EZB-Ausblick: Weiche Töne, keine zusätzliche Lockerung

Nach der kräftigen Lockerung der Geldpolitik durch die EZB am 10. März stehen laut Dr. Holger Sandte, Chief European Analyst, Nordea, neue Maßnahmen für den kommenden Donnerstag nicht auf der Agenda. Dennoch: "Die EZB hat die Geldpolitik im März nicht zum letzten Mal gelockert, auch wenn April nichts passiert." Nordea Asset Management | 19.04.2016 08:43 Uhr
Dr. Holger Sandte, Chief European Analyst, Nordea / ©  Nordea Investment Funds
Dr. Holger Sandte, Chief European Analyst, Nordea / © Nordea Investment Funds
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"Die EZB wird zunächst abwarten, wie die getroffenen Maßnahmen wirken. Die neuen, für Banken sehr attraktiven Refinanzierungsgeschäfte starten erst im Juni, ebenso wie die Käufe von Unternehmensanleihen mit Investment Grade-Rating.

Das Letzte was die EZB will, wäre anzudeuten, dass sie an der Wirksamkeit der Geldpolitik zweifelt oder dass sie keine Pfeile mehr im Köcher hat. Was wird Draghi also am Donnerstag sagen? Vermutlich, dass ...

  • ... weiterhin Risiken für das ohnehin verhaltene Wachstum im Euroraum bestehen
  • ... die bislang von der EZB getroffenen Maßnahmen funktionieren, aber ohne Unterstützung durch Fiskal- und Strukturpolitik nicht ihre volle Wirkung erzielen können
  • ... die EZB nachlegen kann, schwerpunktmäßig bei unkonventionellen Maßnahmen (Anleihekäufen), aber auch bei den Zinsen
  • ... der EZB-Rat sich nicht mit Helikopter-Geld beschäftigt. Das allerdings nicht, um die deutsche Öffentlichkeit zu schonen, sondern weil die EZB noch ein paar andere Pfeile im Köcher hat (siehe Tabelle unten).

Ein solche „weiche“ Botschaft würde nicht zuletzt darauf zielen, einer Festigung des Euro entgegen zu wirken. Nach der EZB-Ratssitzung am 10. März hatte der Euro zwischenzeitlich um fast 3% zugelegt. Nicht viel eigentlich, aber Standardmodelle legen nahe, dass eine 5%-ige Festigung des Euro die Teuerungsrate nach einem Jahr um rund 0,3 Pronzentpunkte drückt. Das kann die EZB bei einer Inflationsrate von aktuell null nicht gebrauchen. Nach vorne geschaut können drei Faktoren leicht dazu führen, dass der Euro an den Devisenmärkten weiter an Wert gewinnt:

1)      Eine US-Notenbank, die die Zinsen vererst nicht weiter erhöhen wird

2)      Zunehmende Sorgen über ein Ausscheiden Großbritanniens aus der EU, die das britsche Pund weiter drücken würden

3)      Wieder schwäche Währungen von rohstofffexportierenden Ländern angesichts der ausgebliebenen Einigung auf eine Begrenzung der Ölförderung om vergangenen Wochenende.

Die abschließende Tablle gibt einen Überblick über die EZB-Maßnahmen seit Dezember 2015 und über Nordeas Erwartungen. Die EZB hat die Geldpolitik im März nicht zum letzten Mal gelockert, auch wenn April nichts passiert."

Dr. Holger Sandte, Chief European Analyst, Nordea

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