Gerhard Wagner, Fondsmanager des Swisscanto Wasserfonds, gibt ein Beispiel: "Ende vergangenen Jahres haben amerikanische Umweltschützer im Trinkwasser mehrerer US-Städte die krebserregende Chemikalie Chrom(VI) gefunden. Die staatliche Environmental Protection Agency überlegt derzeit, eine Höchstgrenze für sechswertiges Chrom in Leitungswasser festzulegen. Daraus ergibt sich unmittelbar die Notwendigkeit, Chrom(VI) messen zu können. Folglich sind heute und in Zukunft Unternehmen besonders interessant, die kosteneffizient Gewässer hinsichtlich ihrer Verunreinigungen analysieren können beziehungsweise Analysesysteme herstellen. Chrom(VI) ist dabei nur ein Beispiel, aber ein sehr wichtiges."
Technologien zur Reduzierung des Wasserverbrauch im Kommen
Ein weiterer Favorit von Wagner ist das Thema Wassereffizienz. Es ist hinlänglich bekannt, dass in der Produktion von Waren und Lebensmitteln enorme Wassermengen eingesetzt werden und ein nicht unerheblicher Teil durch falsche Bewässerung dabei verschwendet wird. Technologien zur Reduzierung des Wasserverbrauchs, etwa die Tröpfchen-Bewässerung in der Landwirtschaft, sind im Kommen und erfreuen sich einer stark wachsenden Nachfrage. Neben der Reduzierung des Wasserverbrauchs bewirkt die Tröpfchen-Bewässerung bei vielen Pflanzen ein verbessertes Wachstum. Dies ist der finanzielle Beweggrund, dass immer mehr Landwirtschaftsbetriebe Tröpfchen-Bewässerungssysteme einsetzten.
Unternehmen, die die Wasserverluste in der zum Teil überalterten Wasserinfrastruktur verringern, werden in den nächsten Jahren ebenfalls auf attraktive Wachstumsmöglichkeiten stoßen. Dabei geht es einerseits um die teilweise komplizierte Lokalisierung der Wasserverluste in den riesigen Wasserversorgungssystemen der Metropolen. Andererseits geht es um die Erneuerung der Wasserrohrleitungssysteme. Und das kann sich –beispielsweise unter der Altstadt von Rom aufgrund der denkmalgeschützten Bauten – als sehr anspruchsvoll und teuer erweisen.
Milliardeninvestitionen in den Emerging Markets
Die Bevölkerungsexplosion, insbesondere in den Schwellenländern und in den armen Regionen der Erde, ist ein weiterer Grund, warum dem Thema Wasser eine immer größere Bedeutung zukommt und damit auch in den Fokus der Anleger rückt. Die Wasserversorgung möglichst vieler Menschen steht häufig im Mittelpunkt staatlicher Bemühungen. In den Emerging Markets erfolgen derzeit und künftig Milliardeninvestitionen, von denen Unternehmen profitieren, die etwa die Ausweitung und die Erstellung einer Wasserinfrastruktur bewerkstelligen. Aber auch Unternehmen, die Kläranlagen bauen, werden auf Jahre hinaus volle Auftragsbücher haben. "Unternehmen aus dem Sektor Wasserversorgung und -aufbereitung mit Zielmärkten in den Emerging Markets räume ich attraktive Perspektiven ein. Anleger sollten mittel- und langfristig das spannende Investmentthema Wasser mit seinen interessanten Teilsegmenten in ihrem Depot als Beimischung berücksichtigen", so Wagner.