Asiatische Aktienmärkte in guter Verfassung

Ungeachtet der schweren Folgen der Wirbelstürme Katrina und Rita präsentieren sich die Volkswirtschaften und Aktienmärkte in Asien zu Beginn des vierten Quartals in ausgeglichener Verfassung: Risiken und Chancen halten sich die Waage, meint Nick Scott, Fondsmanager des M&G South East Asia Fund. Markets | 17.10.2005 11:53 Uhr
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Unverhoffter Rückenwind könnte aus Japan kommen, wo die Wirtschaft offensichtlich ein anhaltendes Comeback erlebt. Es ist ein wichtiges Zeichen, dass die Kreditvergabe der Banken erstmals steigt. Asien kann davon nur profitieren, denn Japan galt einmal als Wachstumslokomotive für die gesamte Region.

Asien: Japans Aufschwung birgt drei Vorteile

Für das Land der aufgehenden Sonne scheint der Ausblick so gut wie seit Jahren nicht mehr. Aktuelle Daten lassen zunehmend erkennen, dass Nippon sich trotz der diesjährigen  Schwächephase in einer anhaltenden wirtschaftlichen Erholung befindet. Die letzten Tankan-Berichte der japanischen Notenbank haben die Anleger in ihrer Einschätzung bestärkt, dass die Erholung auch auf den japanischen Verbrauchersektor übergreift. Konkrete Anzeichen lassen allerdings derzeit noch auf sich warten. Die Analysten haben ihre Gewinnprognosen bis März 2008 angehoben.

Ein Wiedererstarken der japanischen Wirtschaft ist für Asien in dreierlei Hinsicht gut. Erstens würden die Exporte aus der Region gestärkt, wenn die Importnachfrage aus Japan anzieht. Zweitens könnte Japan in der Region neue Produktionskapazitäten aufbauen. Und drittens würden auch die japanischen Touristen ihre Yens wieder vermehrt in die Nachbarländer tragen.

In den nächsten Monaten dürften zudem noch weitere positive Faktoren hinzukommen. Die japanischen und europäischen Aktienmärkte könnten aus ihrem Ölschock erwachen und dann auch die asiatischen Märkte mitziehen. Bisher haben im laufenden Jahr die Unternehmensrestrukturierungen und das Wachstum aus Osteuropa die Notierungen nach oben getrieben und damit den Effekt der steigenden Ölpreise ausgeglichen.

Darüber hinaus wird Prognosen zufolge in Asien künftig verstärkt konsumiert und investiert. Gleichzeitig dürfte die Region von niedrigen Zinsen profitieren, da die amerikanische Fed ihre Sätze anhebt: Wir rechnen mit einem Anstieg der Leitzinsen auf 4%, wahrscheinlich im November, und nachträgliche Anhebungen sind nicht auszuschließen. Als weiterer positiver Faktor stützen die Aktienbewertungen in Asien die Entwicklung weiterhin. Obwohl manche Märkte zyklische Hochs erreicht haben, waren die Anhebungen der Gewinnprognosen weitgehend beständig. Dieser Trend lässt allerdings nach, und es hat bereits einige Absenkungen gegeben, etwa auf den Philippinen.

Gestiegenes Inflationsrisiko

Negativen Einfluss könnte das Inflationsrisiko durch die Weitergabe der steigenden Öl- und Rohstoffpreise an die Verbraucher haben. Hinzu kommt der hohe Verschuldungsgrad der privaten Haushalte in den USA, die zwar eine der tragenden Säulen des weltweiten Wirtschaftswachstums sind, aber praktisch keinerlei Ersparnisse aufweisen.

Und schließlich haben sich die Gewinnmargen in Asien merklich ausgeweitet. Hier dürfte Potential für eine Korrektur bestehen.

Die steigenden Ölpreise werden dem Wachstum in der Region dagegen voraussichtlich nicht schaden. In zahlreichen Gewinn- und Wachstumsprognosen sind sie bereits eingepreist. Auf ihrem Weg nach oben haben die asiatischen wie auch die weltweiten Aktienmärkte die steigenden Ölpreise scheinbar schlicht ignoriert.

Zwar stieg der Preis für West Texas Intermediate Crude von weniger als 40 Dollar pro Barrel im Juni 2004 und nach einem Hoch bei über 70 Dollar im August 2005 auf heute rund 65 Dollar. Dennoch sind die Konsensprognosen für die Gewinne in Asien (ohne Japan) seit Mitte 2004 steil gestiegen.
Entsprechend haben die Aktienkurse in Asien seit Januar 2005 angezogen - die Katrina-Kursdelle im August ist bereits vergessen und die Notierungen peilen nun wieder die Höchstwerte vom Juli an.

Einige Marktbeobachter sind der Ansicht, dass China noch im Jahr 2006 das Wachstum in der Region mit fast 8% anführen wird – selbst bei dauerhaft hohen Ölpreisen von 80 US-Dollar je Barrel. Zweitstõrkste Wachstumsregion wõre dann Malaysia mit einer Steigerung des Bruttoinlandsprodukts von knapp 5% vor Indonesien und Indien mit jeweils mehr als 4%.

Fazit

Hohe Ölpreise werden das Wachstum in Asien begrenzen, aber nicht aufhalten.

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