Tim Stevenson: "Die EZB tut mehr als erwartet"

Die EZB hat sich zu einer wesentlich stärkeren quantitativen Lockerung entschieden, als ursprünglich erwartet wurde. Fragen ob diese Taktik bei dem aktuellen Zinsniveau effektiv sein kann, ob sie überhaupt gebraucht wird oder der angebliche Widerstand aus Deutschland; das alles ist möglicherweise weniger wichtig, als die einfache Tatsache, dass die EZB endlich zur Tat schreitet. Dies sollte in einem von Nervosität geprägten wirtschaftlichen Klima in Europa Zuversicht fördern. Janus Henderson Investors | 27.01.2015 08:35 Uhr
Tim Stevenson, Henderson Global Investors
Tim Stevenson, Henderson Global Investors
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Der Umfang der Käufe ist beträchtlich, bis zu 60 Milliarden Euro im Monat, beginnend im März 2015 und befristet bis September 2016. Diese Maßnahme sollte den europäischen Ländern eine Erholung ermöglichen. Es gab vor kurzem erste Anzeichen wie beispielsweise die EZB-Umfrage zum Kreditgeschäft, die Daten zur Geldmenge und die deutschen ZEW-Zuversichtsumfragen, dass die europäischenVolkswirtschaften nur sehr langsam wachsen. Das sind vielleicht Beweise dafür, dass der Asset Quality Review (AQR, die Prüfung der Aktiva-Qualität der Banken) Ende letzten Jahres tatsächlich die Wirkung der vorangegangenen EZB-Maßnahmen wie zum Beispiel die TLTRO (Targeted Longer Term Refinancing Operations, zielgerichtete langfristige Refinanzierungsgeschäfte) beeinträchtigte. Schlussendlich riefen die Märkte um Hilfe, und wenn die EZB nicht eingegriffen hätte, wäre womöglich Chaos ausgebrochen. Die Entscheidung war nicht einstimmig; es scheint jedoch so, dass der Widerstand nur gering war, denn es war keine Abstimmung erforderlich.

Wieder einmal hat EZB-Präsident Mario Draghi die Gelegenheit ergriffen, den Bedarf an strukturellen Reformen in Europa zu betonen. Axel Weber, ehemaliger Bundesbank-Präsident und mittlerweile Vorsitzender der USB, hat in seinem Bericht aus Davos sehr deutlich auf diesen Punkt hingewiesen. Ich interpretiere Mario Draghis Kommentare so, dass es nun nichts mehr gäbe, was die Zentralbank noch tun könnte. Jetzt liegt es an den europäischen Regierungen, sich um die Fortführung der Reformen zu bemühen. Er hat für den Rahmen gesorgt, nun müssen die Regierungen ihren Teil tun.

Vielleicht reicht die Ankündigung der quantitativen Lockerung aus, dass sich die Märkte nun wieder auf Tatsachen konzentrieren: Die europäischen Märkte sind im Vergleich mit den USA billig – vielleicht aus gutem Grund, aber auf einem extremen Niveau. Im Vergleich zu ihrer bisherigen Entwicklung sind sie hinsichtlich der Kurs-Gewinn-Verhältnisse teuer, aber aus der Ertragsperspektive gesehen, sind sie attraktiv. Darüber hinaus erholen sich die Volkswirtschaften, wenn auch nur langsam. Schließlich profitieren die Verbraucher massiv von dem fallenden Ölpreis und ein im Vergleich zum US-Dollar schwacher Euro stellt einen großen Vorteil für die europäischen Exporteure dar.

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen. Das NewsCenter ist eine kostenpflichtige Sonderwerbeform der e-fundresearch.com AG für Asset Management Unternehmen. Copyright und ausschließliche inhaltliche Verantwortung liegt beim Asset Management Unternehmen als Nutzer der NewsCenter Sonderwerbeform. Alle NewsCenter Meldungen stellen Presseinformationen oder Marketingmitteilungen dar.
Klimabewusste Website

AXA Investment Managers unterstützt e-fundresearch.com auf dem Weg zur Klimaneutralität. Erfahren Sie mehr.

Melden Sie sich für den kostenlosen Newsletter an

Regelmäßige Updates über die wichtigsten Markt- und Branchenentwicklungen mit starkem Fokus auf die Fondsbranche der DACH-Region.

Der Newsletter ist selbstverständlich kostenlos und kann jederzeit abbestellt werden.