Stehen die Sterne endlich günstig für US-Finanzaktien?

Markt- und Branchentrends wirken sich positiv auf US-Finanzwerte aus, deren Schicksal sich in verschiedenen Teilbereichen zum Besseren wenden könnte. AllianceBernstein | 20.04.2024 07:00 Uhr
© Foto von Manouchehr Hejazi auf Unsplash
© Foto von Manouchehr Hejazi auf Unsplash

Nach einer Reihe von Bankenpleiten Anfang 2023 zeigen die Finanzwerte wieder Lebenszeichen. Sollte die Dominanz des Technologiesektors durch breitere Erträge am gesamten Markt abgelöst werden, könnten Finanztitel unserer Meinung nach für eine Aufwertung reif sein.

Im April 2023 wurde der US-Finanzsektor von einer Bankenkrise erschüttert, die durch den Zusammenbruch der Silicon Valley Bank und mehrerer regionaler Kreditgeber ausgelöst wurde. Als sich die Wogen geglättet hatten, beschränkten sich die Verluste zwar auf bestimmte Banken, die durch Einlagenflucht und Mark-to-Market-Bilanzstress gefährdet waren, aber die Anleger waren verständlicherweise verängstigt und brauchten Zeit, um die Schäden und die Gesundheit des Bankensystems vollständig zu beurteilen.

Bankenkollaps abgewendet

Die Stimmung hat sich inzwischen gedreht. Der S&P 500 Financials Index legte von November 2023 bis März 2024 um 30,4% zu und übertraf damit den Anstieg der Benchmark von 25,2% im gleichen Zeitraum. Seit November erzielten die Finanzwerte fast ebenso hohe Erträge wie die Technologiewerte – aber sie haben noch einen weiten Weg vor sich, um den Markt einzuholen (Abbildung).

Die Trends des ersten Quartals deuten darauf hin, dass sich die Erträge an den Märkten ausweiten könnten. Das ist eine gute Nachricht für Finanzwerte. Natürlich müssen die Anleger auf anhaltende Schwachstellen achten, wie sie in der schwierigen Gewerbeimmobilienbranche und dem jüngsten Zusammenbruch der New York Community Bank zu sehen sind. Wir sind jedoch der Meinung, dass das US-Bankensystem stabil ist, während fundamentale Indikatoren und Branchenentwicklungen ein positives Umfeld für die Entwicklung ausgewählter Finanzwerte schaffen.

Gesunde Bankbilanzen

Große US-Banken verfügen unserer Ansicht nach über eine starke Kapitalposition. Ende 2023 verfügten 12 der größten US-Banken zusammengenommen über ein Überschusskapital von 180 Milliarden US-Dollar, das über den aufsichtsrechtlichen Mindestanforderungen lag (Abbildung).

Hohe Kapitalbestände helfen den Banken auch, den regulatorischen Druck zu bewältigen, der seinen Höhepunkt erreicht haben könnte. Die Banken versuchen, den jüngsten Regulierungsvorschlag, der als „Basel III Endgame“ bekannt ist, aufzuhalten. Der Fed-Vorsitzende Jerome Powell sprach sich im März gegen diesen Vorschlag aus. Der Markt jubelte über die Aussicht auf eine Aufweichung der Vorschriften.

Relativ hohe Inflation und Zinsen sind hilfreich

Abgesehen von regulatorischen Fragen reagieren die Finanzunternehmen auch auf makroökonomische Trends. Wir sind der Meinung, dass die US-Wirtschaft wieder zur „alten Normalität“ zurückgefunden hat, das heißt, die Inflation wird bleiben. Das ist nicht unbedingt schlecht für Risikoanlagen. Im Gegenteil, in diesem Umfeld dürften auch die nominalen Wachstumsraten höher ausfallen, was die Gewinne stützen dürfte. Wir glauben, dass in den Jahren 2024 und 2025 Aufwärtskorrekturen und ein vernünftiges Wachstum zu erwarten sind.

Höheres Nominalwachstum gibt es nicht zum Nulltarif. Selbst wenn die Fed die Zinsen in diesem Jahr wie allgemein erwartet senkt, könnten die Marktzinsen stabil bleiben oder sogar steigen. Unter sonst gleichen Bedingungen sind wir der Meinung, dass dies einen Vorteil für Finanzwerte darstellt, da viele Geschäftsmodelle in diesem Sektor von der Profitabilität profitieren, wenn die Zinsen höher sind.

Den Puls der Wirtschaftstrends fühlen

Momentan sehen wir günstige Trends in wichtigen Branchensegmenten. Einige große Autoversicherer haben ein zweistelliges Preiswachstum gemeldet. Auch die Verwalter alternativer Anlagen verzeichnen ein starkes organisches Umsatzwachstum, da das Interesse an nicht-traditionellen Anlageprodukten zunimmt.

Die jüngste Erholung an den Finanzmärkten ist eine gute Nachricht für Vermögensverwalter. Und die Erträge im Investmentbanking haben sich in letzter Zeit von einem niedrigen Niveau aus erholt.

Was ist mit den Geschäftsbanken? Nach dem Schock des letzten Jahres sehen die Lebenszeichen stabil aus. Die Kreditkosten normalisieren sich weiter, nachdem sie jahrelang extrem niedrig waren, was für die Kreditgeber ein gutes Zeichen ist. Wir glauben, dass ausgewählte große, diversifizierte Banken mit einem großen Einlagengeschäft für das sich entwickelnde Umfeld gut positioniert sind.

Die Bewertungen bleiben attraktiv

Die sich verbessernden Fundamentaldaten der Branche spiegeln sich noch nicht in den Bewertungen wider. Sowohl der breiter gefasste S&P 500 Financials Index als auch der KBW Bank Index werden mit deutlichen Kurs-Gewinn-Abschlägen gegenüber dem Markt gehandelt (Abbildung).

Für Aktienanleger ist es an der Zeit, einen neuen Blick auf die US-Finanzwerte zu werfen. Halten Sie Ausschau nach ausgewählten Unternehmen mit positiven Gewinnrevisionen, die auf günstige Geschäftstrends zurückzuführen sind. Und denken Sie daran, dass Finanzwerte mehr sind als nur Banken. Durch eine Kombination aus einem diversifizierten Ansatz für den Sektor und einem differenzierten Blick auf die Fundamentaldaten der Unternehmen können Anleger unserer Meinung nach das aufgestaute Potenzial für eine breitere Erholung bei amerikanischen Finanzwerten nutzen, die zu lange ungeliebt waren.

Von Kurt Feuerman, Chief Investment Officer—Select US Equity Portfolios und Anthony Nappo, CFA, Co-Chief Investment Officer—Select US Equity Portfolios bei AllianceBernstein

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