Let‘s Surf - Die fünfte Welle der industriellen Revolution

DNB Asset Management | 18.10.2023 08:55 Uhr
Audun Wickstrand Iversen, Portfoliomanager bei DNB Asset Management / © e-fundresearch.com / DNB Asset Management
Audun Wickstrand Iversen, Portfoliomanager bei DNB Asset Management / © e-fundresearch.com / DNB Asset Management

Heutzutage werden pro Stunde mehr Daten erzeugt als noch vor zwei Jahrzehnten in einem ganzen Jahr. Das Potenzial, das in ihnen steckt, ist noch lange nicht ausgeschöpft. Das ändert sich jetzt: Generative KI-Modelle wie ChatGPT ermöglichen es Maschinen, menschliche Sprache zu verstehen und menschliche Dialoge und Inhalte zu produzieren. Jede Branche wird von der KI-Revolution betroffen sein, von datenintensiven Branchen wie dem Gesundheits- und Finanzwesen bis hin zu Dienstleistungsbranchen wie Bildung und Beratung. Die Auswirkungen auf das globale BIP könnten bis Mitte des nächsten Jahrzehnts zusätzliche 15,7 Billionen Dollar betragen (BofA Thematic Research).

Aufgrund dieser rasanten Datenentwicklung werden wir in Zukunft nicht mehr von Gigabytes oder Terabytes sprechen, denn schon heute bewegt sich das digitale Universum im Bereich von Yottabytes, was der Datenmenge von 250 Billionen DVDs entspricht. Die digitale Zukunft werden Geopbytes sein. Stellen Sie sich den Datenspeicher von 7,5 Billionen 128-GB-iPhones 13 vor, die auf dem Boden liegen - eine Fläche, die mehr als anderthalb Milliarden Fußballfeldern entspricht. Die Library of Congress in den USA, eine der größten Bibliotheken der Welt, verfügt über eine riesige Sammlung von Büchern, Dokumenten und Medien. Ein Geopbyte könnte Tausende, wenn nicht Millionen dieser Bibliotheken speichern.

Industrie 5.0 dank KI

Warum aber sind die Themen KI und Daten so eng miteinander verknüpft? Wir betrachten Daten gerne als den Investor und KI als das Unternehmen. Ein Unternehmen kann Wert schaffen, weil es Ressourcen von einem Investor erhält. Genauso kann KI-Daten nutzen, um für sich selbst Werte zu schaffen. Die fortgeschrittene KI von heute verändert jedoch gerade die Art und Weise, wie wir Daten sammeln, speichern und nutzen. Wir nennen dies die KI-Revolution.

Dank KI surfen wir gerade auf der fünften Welle der industriellen Revolution, kurz Industrie 5.0. Industrie 5.0 ist geprägt von menschlichen Robotern, Interaktion, kognitiven Systemen. Bis vor kurzem konnte KI nur lesen und schreiben, aber keine Inhalte verstehen. Inzwischen sind Anwendungen wie ChatGPT in der Lage, natürliche Sprache zu verstehen und Dialoge und Inhalte zu produzieren. Analysten sprechen bereits von einem "iPhone-Moment" für KI. Kein Produkt vor ChatGPT wurde jemals schneller angenommen.

Profiteure der KI-Revolution

Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen werden die meisten Branchen beeinflussen. Bei künstlicher Intelligenz geht es vor allem um Berechnungen. Dafür braucht man Rechenleistung und Datenspeicher. Eine ChatGPT-Suche zum Beispiel kostet zwischen 10-und 100-mal mehr als eine normale Google-Suche. Profiteure solcher Entwicklungen sind Unternehmen wie die amerikanische Firma NVIDIA, die Grafikprozessoren herstellt. Ausrüster wie NVIDIA, AMD, Micron Technology oder der Halbleiterhersteller Qualcomm dürften daher zu den Profiteuren der ersten Stunde gehören. Auch das taiwanesische Unternehmen Samis ist im Rennen. Es folgen die großen Plattformen, die ein bereits bestehendes Netzwerk erweitern können, wie Microsoft, Google, Amazon und Meta. Die dritte Gruppe der Profiteure sind Unternehmen, die über ein eigenständiges Geschäftsmodell verfügen oder Möglichkeiten zur Umsatz- und/oder Margensteigerung erkennen lassen. Tesla zum Beispiel ist für einige Investoren „nur“ ein Autohersteller, während andere darin ein Unternehmen mit einer riesigen Datenbank im Bereich autonomes Fahren, lernenden Algorithmen und dem eigenen KI-Chip Dojo sehen, der im dritten Quartal dieses Jahres in Produktion gehen wird.

Der große Verlierer könnte Google werden. Das Geschäftsmodell des Unternehmens basiert auf der Suche, und genau hier wird Microsofts Bing-Browser ansetzen, um die neuen KI-Funktionen anzugreifen. Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass Google nicht abgeschrieben werden sollte, auch wenn der Kern seines Geschäftsmodells nun durch Microsoft gestört zu werden droht.

Unternehmen und KI – eine vielversprechende Symbiose

Auch kleinere Ausrüster können von der zunehmenden Datennutzung durch KI und dem Bedarf an schnellerer Verarbeitung profitieren. So ist das US-Unternehmen IonQ führend in der Entwicklung von Quantencomputern. Die dänische Firma Napatech optimiert und rationalisiert Router und Netzwerklösungen mit ihren smartNICs. Nach einer Faustformel, von der man gelegentlich hört, ohne die genauen Zahlen zu kennen, bringt jeder in Hardware investierte Dollar zwischen vier und acht Dollar an Software-Einnahmen.

Wie eng die Unternehmen bereits miteinander verflochten sind, zeigen folgende Beispiele. Das US-amerikanische Softwareunternehmen UiPath automatisiert und rationalisiert Bürolösungen, verfügt über einen etablierten Kundenstamm und ist proaktiv im ChatGPT-Universum tätig. Adobe verfügt über eine eigene Bildbibliothek und wird im Gegensatz zu seinem Konkurrenten Midjourney kaum Probleme mit dem Urheberrecht bei der Verwendung von Bildern und Videos haben. Unity Software könnte dank der Hardware-Entwicklungen von Nvidia und der Tatsache, dass Spiele dank KI besser und billiger zu entwickeln sind, zu den Gewinnern zählen.

Von Audun Wickstrand Iversen, Portfoliomanager bei DNB Asset Management

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