„Die Ursache lag in Gewinnmitnahmen mancher Investoren und der Besorgnis angesichts der hohen Inflationsrate (15 % auf Jahressicht), die als negative Überraschung des Monats gesehen wurde“, so Bodis weiter. Unter den insgesamt schwächsten Performern war die Türkei, wo politische Unsicherheiten, der Anstieg der Inflation und Zinsen, sowie ein explodierendes Leistungsbilanzdefizit für Verunsicherung sorgten. Auch der polnische Markt entwickelte sich weiterhin schwach.
Ostwährungen hielten sich gut
Für Mag. Margarete Strasser, Rentenfondsmanager Global & CEE bei Pioneer Investments Austria, hielten sich die Ostwährungen im Juni - angesichts der Rückkehr zur Risikoaversion - gut. „Eine Outperformance lieferte die tschechische Krone, die sogar um 3,8 % zulegen konnte. Unterstützung bekam der ungarische Forint von der Entscheidung von Mercedes, EUR 800 Mio. in ein neues Werk in Ungarn zu investieren. Daneben verlor die türkische Lira über den Juni leicht (1,6 %), nachdem der Verfassungsgerichtshof das Gesetz, in dem das Tragen des Kopftuchs auf den Universitäten erlaubt wurde, wieder aussetzte“, so Strasser.
Der Anleihensektor wurde vom Abwärtssog der Euromärkte beeinflusst. „Auf Ein-Monatssicht verzeichneten polnische, ungarische und slowakische Anleihen parallel zum Euroraum steigende Renditen. Auch die Renditen türkischer Anleihen stiegen leicht, wobei einjährige derzeit bei 22,8 % liegen. Nur die Renditen langfristiger tschechischer Anleihen fielen um bis zu 16 Basispunkte“, sagt Strasser.
Positiver Trend?
Hartwährungsanleihen erzielten wiederum Spreadausweitungen, wobei ukrainische USD-Anleihen, vor allem wegen des S&P-Downgrades von BB- auf B+ mit 124 Basispunkten Spreadausweitung am schlechtesten abschnitten. Auch türkische Staatsanleihen - in USD denominiert - erhöhten gegenüber US-Staatsanleihen den Spread um 89 Basispunkte. Gut halten konnten sich vor allem EUR-denominierte Anleihen aus den neuen EU-Ländern wie Slowakei, Polen, Tschechien, Litauen und Kroatien. Ihre Risikoprämie erhöhte sich nur um bis zu 10 Basispunkte.
Eine positiven Trend sieht Strasser trotzdem: „Durch die Kursanstiege der letzten Monate hat sich das kurzfristige Aufwertungspotenzial der zentraleuropäischen Währungen etwas verringert. Andererseits sollten die CEE-Währungen aber weiterhin durch positive Überraschungen der Wirtschaftsdaten und historisch hohe Spreads gut unterstützt bleiben. Bei Lokalwährungsanleihen haben die Länder mit den höchsten Renditen (Türkei und Ungarn) die besten Chancen, sich von steigenden Renditen auf den globalen Märkten abzukoppeln“.
Detaillierte Informationen über die Entwicklungen in CEE finden Sie im „Newsletter Juli 2008“ von Pioneer Investments Austria als PDF - zum Download im Info-Center.