Volle Auswirkungen der Subprime-Krise stehen noch aus

Im zweiten Quartal gab es an den globalen Aktienmärkten allgemein solide Zuwächse. Angeführt wurde der Anstieg von zweistelligen Steigerungen in vielen Schwellenmärkten. Auch die entwickelten Märkte Europas und der USA legten stetig zu, allerdings in geringerem Tempo. Franklin Templeton | 03.08.2007 14:00 Uhr
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Im Juni zeichneten sich jedoch die ersten Auswirkungen der Anlegerängste auf die Marktentwicklung ab, und die Kurse, die diesen Monat bereits Höchststände erreicht hatten, fielen wieder zurück. Die Ängste galten vor allem den Zinssteigerungen und den anhaltenden Problemen auf dem US-Markt für besicherte Hypothekenforderungen.

"Sorge war berechtigt"

"Wir haben bereits früher darauf hingewiesen, dass uns einige Aspekte der weltweit hohen Liquiditätsreserven mit Sorge erfüllen. Dies gilt insbesondere für die durch neue Formen der Kreditgewährung entstandene Liquidität. Uns fielen vor allem die außergewöhnlich günstigen Bedingungen auf, zu denen Private-Equity-Häuser Gelder ausreichten, sowie die ausgeklügelten, jedoch undurchsichtigen und illiquiden Verbriefungsmechanismen, durch welche den Rentenmärkten neue Anleihenformen erschlossen wurden. Wir befürchteten, dass einige Marktteilnehmer auf der Jagd nach hohen Renditen leichtfertig über die Risiko hinwegsahen. Die Probleme, die im Juni den CDO-Markt ergriffen, zeigten, dass unsere Sorge berechtigt war", so der aktuelle Kommentar der Experten von Franklin Templeton Investments.

Die Renditen der 10-jährigen Staatspapiere stiegen kräftig: von 4,63 % Anfang Mai bis auf 5,33 % Mitte Juni, den höchsten Stand der letzten fünf Jahre. Diese Entwicklung ließ die Aktienanleger im weiteren Verlauf des Monats vorsichtiger werden. Die Ironie will es, dass es gerade die Probleme bei Bear Stearns mit Hebel arbeitenden CDOHedgefonds waren, die zum Quartalsende einen guten Teil des Gesamtanstiegs der Staatspapierrenditen aufzehrten. Grund dafür war die Befürchtung, dass die CDOProbleme auch auf andere Fonds übergreifen könnten, die den Kauf verbriefter, durch Wohnungshypotheken schlechter Qualität besicherter Forderungen fremdfinanzierten.

Die Inhaber vom Wohnungsmarkt abhängiger illiquider Derivate und Verbriefungsinstrumente wurden so wieder einmal daran erinnert, wie die Preisentwicklung verläuft, wenn sich die Käufer aus dem Markt zurückziehen. Es ist recht wahrscheinlich, dass noch mehr institutionelle Anleger signifikante Geldbeträge verlieren werden, wenn die CDO-Tranchen nicht bedient werden.

Stehen Aktienmärkte vor noch größerem Problem?

Die Märkte für Forderungsverbriefung und Derivate sind groß und komplex. Es lässt sich daher sehr schwer einschätzen, wer das Risiko trägt, wie groß die Risiken sind, wie gut diese sich absichern lassen, welchen Marktwert sie haben und was passieren könnte, falls der Kreditzyklus deutlich abfiele. "Die gesamten Auswirkungen der unvorsichtigen Kreditvergabe durch die Hypothekengeber werden wir erst kennen, wenn der Kreditzyklus zurückgeht. Erst dann wird sich einschätzen lassen, welche Auswirkungen sich für Käufer ergeben, die die komplexen Wertpapiere, die sie kaufen, nicht in vollem Umfang verstehen. Wie weit die Auflösung dieser fremdfinanzierten Positionen letztlich das Finanzsystem belastet, kann zurzeit nicht beurteilt werden", so die Experten. Zweifellos dürften aber Kreditprobleme bei einigen institutionellen Anlegern dazu führen, dass der Marktanteil der besser geführten Institute steigt. Diese werden dann die notleidenden Schuldtitel zu niedrigen Preisen aufkaufen können.

Die globalen Aktienmärkte stehen jedoch vor einem noch größeren Problem: nämlich, ob die anhaltende Stärke der Volkswirtschaften außerhalb der USA und die nach wie vor üppige Liquidität die unverändert träge Konjunkturlage in den USA, das weltweit höhere Zinsniveau und die immer noch hohen Ölpreise ausgleichen können. Solange die Wirtschaft allgemein und der US-Arbeitsmarkt in guter Verfassung sind, dürften sich die Auswirkungen der Probleme im Wohnungs- und Hypothekenmarkt in Grenzen halten lassen. Außerdem dürften die Unternehmen, solange die Risikoscheu nicht deutlich zunimmt, weiterhin über reichlich Kredit verfügen.


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