"Der Norden steckt die Emerging Markets wie Brasilien oder China bei der Kombination von Rendite und Sicherheit locker in die Tasche", sagt Nordea-Fondsmanager Tommi Saukkoriipi. Er verwaltet für das größte Finanzhaus Nordeuropas den "Nordic Equity Fund". Saukkoriipi hat offenbar den richtigen Riecher für Top-Investments: Allein seit Anfang 2006 erzielte sein Fonds in Nordeuropa mehr als 15 Prozent Rendite, in den vergangenen drei Jahren sogar beeindruckende 131,88 Prozent. Zum Vergleich: Der MSCI Emerging Markets-Index schaffte seit Jahresbeginn nur knapp acht Prozent.
Nordeuropa bietet geballte Wirtschaftskraft: Deshalb gewichtet der MSCI AC World Index Free die Aktien aus der Region, in der nur rund 25 Millionen Menschen leben, mit 2,22 Prozent im Indexportfolio. Die BRIC-Länder mit ihren über 2,7 Milliarden Menschen kommen zusammen gerade auf knapp 2,3 Prozent Indexgewichtung.
Ein weiteres dickes Plus für Nordeuropa: Politische Stabilität, auf die man sich verlassen kann. Das erspart dem Anleger jede Menge Sorgen. Zum Beispiel um die neuen Regierungen in Südamerika. Dort sind bald Wahlen, und die könnten einen Linksruck in vielen Ländern bedeuten - schlecht für die Wirtschaft. Und auch Russland und China sind von stabilen politischen Rahmenbedingungen weit entfernt.
"2006 gibt der Norden weiter Vollgas", sagt Helge Pedersen, Chefvolkswirt von Nordea. Er erklärt, wieso: "Die Schweden kaufen wieder mehr ein, Dänen und Finnen exportieren wie selten zuvor". Pedersen muss es wissen. Schließlich kennt sich kaum einer auf Nordeuropas Finanzmärkten so gut aus wie Nordea. "Nordeuropa wird weiterhin spitze bleiben", sagt auch Saukkoriipi voraus. "Selbst wenn 2007 die Weltwirtschaft an Tempo verliert - Nordeuropa ist gut aufgestellt." Er ist sich sicher: "Die Börsenrally im Norden geht weiter".