Auswirkungen der Yuan und Ringgit Aufwertungen

Am 21. Juli werteten die chinesischen Behörden den Yuan gegenüber dem USD um 2,1% auf und gaben die Ablösung ihres Systems der festen Wechselkurse durch ein Regime mit gelenktem freien Wechselkurs gegenüber einem Korb nicht erläuterter globaler Währungen bekannt. Lesen Sie hier über die Auswirkungen auf globale Rentenfonds. Markets | 02.08.2005 11:20 Uhr
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Dies war nur der erste Schritt der umfassenden Reform der chinesischen Kapitalbilanz. Die Behörden lassen eine enge tägliche Schwankungsbreite von +/- 0,3% gegenüber diesem Währungskurs zu, um eine starke kurzfristige Volatilität des Yuan zu verhindern und um Risiken in den Finanzkonten und der Kapitalbilanz
besser steuern zu können. Die Ankündigung bewirkte einen Rückschlag des USD gegenüber anderen Hauptwährungen in Asien und einen Renditeanstieg der langfristigen US-Bundesanleihen. Die Zentralbank von Malaysia gab ebenfalls bekannt, dass sie zugunsten einer ähnlichen Korb-Lösung ihren festen Wechselkurs von 3,8 Ringgit pro USD aufgeben werde. Obwohl diese beiden Regime theoretisch eine beträchtliche Aufwertung gegenüber dem USD gestatten, dürften die Interventionen der Regierungen anhalten und kurz- bis mittelfristig gewährleisten, dass sich der künftige Wechselkurs moderat entwickelt.

Bedeutender Schritt in Richtung eines flexiblen Wechselkurses

Wir, Alex Calvo (Director of Research) und Michael Hasenstab (Portfoliomanager) vom International Bond Team von Franklin Templeton Investments, vertreten seit langem die Auffassung, dass die chinesische Zentralbank mit größter Wahrscheinlichkeit nur schrittweise eine höhere Flexibilität bei Wechselkurs und Kapitalbilanz zulassen wird und dass die Annahme eines gelenkten freien Wechselkurssystems, das an einen Korb nicht veröffentlichter Währungen gebunden ist, einen bedeutenden Schritt in diese Richtung darstellen wird. Die potenzielle inflationäre Auswirkung der Ausweitung der Geldmenge aufgrund der unterbewerteten chinesischen Währung, sowie die fiskalischen Kosten und Grenzen bei der Absorbierung dieser Liquidität durch die Emission von inländischen Anleihen führten dazu, dass die Wechselkurspolitik Chinas auf Dauer nicht haltbar war. Darüber hinaus wirkte diese Politik auf den Exportsektor wie eine funktionelle Subvention und bewirkte eine ineffiziente Kapitalallokation. Eine derartige Wechselkurspolitik stand auch im Widerspruch zu den Bemühungen der Regierung, ein ausgewogeneres Wachstum zu fördern. Dagegen trägt eine schrittweise Aufwertung der Währung dazu bei, diese Wachstumsdynamik teilweise vom Export auf die Binnennachfrage zu verlagern.

Die Aufwertung ist positiv für globale Rentenfonds

Insgesamt dürfte sich die Maßnahme Chinas zur Abschaffung der Jahrzehnte alten Bindung an den Dollar günstig auf unsere globalen Rentenfonds auswirken. Das liegt vor allem an unserer Übergewichtung der asiatischen Währungen, u.a. dem Ringgit (Malaysia), dem koreanischen Won, dem Singapur-Dollar, der indonesischen Rupie und dem thailändischen Baht - all diese Währungen sind nach unserer Meinung gegenüber dem Dollar unterbewertet. Wir sind seit langem überzeugt, dass die beste Möglichkeit, von einer eventuellen Aufwertung in China zu profitieren, über andere asiatische Währungen, vor allem durch den malaysischen Ringgit, erfolgen würde. Gegenüber unseren Mitbewerbern zählen unsere globalen Rentenfonds zu den ersten Investoren in vielen dieser asiatischen Märkte; sie dürften auch weiterhin von diesem einzigartigen Engagement profitieren.

Asiatischer Binnenmarkt im Aufschwung

Wir erkennen ebenfalls eine zunehmende Wachstumsdynamik in Asien, wobei der Binnenmarkt an Bedeutung gewinnt und der Export nicht mehr wie bisher die einzige Säule darstellt. Dies wiederum bedeutet, dass unsere asiatische Währungsstrategie nicht ausschließlich von den Maßnahmen Chinas abhängt. Die gestiegenen Ausgaben und Investitionen im Inland dürften auch künftig mehr Kapital nach Südost-Asien locken. Wir gehen davon aus, dass die Binnenmärkte in der Region weiterhin ziemlich liquide bleiben, wobei der Aufwertungsdruck auf die Währungen vergleichsweise stark bleiben dürfte. Für die Kapitalmärkte und Währungen in der Region sind dies erfreuliche Nachrichten. Per saldo waren die asiatischen Währungen nach unserer Meinung seit langem unterbewertet. Die Ankündigung Chinas war - gemessen an der Größe des ersten Schritts - klein. Dennoch ist sie von großer Bedeutung - sie gibt den Weg für künftige Aufwertungen vor und stellt einen Auslöser für die Aufwertung anderer Währungen Asiens gegenüber dem Dollar dar. Insgesamt wirkt sich dies positiv auf den potenziellen langfristigen Wertzuwachs unserer globalen Rentenfonds aus.

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen.
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