Möglicher Rückgang der Inflation in 2022

Jordy Hermanns, Multi-Asset-Portfoliomanager bei Aegon Asset Management, gibt einen Ausblick auf die wirtschaftliche Entwicklung in der zweiten Hälfte des Jahres 2021: Aegon Asset Management | 09.07.2021 07:00 Uhr
Jordy Hermanns, Multi-Asset-Portfoliomanager bei Aegon Asset Management / © e-fundresearch.com / Aegon Asset Management
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Die Kombination aus einer angekurbelten Nachfrage, einer weiteren Normalisierung und einer unterstützenden Politik wird zu einer schnellen Erholung führen. Das bedeutet, dass der angerichtete Schaden in Bezug auf das BIP relativ schnell wieder aufgeholt werden kann - in den USA noch in diesem Jahr und in Europa wahrscheinlich Anfang nächsten Jahres. Das bedeutet nicht, dass die Pandemie keine wirtschaftlichen Kosten verursacht hat; sie wird bleibende Narben in Form eines starken Anstiegs der staatlichen und unternehmerischen Verschuldung, niedriger Zinssätze und großer Haushaltsdefizite hinterlassen.

Die Pandemie ist noch lange nicht vorbei, da es in einigen anderen Teilen der Welt nur langsame und schleppende Impfkampagnen gibt. Es ist jedoch tröstlich, dass sich bisher alle Impfstoffe bei neuen Varianten als gleichermaßen wirksam erwiesen haben. Achtsamkeit ist jedoch geboten, denn die Herbst- und Winterperiode in der nördlichen Hemisphäre könnte wieder zu höheren Übertragungsraten und einer Wiedereinführung von restriktiven Maßnahmen in einigen Ländern führen.

Temporäre Engpässe

Wie bereits erwähnt, ist die fiskalische Unterstützung ein kurzfristiger Rückenwind für das Wirtschaftswachstum. Im vergangenen Jahr haben staatliche Stellen auf der ganzen Welt der Wirtschaft in nie dagewesener Weise unter die Arme gegriffen, zum Beispiel durch Einkommensbeihilfen. Obwohl ein Teil dieser Hilfen ausläuft, bleibt der fiskalische Impuls auf kurze Sicht günstig. In den USA hat der kürzlich angekündigte amerikanische Rettungsplan das Wachstum angekurbelt, während in Europa die wirtschaftlichen Vorteile des Konjunkturprogramms langsam zum Tragen kommen. Die fiskalische Unterstützung wird im Jahr 2021 zu großen Haushaltsdefiziten und einem Anstieg der staatlichen Verschuldung führen.

Es gibt mehrere Faktoren, die zu temporären Engpässen führen und die wirtschaftliche Dynamik in den kommenden Monaten möglicherweise dämpfen könnten. Zum Beispiel hat das Virus zu Unterbrechungen in der Lieferkette geführt, da die Nachfrage nach Gütern während der Pandemie gestiegen ist. Viele Unternehmen hatten ursprünglich mit einem Rückgang der Nachfrage gerechnet, was zu vorübergehenden Engpässen führte. Gleichzeitig könnte es zu Verwerfungen auf den Arbeitsmärkten kommen, da die Arbeitslosenunterstützung immer noch hoch ist und die Schulen teilweise noch geschlossen sind, was beides verhindert, dass Arbeitnehmer vollständig an ihren Arbeitsplatz zurückkehren können.

Die Inflationsdynamik ist stark, aber nicht strukturbedingt

Die derzeitige Inflationsdynamik ist stark und treibt die Inflation auf Niveaus, die wir seit langem nicht mehr erlebt haben. Es ist zu erwarten, dass die Inflation in den kommenden Monaten aufgrund eines zyklischen Aufschwungs im Zusammenhang mit der Wiederbelebung der Wirtschaft hoch bleiben wird. Die Rohstoffpreise sind gestiegen und temporäre Lieferengpässe führen zu höheren Preisen für alles, von Halbleitern bis hin zu Baumaterialien.

Bis 2022 ist zu erwarten, dass die Inflation zurückgeht, wenn sich die Aktivität normalisiert und Engpässe beseitigt werden. Es ist davon auszugehen, dass die strukturellen disinflationären Kräfte einen dauerhaften Anstieg der Inflation verhindern werden. Der technologische Fortschritt, die mangelnde Verhandlungsmacht der Arbeitskräfte und die alternde Bevölkerung werden wieder einen Abwärtsdruck auf die Inflation ausüben.“

Jordy Hermanns, Multi-Asset-Portfoliomanager bei Aegon Asset Management

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