Struktureller Rückenwind: Indischer Index schlägt Nasdaq

T. Rowe Price | 17.10.2023 09:07 Uhr
Jihong Min, Portfolio Manager bei T. Rowe Price / © e-fundresearch.com / T. Rowe Price
Jihong Min, Portfolio Manager bei T. Rowe Price / © e-fundresearch.com / T. Rowe Price

Indien ist für Anleger derzeit sehr attraktiv, da es in den letzten Jahren zu den Schwellenländern mit der besten Performance gehörte. Grund für den Optimismus der Anleger ist der strukturelle Rückenwind des Landes. Aus demografischer Sicht profitiert Indien von einer großen, jungen Bevölkerung. Aus wirtschaftlicher Sicht wächst das Land schnell und profitiert derzeit von einem starken Finanzsystem mit geringem Verschuldungsgrad. Indien durchlief einen Prozess des Schuldenabbaus, der vor etwa einem Jahrzehnt begann und 5 bis 6 Jahre lang andauerte. Dieser Prozess erwies sich als schmerzhaft, machte die demografische Dividende zunichte und behinderte eindeutig die Entwicklung des Inlandsverbrauchs. Heute liegt diese Phase hinter Indien. Wir sehen ein starkes Bankensystem und Unternehmen und Haushalte, die in guter finanzieller Verfassung sind. Diese finanziellen Faktoren in Verbindung mit der Bevölkerungsentwicklung dürften die Stärke der heimischen Wirtschaft auch in Zukunft untermauern.

Der indische Aktienmarkt ist mit einem Anstieg von 146% seit dem 3. April 2020 der Index mit der besten Wertentwicklung Post-Covid. Der nächstbeste Index im Vergleich ist der Nasdaq, der um 97% gestiegen ist. Hinter dem Wachstum des indischen Aktienmarktes steht das oben beschriebene positive wirtschaftliche Umfeld, das sich in der Performance des Aktienmarktes niedergeschlagen hat. Indien wurde angesichts der Binnenwirtschaft und der an der Börse notierten Unternehmen schon immer mit hohen Bewertungen gehandelt, aber diese Bewertung hat sich weiter erhöht. Die Bewertung Indiens liegt heute deutlich über seinem langfristigen Durchschnitt. Neben den positiven Nachrichten über die Stärke der indischen Wirtschaft gibt es eine Reihe weiterer Faktoren, die für den Anstieg des Marktes verantwortlich sind. Erstens gab es in den letzten Jahren starke Zuflüsse von Privatanlegern in den Aktienmarkt, da sich die Anleger angesichts des zunehmenden Inflationsdrucks entschieden, ihr Geld von niedrig verzinsten Bargeldkonten in Investmentfonds umzuschichten. Ein weiterer Faktor ist die Tatsache, dass sich Indien und China in Bezug auf die Performance entkoppelt haben, d.h. wenn es dem einen schlecht geht, profitiert der andere. China hatte in den letzten Jahren mehr als genug negative Schlagzeilen zu verkraften, und die Anleger reagierten darauf mit einer Umschichtung von China nach Indien, wo die Wirtschaftsnachrichten zweifellos positiver waren. Indien ist ebenfalls günstig positioniert, da es von den geopolitischen Spannungen, die China schaden, wahrscheinlich profitiert.

In diesen teuren Märkten sehen wir im Moment immer noch relativ attraktive Aktien und Sektoren. Wie sehen mehr Potenzial bei den Blue Chips mit höherer Qualität, die hinter dem steigenden Markt zurückgeblieben sind. Die durchweg positive Stimmung gegenüber Indien führte zu einer starken Performance der weniger hochwertigen, zyklischeren Namen. Wir sehen Chancen in bestimmten Bereichen des Konsumsektors, wie z. B. in der Automobilbranche, wo das starke Wirtschaftswachstum in Verbindung mit einem sich verbessernden Kreditzyklus die Nachfrage ankurbeln dürfte. In anderen Bereichen bevorzugen wir weiterhin die Banken des Privatsektors. Der indische Finanzsektor ist angesichts der relativ geringen Verbreitung von Finanzprodukten, der günstigen demografischen Entwicklung und des relativ hohen Wirtschaftswachstums auf lange Sicht sehr attraktiv. Außerdem sehen wir innerhalb des Bankensystems die privaten Banken als Zugewinner von Marktanteilen im Vergleich zu den öffentlichen Banken.

Von Jihong Min, Portfolio Manager bei T. Rowe Price 

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