Hugo Le Damany, Economist und François Cabau, Senior Eurozone Economist: Es gibt noch keinen Grund zu Jubeln
„Wir glauben, dass die Kerninflation in diesem Monat ihren Höhepunkt erreicht hat. Aber es gibt keinen Grund zum Jubeln, denn die kommenden Werte dürften sehr hoch bleiben und die Verlangsamung sich hinziehen.
Unsere Projektionen für die kommenden Monate sind bis März stabil bei 4,9 bis 5 Prozent und werden sich dann sehr langsam abschwächen – wir rechnen mit einer Kerninflation von 2,7 Prozent im vierten Quartal 2023.
Die Energiepreise sind volatil, und das Risiko eines Rückschlags ist nach wie vor eher groß.
Bei den Gütern gibt es immer noch einen anhaltenden Preisdruck, der zumeist auf vergangene Energieerhöhungen oder kommende Aufholprozesse zurückzuführen ist. Die Preise für Nahrungsmittel sind erneut gestiegen, angetrieben durch einen erheblichen Anstieg bei verarbeiteten Nahrungsmitteln.“
David Page, Head of Macro Research: Wir sehen Aufwärtsrisiken für unsere Prognose einer Leitzinserhöhung der Fed
„Wir sehen Aufwärtsrisiken für unsere Prognose einer Leitzinserhöhung der Fed um 0,25 Prozent im nächsten Monat.
Die Fed muss Bedenken haben, dass sich der Arbeitsmarkt nicht ausreichend abschwächt, um die Kerninflation im Dienstleistungssektor zu senken. Wir gehen davon aus, dass die Zinsentscheidung im Februar knapp zwischen unserer Forderung nach einer erneuten Anhebung um 0,25 Prozent und 0,50 Prozent liegen wird.
Die Arbeitsmarktdaten verzeichneten einen weiteren robusten Monat, in dem es kaum Anzeichen für eine Lockerung des von der Fed als "zu fest" und "unausgewogen" bezeichneten Marktes gab.
Mit 3,5 Prozent ist die Arbeitslosigkeit so niedrig wie zuletzt im Februar 2020, es ist die niedrigste Quote seit über 50 Jahren. Es deutet wenig darauf hin, dass sich der Arbeitsmarkt entspannt.“