiro Koizumi erwies sich in mehrfacher Hinsicht als bemerkenswert erfolgreich. Die Frage, wie Abe das Land führen wird, ist dagegen die große Unbekannte (seine politischen Äußerungen waren bislang recht vage). Es bleibt jedoch zu hoffen, dass er den unter Koizumi eingeleiteten Reformkurs weiterverfolgen wird. Der Fonds verkaufte im September die relativ große Position im Spielehersteller Nintendo vollständig. Im Vorfeld der Markteinführung der neuen Spielekonsole Wii scheinen sich bei Nintendo sowohl das Konsolengeschäft als auch das Geschäft mit Handheld-Geräten gut zu entwickeln. Allerdings hat die Aktie unser Kursziel in weniger als einem Jahr erreicht, so dass wir sie auf diesem Kursniveau verkauften.

Far Eastern Value Fund - Jacqueline Chen

Insgesamt erwies sich der September nach der zweimonatigen Seitwärtsentwicklung als recht guter Monat für die asiatischen Aktienmärkte und den Fonds. Es gab jedoch erstaunlich wenige Nachrichten aus der Region, die diese breite Marktrallye hätten stützen können. Einzige Ausnahme war Thailand, wo der Monat besonders ereignisreich war. Trotzdem notierte der Markt im Berichtszeitraum weiterhin auf dem Niveau von Juli und August. Das thailändische Militär und die Polizei führten am späten Abend des 19. September einen Staatsstreich gegen Ministerpräsident Thaksin Shinawatra durch. Dieser Staatsstreich, der ohne Blutvergießen und friedlich verlief, wurde vom Oberbefehlshaber der Armee angeführt, der zusammen mit anderen Vertretern von Militär und Polizei einen „Rat für demokratische Reformen unter der konstitutionellen Monarchie“ bildete. Dieser Reformrat erklärte, der Putsch sei notwendig gewesen, um gegen die „beispiellose Spaltung im Land“ vorzugehen, und versprach, dem Volk die Macht zurückzugeben. So wird der Reformrat eine Übergangsregierung sowie einen zeitweiligen Regierungschef einsetzen.

Das Militär scheint kein Interesse an politischem Einfluss oder der Ernennung eines Ministerpräsidenten zu haben. Der Chef der Übergangsregierung wird die Aufsicht über Verfassungsänderungen und die anschließenden Wahlen führen. Wir werten die Absetzung Thaksins als positiven Schritt auf dem Weg zu echten demokratischen Reformen. Der lang währende politische Stillstand schlug sich auf die Realwirtschaft nieder, lähmte die Binnenkonjunktur und beeinträchtigte sowohl das Konsum- als auch das Geschäftsklima. Wir sehen keine Gefahr einer Wiederholung der asiatischen Finanzkrise der Jahre 1997 und 1998, da das wirtschaftliche Profil Thailands heute weitaus gesünder ist als damals. Da sich die Bewertungen thailändischer Aktien bereits am unteren Ende des Spektrums in Asien wie auch der eigenen historischen Bandbreite bewegen, sehen wir diesen politisch bedingten Rückschlag für das Anlegervertrauen als vorübergehend an. Unserer Ansicht nach liefert die turbulente Entwicklung weitere Argumente zu Gunsten unserer hochwertigen thailändischen Aktienpositionen, denn sie weisen solide Fundamentaldaten auf und werden letztlich von der Durchführung demokratischer Reformen in Thailand profitieren. 

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