Auf die Frage, wie sie ihr Wissen in Bezug auf finanzielle Angelegenheiten einstufen würden, antworteten 53 Prozent der Befragten mit „gut“ oder „sehr gut“. 66 Prozent beantworteten die Aussage „Aktienfonds sind Investmentfonds, die Kundengelder überwiegend in Aktien anlegen“ korrekt mit „ja“. Allerdings halten 37 Prozent der Befragten Aktienfonds fälschlicherweise für genauso riskant wie Einzelinvestments. Dass Fonds auch bereits für kleine Summen erhältlich sind, wissen 55 Prozent der Befragten, sogar 70 Prozent stimmen korrekterweise der Aussage zu, dass man die Fonds keineswegs nur über die Hausbank bekommt.
Bei Geldmarktfonds und Immobilienfonds auf dem Holzweg?
Doch die Umfrage offenbart auch weniger erfreuliche Einblicke. So sind etwa 57 Prozent der irrtümlichen Meinung, dass Geldmarktfonds in erster Linie in unterschiedliche Währungen investieren, um Gewinn zu erzielen, 22 Prozent sind bei der Frage unentschlossen. Nur weitere 21 Prozent bezeichnen die Aussage korrekterweise als falsch. Schließlich gehören die Produkte zu den sichersten Investments überhaupt und investieren überwiegend in Festgelder und kurzlaufende, festverzinsliche Wertpapiere.
Immobilienfonds sind den meisten zwar bekannt, doch viele wissen nicht, wie sie funktionieren. 56 Prozent der Befragten stimmten der falschen Aussage zu, dass Immobilienfonds baufällige Gebäude kaufen und sie renovieren, um sie anschließend zu einem höheren Preis wieder zu verkaufen. Weitere 14 Prozent waren unentschlossen. Tatsächlich kaufen diese Fonds in der Regel aber gewerbliche Objekte, um in der Folge von Mieteinnahmen und Wertsteigerungen zu profitieren.
Was in aller Welt sind REITs-Fonds?
Große Unsicherheiten offenbarten sich auch bei anderen Fondsarten. So glauben zwar 81 Prozent, Immobilienfonds zu kennen, von den in Immobiliengesellschaften investierenden REITs-Fonds haben bislang jedoch erst 9 Prozent etwas gehört. Auch andere Begrifflichkeiten und Fondsarten sind kaum bekannt: Das Wort „Publikumsfonds“ kennen nur 10 Prozent der Befragten, Exchange Traded Funds (ETFs) schnitten mit 12 Prozent kaum besser ab.
Bei der Auswahl des passenden Fonds sind namhafte Anbieter für die meisten zwar ein sehr wichtiges Auswahlkriterium, dennoch können knapp drei Viertel der Befragten keine Fondsgesellschaft nennen. Selbst unter den Fondsbesitzern konnten nur 46 Prozent mindestens eine Fondsgesellschaft nennen.
Detailliertes zur Studie
Die Umfrage wurde mit den gleichen Fragen bereits zum zweiten Mal in Deutschland und ebenfalls erstmals in der Schweiz durchgeführt. Die Ergebnisse fielen in verschiedenen Bereichen unterschiedlich aus, mit ihrem Wissen überzeugen konnten jedoch auch die Befragten in den beiden Nachbarländern nicht. So kennen zwar 41 Prozent der Schweizer Befragten zumindest eine Fondsgesellschaft und auch neuere Fondstypen wie ETFs oder REITs-Fonds sind ihnen geläufiger. Allerdings glauben 65 Prozent der Schweizer und damit 14 Prozent mehr als hierzulande irrtümlicherweise, dass Geldmarktfonds in erster Linie in unterschiedliche Währungen investieren. Doch auch die Deutschen sind nicht generell besser informiert: Nur 28 Prozent der Befragten kennen Garantiefonds, ein Begriff den immerhin 36 Prozent der Österreicher kennen.
„Die Studienergebnisse zeigen, dass die Kunden weniger über Investmentfonds wissen, als Fondsgesellschaften annehmen. Nach wie vor bewegen wir uns im Marketing und Vertrieb zu stark in unserer Fachsprache, die beim Anleger nicht verständlich ankommt. Und dies ist ein grenzübergreifendes Phänomen, wie der diesjährige Ländervergleich mit Deutschland und der Schweiz zeigt“, erläutert Dr. Christian Wrede, Geschäftsführer von AXA Investment Managers in Deutschland.