Er ist aus, der Traum vom Sommer!

Während der Sommerferien hätte man sich zweifellos ein paar schönere Tage gewünscht, aber das Wetter in Europa war entweder zu heiß oder zu kalt. Vor allem aber hätte man sich gewünscht, dass die Krise auf dem US-Markt für Subprime-Hypotheken nicht wieder aufflammt. Markets | 08.08.2007 11:15 Uhr
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Stattdessen hat sie sich immer mehr zugespitzt. Die scharfe Korrektur ist auf das Unvermögen der Investoren, die Entwicklungen am US-Hypothekenmarkt richtig einzuschätzen, sowie auf die Angst vor einem Überschwappen der Krise auf den gesamten Kreditbereich zurückzuführen. Der Zusammenbruch von zwei Hedge Fonds der Investmentbank Bear Sterns sowie die Herabstufung diverser Schuldtitel durch die Rating-Agenturen haben wohl maßgeblich zu dieser Panikstimmung beigetragen. So erlitt der Kreditbereich insgesamt den historisch stärksten Vertrauensverlust innerhalb eines so kurzen Zeitraums.

AXA IM: Vorschnelle Entscheidungen nicht empfehlenswert

In Europa haben sich die Spreads im iTRAXX-Index, der die qualitativ hochwertigsten Kredite mit einer Laufzeit von 5 Jahren umfasst, mit einem Anstieg um ca. 40 Basispunkte innerhalb eines Zeitraums von weniger als einem Monat verdreifacht. Ebenso eklatant haben mit plus 300 Basispunkten die Spreads im Itraxx-Crossover zugelegt, der die Anleihen im sogenannten High Yield Bereich abbildet. Das heftige Ausmaß dieser Bewegungen spiegelt den abrupten Rückgang der Liquidität in diesem Marktsegment wider ungeachtet der Kreditqualität. Der Markt kam damit völlig zum Erliegen. Davon sind offenbar auch andere risikoreiche Vermögensklassen betroffen, insbesondere Aktien, die im Laufe der Woche vom 23. Juli um mehr als 5 % eingeknickt sind. Die Kurse von Staatsanleihen haben dagegen deutlich zugelegt.

Das Ausmaß dieser Entwicklung zeigt, dass kurzfristig weiterhin Vorsicht angebracht ist und vorschnelle Entscheidungen aufgrund der Unsicherheit am Markt nicht zu empfehlen sind. Das derzeit größte Risiko besteht wohl in der Gefahr einer systemischen Krise. "Wir halten es jedoch für unwahrscheinlich, dass dieser Fall eintreten wird. Diese Einschätzung stützt sich vor allem auf unsere Analyse der Weltwirtschaft, die sich unverändert robust zeigt – trotz weiter bestehender Risiken, wie z.B. eine restriktive Geldpolitik oder ein weiter ansteigender Ölpreis", so die Experten von AXA Investment Managers.

Weiterhin Anzeichen für robuste Entwicklung

Im Laufe des vergangenen Monats haben die Konjunkturindikatoren die Fortsetzung des Wachstums bestätigt. Trotz einer geringfügigen Verlangsamung in diesem Zeitraum, vor allem in der Eurozone, wo der deutsche Ifo-Geschäftsklimaindex mit 106,4 gegenüber 107 im Vormonat leicht schlechter abgeschnitten hat, liegen die Werte weiterhin oberhalb des langfristigen Trends. Auf globaler Ebene hat der Baltic Dry Index, ein recht zuverlässiges Barometer für den Welthandel, einen historischen Höchststand erreicht. Diese Entwicklung bestätigt die Marschrichtung des 2. Quartals, in dem sich ein beschleunigtes Wirtschaftswachstum abzeichnete. So hat China etwa erneut alle Prognosen übertroffen und ein Wachstum i. H. v. 11,4 % vermeldet.

Die US-Wirtschaft verzeichnete, wie erwartet, einen Anstieg um 3,4 % gegenüber 0,6 % im 1. Quartal. Zwar blicken die Investoren besorgt auf die nach wie vor krisengebeutelte USImmobilienbranche, in der im Juni 2007 22 % weniger Käufe von neuen Wohnungen verzeichnet wurden als noch im Juni des Vorjahres. Diese Sorge wurde zudem erhärtet durch das schwache Wachstum des Konsums im 2. Quartal. Mit 1,3 % war dies das schlechteste Ergebnis seit dem 4. Quartal 2005 – nach einem sehr starken Wachstum um durchschnittlich 4 % in den beiden Quartalen zuvor. Was aber noch mehr ins Gewicht fällt: Die Arbeitsmarktlage zeigt sich momentan weiterhin solide. Dies ist der wirksamste Schutz vor einem drastischen Rückgang des Konsums in den USA. Angesichts der aktuellen Besorgnis gilt es eine erhöhte Aufmerksamkeit beizubehalten.


Die Weiterführung des AXA IM Investmentkommentars für den August 2007 entnehmen Sie bitte dem PDF - zum Download im Info-Center. 

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