Ausgewählte Statements:
„Die aggressiven Aussagen der US-Notenbank, die erneute Erhöhung der Zinsen im Vereinigten Königreich und das Ende der Zinspause in Australien und Kanada erwecken den Eindruck, dass weitere Straffungen in der Weltwirtschaft bevorstehen. Damit zerschlägt sich die flüchtige Hoffnung, dass der Höhepunkt erreicht ist.“
„Die Kombination aus anhaltenden Herausforderungen für die Realwirtschaft und nachlassendem Inflationsdruck wird für die Tauben im EZB-Rat ein Segen sein, denn sie wollen nicht, dass die Zentralbank im September eine weitere Zinserhöhung ohne weiteres vollzieht.“
„Der Purchasing Managers Indexes (PMI) vom Juni hat uns überrascht. Betrachtet man den Indikator seit Mitte letzten Jahres, so scheint er falsch zu liegen. Der recht starke BIP-Rückgang in Deutschland spiegelt sich in ihm nicht wider, wohingegen er in Frankreich eine gewisse Widerstandsfähigkeit aufweist. Es wird interessant sein, die Aussage des PMI mit der Erhebung der Europäischen Kommission zu vergleichen.“
„In den letzten Monaten war der Ukraine-Krieg aus dem makroökonomischen Blickfeld verschwunden. Vorerst besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass extreme Spannungen bei den Energiepreisen im weiteren Verlauf dieses Jahres vermieden werden können.“
„Das Wunder des letzten Winters, als es Westeuropa im Allgemeinen und Deutschland im Besonderen gelang, den Wegfall des russischen Gases ohne größere Störungen zu bewältigen, wäre ohne die milden Witterungsbedingungen nicht möglich gewesen. Der Fokus lag bisher darauf, mögliche Angebots- und Preisspannungen im kommenden Winter zu vermeiden, insbesondere angesichts des erwarteten Anstiegs der chinesischen Nachfrage nach Flüssiggasressourcen. Die Tatsache, dass der Aufschwung in China ins Stocken gerät, kann als positiv angesehen werden, da er die Risiken an der Rohstoffpreisfront verringert.“
Von Gilles Moëc, AXA Group Chief Economist and Head of AXA IM Core Investments Research