CIO View Oktober 2016: Schulden – Luftnummer oder Höhenflug

Einzelne Aktienindizes nah am Rekordhoch, Öl stabilisiert, die Sommersorgen der Märkte wie Brexit, China, Italien vom Tisch, und neben den ohnehin großzügigen Zentralbanken wollen vielleicht jetzt auch noch die Regierungen aus dem fiskalischen Füllhorn schöpfen. Kann man da nicht euphorisch werden? Vor allem wissend, dass diese Hausse eben nicht von Euphorie, sondern Skepsis geprägt ist? Stefan Kreuzkamp, Chief Investment Officer der der Deutschen Asset Management, rät in diesem Zusammenhang eher zur Nüchternheit. DWS | 18.10.2016 14:02 Uhr
Stefan Kreuzkamp, Chief Investment Officer, Deutsche Asset Management / ©  Deutsche AM
Stefan Kreuzkamp, Chief Investment Officer, Deutsche Asset Management / © Deutsche AM
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Das Wirtschaftswachstum vor allem in den Industrieländern bleibe bescheiden, das politische Umfeld oft unberechenbar. Und der Brexit beginne nun langsam seine Wirkung zu entfalten. Hinzu komme ein Referendum in Italien und der Wahlkampf in den USA. Auch die Lage in den Schwellenländern sei mit Vorsicht zu genießen: Ob Ölpreis, US-Dollar-Stärke oder aber auch ein Abflauen von Chinas Importhunger – es gebe einige externe Faktoren, die das Sommermärchen der Schwellenländer jäh beenden könnten. 

Eine Konstante bleibe hingegen die Geberlaune der Zentralbanken. Es gebe aber nach wie vor keinerlei Anzeichen und leider auch kaum Möglichkeiten, dass die in Summe lockere Geldpolitik beendet werden könnte. 

Stefan Kreuzkamp sagt: „Wir bleiben also vorsichtig konstruktiv, da die Lage auch nicht wirklich schlecht ist. Wir bewegen uns in der langweiligen Mitte. Und das ist wiederum das Beste, was vielen Vermögensklassen passieren kann. Hoffen wir, dass es langweilig bleibt. Denn auch dann gibt es schon genug zu tun, um gute Renditen zu erzielen.“ 

Die neun Positionen des CIO View

  • Fokus: Der Ruf nach Konjunkturprogrammen wird lauter. Das führt zu Diskussionen über den Spielraum  für neue Schulden und über die längerfristige Wirkung staatlicher Ausgabenprogramme auf das Wachstum.
  • Makro: Brexit sorgt für Investitionszurückhaltung in Großbritannien. Dies sowie politische Unsicherheiten können zu schwächerem Wachstum in der Eurozone führen. Die US-Wirtschaft bleibt auf moderatem Wachstumskurs.
  • Rohstoffe: Basierend auf den Fundamentaldaten am Ölmarkt sowie den Lagerbeständen erwarten wir einen moderaten Ölpreisanstieg. Gold könnte von den politischen Unsicherheiten und den niedrigen Zinsen profitieren.
  • Fixed Income: Unsere Meinung zu Schwellenländern ist im Laufe des Jahres deutlich positiver geworden. Wir mögen auch weiterhin US- und europäische Investment-Grade-Unternehmensanleihen.
  • Währungen: Die Zentralbanken bleiben kreativ, wenn es um die Kontrolle der nominalen Zinskurve geht. Doch die Währungspaare orientieren sich derzeit ohnehin mehr an realen Zinsdifferenzen.
  • Equities: Das Niedrigzinsumfeld verführt dazu, für höhere Bewertungskennzahlen zu argumentieren. Aber dies wäre voreilig. Niedrige Renditen sind sowohl Fluch als auch Segen für Aktien.
  • Infrastruktur: Infrastruktur ist – teils aufgrund stabiler Gewinne und hoher Dividenden – en vogue. Das größte Risiko für diese Anlageklasse liegt in unerwartet steigenden inflationsbereinigten Zinsen.
  • Liquid Alternatives: Long-Short-Strategien erscheinen wenig attraktiv. Die Lage wird sich nicht so schnell bessern. Wir sehen in anderen Bereichen bessere Chancen
  • Multi Asset: Es ist schwer in diesen Zeiten, Erträge zu erwirtschaften. Auf risikobereinigter Basis bevorzugen wir weiterhin Ertragswerte, d.h. Anleihen und Aktien mit akzeptabler Rendite.

Der CIO View erscheint vierteljährlich im Anschluss an den CIO-Day, an dem die Deutsche AM ihre strategischen Prognosen bestimmt. Sie können den CIO View hier herunterladen.

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