Die Aberdeen Immobilien Kapitalanlagegesellschaft mbH gibt bekannt, dass der offene Immobilienfonds Degi International zum 15. Oktober 2014 geordnet aufgelöst wird. Für den Fonds mit aktuell rund 1,5 Milliarden Euro Nettovermögen ist die Anteilscheinrücknahme seit November 2009 ausgesetzt. Seither ist es dem Management gelungen, die Liquidität durch Immobilienverkäufe signifikant zu erhöhen. In den nächsten Monaten werden weitere Objektverkäufe erwartet bzw. sind in fortgeschrittenen Verhandlungen. Nach ausführlichen Gesprächen mit den Vertriebspartnern zeigte sich jedoch, dass die Rückgabebegehren der rund 70.000 Anleger bei Wiedereröffnung des Fonds die dann voraussichtlich verfügbare Liquidität übersteigen würden. Die Geschäftsführung der Aberdeen Immobilien Kapitalanlagegesellschaft mbH hat daher im Interesse der Gleichbehandlung aller Anleger beschlossen, die Verwaltung des Degi International zum 15. Oktober 2014 zu kündigen. Das Sondervermögen wird geordnet aufgelöst. Damit wird die Aussetzung der Anteilscheinrücknahme und -ausgabe endgültig.
Der Degi International wurde im Februar 2003 als international diversifizierter offener Immobilienfonds aufgelegt. Die Fondsstrategie sah vor, ein auf Europa fokussiertes Immobilienportfolio aufzubauen sowie einen globalen Anteil der Immobilieninvestitionen beizumischen. Der Fonds war Ende 2008 mit 41 Objekten in 13 Ländern investiert, die geografische Streuung sorgte für eine gute Risikodiversifikation. Ein weiterer Ausbau des Fonds und der Immobilieninvestitionen war geplant. Durch die Finanzkrise 2008 hat jedoch nicht nur der Degi International, sondern die gesamte Branche gelitten. Insgesamt flossen 2008 knapp 50 Milliarden Euro aus deutschen Investmentfonds ab, fünf Milliarden Euro davon aus offenen Immobilien-fonds. Zur Sicherstellung der ordnungsgemäßen laufenden Bewirtschaftung des Fonds musste im November 2009 die Rücknahme von Anteilen für den Degi International ausgesetzt werden. Das Fondsmanagement war und ist seitdem intensiv bemüht, die Liquidität des Fonds zu erhöhen. So wurden in den vergangenen zwei Jahren seit Beginn der Rücknahmeaussetzung acht Immobilien im Wert von knapp 600 Mio. Euro veräußert.
Im Rahmen der Auflösung plant Aberdeen halbjährliche Auszahlungen vorzunehmen. Eine erste Tranche wird im April 2012 ausgezahlt. Alle Anleger erhalten pro Anteilschein einen bestimmten Betrag ihres Investments zurück, gleichzeitig sinkt der Anteilpreis ihrer Anlage entsprechend. Diese Methode wiederholt sich halbjährlich nach entsprechenden Veräußerungserlösen über den Zeitraum der gesamten dreijährigen Auflösungsfrist bis zum 15. Oktober 2014. Dabei wird für alle Anleger die gleiche Auszahlungsquote gewährleistet und die geordnete Auflösung stellt die Gleichbehandlung aller Anleger unabhängig vom investierten Volumen sicher.
Dr. Hartmut Leser, Vorstandsvorsitzender der Aberdeen Asset Management Deutschland AG, kommentiert die Entscheidung: „Der Anlegerschutz hat für uns den höchsten Stellenwert. Nach intensiven Gesprächen mit unseren Vertriebspartnern und zahlreichen eigenen Kontakten mit Anlegern können wir mit der für Mitte November zu erwartenden Liquidität nicht gewährleisten, dass alle rückgabewilligen Anleger bei Wiedereröffnung des Degi International ihre Anteile zurückgeben können. Aberdeen hat sich im Zuge der Auflösung für halbjährliche Rückzahlungen entschieden, um die Gleichbehandlung aller Anlegergruppen zu garantieren.“
Das Portfolio des Degi International umfasst 32 Immobilien in elf Ländern. Aberdeen ist in intensiven Gesprächen, teilweise bereits konkreten Verhandlungen mit Investoren, um die verbleibenden Gebäude zu angemessenen Preisen zu veräußern. Der Verkaufsprozess für weitere sieben Immobilien mit einem Gesamtvolumen von rund 700 Mio. Euro ist bereits eingeleitet. Es ist geplant, im Zuge der Objektverkäufe auch Kredite zurückzuführen.
Weitere Informationen zur Auflösung des Fonds sind unter www.aberdeen-immobilien.de abrufbar.