Im Gegenzug sind die Erdgaspreise im selben Zeitraum um 86 Prozent in die Höhe geschnellt, weil die kalte Jahreszeit vor der Tür steht und Leerverkäufer gezwungen sind, sich um Deckung zu bemühen. Dieser Preissprung erklärt zum Teil auch den Anstieg des MSCI World Energy um 10 Prozent in diesem Quartal, da Investoren stets mit höheren Preisen rechnen, wenn auf der Nordhalbkugel der Winter kommt.
Stabiles Weltwirtschaftswachstum
"Wir schätzen die weitere Entwicklung der Energiepreise ausgesprochen positiv ein: Das Wachstum der Weltwirtschaft sieht für 2007 noch immer robust aus, während geopolitische Spannungen das OPEC-Angebot auch weiterhin belasten sollten und die Prognosen aus Förderländern, die nicht zur OPEC gehören, wie eigentlich immer zum Jahreswechsel, allzu optimistisch klingen. Darum rechnen wir auch für 2007 mit Kapazitätsengpässen auf den globalen Rohölmärkten, auch ohne dass die OPEC das Angebot drosselt", meint John Coyle, Fondsmanager des Schroder ISF Global Energy. Auch der Markt für Erdgas in Nordamerika wird zum Winter hin fester: Die Vorräte sind von 700 Mrd. Kubikfuß im Februar 2006 auf zurzeit rund 200 Mrd. Kubikfuß gesunken. Für US-Erdgas erwartet man 2007 allgemein ein Preislevel von 7,75 Dollar pro Mio. Kubikfuß; gegenwärtig liegt dieser Preis noch bei 7,54 Dollar. Brent-Rohöl wird 2007 nach Konsensschätzungen voraussichtlich 61,30 Dollar pro Barrel kosten – der gegenwärtige Preis beträgt cirka 60 Dollar.
Drei Faktoren
"Unserer Überzeugung nach bieten diese Prognosen immer noch Spielraum für weitere Preisanstiege; es fällt zum Beispiel auf, dass die Futures-Märkte Brent-Rohöl bereits bis 2015 zu über 60 Dollar pro Barrel einpreisen. Aufgrund unserer Positionierung des Schroder ISF Global Energy sollten wir 2007 von drei Faktoren profitieren: dem anhaltenden Preisdruck, dem sich daraus ergebenden fiskalischen Druck aufseiten der betreffenden Regierungen und den hohen, aber stabilen Kosten für Ölförderanlagen. Wir rechnen ferner mit einem zunehmenden Konsolidierungsprozess, da Großunternehmen mit gesunden Bilanzen, aber geringem Volumenwachstum kleinere, wachstumsstarke Konkurrenten als Übernahmeziele ins Visier nehmen. Wir vermeiden daher fusionierte Großkonzerne und konzentrieren uns auf Mid-Caps mit aggressiven Wachstumsprofilen und umfassenden Ressourcen. Auch bei der Zulieferindustrie der Ölbranche sind wir erheblich übergewichtet", so Coyle.