Mit High Yield Bonds gegen den Trend

Während sich die globalen Märkte für Aktien und festverzinsliche Wertpapiere in den letzten Wochen starken Turbulenzen ausgesetzt sahen, scheint der Aufwärtstrend für europäische High Yield Bonds weiterhin ungebrochen. Die Gründe dafür sind vielfältig, so Johannes Rogy, Head of Fund Distribution Austria bei Nordea Investment Funds. Markets | 22.06.2006 13:59 Uhr
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In den letzten Wochen kamen die globalen Finanzmärkte in starke Turbulenzen, die weder Aktien noch Anleihen verschonten. Auch wenn sich zunächst leichte Erholungserscheinungen breit machten, ging ihnen wegen der anhaltenden Sorgen um die Weltwirtschaft und der wahrscheinlichen Zinserhöhungen in den USA die Luft aus.

Für den Moment scheinen die Frühjahrs-Höchststände für absehbare Zeit in weite Ferne gerückt. Auf den ersten Blick sollte ein High Yield Bond aufgrund seiner Aktien- sowie Bond-Komponente eigentlich sehr nervös auf diese Entwicklungen reagieren. Schaut man sich den Merrill Lynch High Yield Index an, der im Jahresverlauf bisher einen Anstieg von ca. 3,1% verzeichnen konnte, ist dies jedoch offensichtlich nicht der Fall. Die Gründe für die gute Performance des High Yield Marktes in Zeiten hoher Volatilität und Marktunsicherheit sind vielschichtig.

Beobachtet man die jüngsten Marktaktivitäten, ist festzustellen, dass Anleger nach wie vor sehr zuversichtlich gegenüber High Yield Bonds sind und jede Marktschwäche nutzen, um ihre Holdings aufzustocken. Der Markt für hochverzinsliche Anleihen zeigt sich momentan sehr resistent gegenüber negativen Nachrichten. Ein Indikator dafür ist die Tatsache, dass es in der jetzigen unruhigen Situation keine Panik gab, wie sie beispielsweise im April und Mai letzten Jahres bei der Abstufung von General Motors und Ford zu beobachten war.

Ganz im Gegenteil. Jüngst traten in Europa Pensionsfonds und langfristig ausgerichtete Asset Manager nachhaltig als große Käufer am Markt auf und versorgen Firmen massiv mit Liquidität, die ihrerseits aufgrund der verbesserten Wirtschaftslage starke Gewinnzuwächse aufweisen. Auch waren anhaltende Aktivitäten von Private Equity Unternehmen und Hedge Funds zu beobachten, wodurch es zu zusätzlichem Buy-Out Potenzial aber auch massiven Überzeichnungen bei Neuemissionen kam.

Diesem Bedarf nach High Yield Bonds steht aktuell eine schleppende Neuemissionstätigkeit gegenüber. Zahlreiche Unternehmen und Investmentbanken zögern zurzeit, Road Shows zu veranstalten, wenn gleichzeitig der Rest der Finanzmärkte aufgrund hoher Volatilität von Nervosität geprägt ist. Somit steht der hohen Nachfrage ein eingeschränktes Angebot gegenüber. Dies ist mit ein Grund dafür, dass sich in Europa die Spreads in den letzten Wochen wieder leicht ausgeweitet haben, was den Markt zusätzlich interessanter macht.

In den vergangenen zwölf Monaten sind die Ausfallquoten hochverzinslicher Anleihen dramatisch gesunken und liegen in Europa momentan nahe null. Auch wenn einige Rating Agenturen von einem leichten Anstieg des Kreditrisikos ausgehen, denken wir, dass aufgrund der guten Wirtschaftslage die überwiegende Anzahl der Schuldner ihre Kredite ohne Probleme werden bedienen können. Zudem bewegen sie sich momentan in einem Umfeld, in dem sie mehr Fremdkapital denn je zuvor aufnehmen können.

Nordea beschränkt sich im Fondsmanagement für High Yield Bonds bewusst auf die europäischen Märkte. In diesem Sektor verfügt Nordea über eine fokussierte Kreditanalyse, die aus einem Universum von 150 Schuldnern rund 100 Emittenten identifiziert und dauernd überwacht. In einem Bottom-up-Prozess werden rund 50 Positionen ausgewählt. Neben Branchen- und in erster Linie Unternehmensfaktoren wird bei der Analyse ein Risikomanagement-System eingesetzt, welches eine gezielte Überwachung der Performance Attribution und der Exposure erlaubt. Hinter dem Prozess steht ein erfahrenes interdisziplinäres Team, bestehend aus Experten aus den Bereichen Corporate Finance, Wirtschaftsprüfung, Risikomanagement und Recht. Weiterhin verfolgt das Fondsmanagement eine disziplinierte Buy-and-Hold Strategie, indem es nur nach reiflicher Analyse Anlageentscheidungen trifft und die Positionen in der Regel über einen Zeitraum von zwei bis drei Jahren hält. Hierdurch werden die Aufwendungen für Trading Kosten im Vergleich zu denen vieler Mitbewerber sehr gering gehalten.

Angesichts des limitierten Risikos in den nächsten 12 Monaten erachten wir einen Portfolio-Anteil von rund 10 Prozent in High Yield Funds als angebracht. Von Einzelengagements ist abzuraten, da das Ausfallrisiko nur in einem grossen Portfolio mit mindestens 50 Titeln gemanagt werden kann. Im Gegensatz zu einem Investment-Grade-Portfolio ist im High-Yield-Segment die Performance nicht durch die Auswahl der überdurchschnittlichen Titel zu erreichen, sondern durch das Vermeiden der «Nieten».

Hier hat Nordea in Vergangenheit immer wieder Expertise bewiesen. So war beispielsweise der Nordea 1 – European High Yield Bond Fund in keiner der in den letzten Jahren emittierten High Yield Bonds investiert, bei denen negative Firmengewinne zu beobachten waren.

Seit dem 1. Januar können Anteile des Nordea 1 - European High Yield Bond Fund (ehemals NIMF European High Yield Bond Fund) auch von Privatanlegern gezeichnet werden. Bis zu seiner Fusion in Nordea 1, Sicav bot der Fonds lediglich Anteile für institutionelle Anleger an.  An der Anlagestrategie des Fonds hat sich nach dem Merger nichts geändert. Nach wie vor verfolgt das Fondsmanagement-Team um Henrik Pedersen sein bewährtes Investmentkonzept, das den Fonds zum Besten seiner Kategorie über drei und fünf Jahre gemacht hat und dafür von Standard&Poor´s sowie Morningstar jeweils mit fünf Sternen belohnt wurde. 



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