Gröschls Mittwochskommentar: 37/2023

Der wöchentliche Blick auf die Märkte, (Geo-)Politik, Known Unknowns und andere wichtige Entwicklungen. Verfasst von e-fundresearch.com Gastautor Florian Gröschl, Geschäftsführer und Miteigentümer der Absolute Return Consulting GmbH. Markets | 13.09.2023 10:39 Uhr
Florian Gröschl, Geschäftsführer und Miteigentümer der Absolute Return Consulting GmbH / © e-fundresearch.com & interfoto
Florian Gröschl, Geschäftsführer und Miteigentümer der Absolute Return Consulting GmbH / © e-fundresearch.com & interfoto

Es ist schon wieder Freitag und es ist wieder diese Bar…. (Mittwoch & leider keine Bar, aber das sind nur Details ;-)) Wer kann sich noch erinnern? Ist einiges passiert in den letzten 30 Jahren, vor allem in Deutschland. Wo ist unser großer Nachbar da eigentlich falsch abgebogen? Im März 2003 ist Gerhard Schröder mit Mut zum Frieden und Mut zur Veränderung, den Reformstau zu beenden vor den Bundestag getreten und hat die Agenda 2010 präsentiert. Fürchte das können wir von der jetzigen Bundesregierung nicht erwarten, scheinbar stehen weder Veränderung noch Frieden aktuell auf dem von außen betrachtet völlig fehlenden Plan. Natürlich wär´s ein bisserl unfair das jetzige Schlamassel einzig der Ampel in die Schuhe zu schieben, auch Mutter Merkel hat ihren fairen Beitrag geleistet. Wobei sie es immerhin geschafft hat, den Status quo in Ruhe zu erhalten. Dass Stillstand Rückschritt bedeutet, ist nun allerdings evident…

Was raunzt der Ösi da eigentlich, gibt´s nicht im Ö.Reich der Mitte genug eigene Baustellen? Sicher gibt´s die, aber einerseits ist die Lage hierorts, wie meistens, eher hoffnungslos, aber dafür nicht ernst. Andererseits ist es erfreulicherweise vollkommen Powidl (die vegane Version von es ist Wurscht ;-)) für Europa und die Welt (ein zweites Mal wird ja hoffentlich niemand mehr auf einen (Ober)Österreicher hereinfallen!), was hier für Entscheidungen getroffen werden, weil wir so hübsch klein sind. Das verhält sich leider mit dem lieben Nachbarland ein bisserl anders…

Dass die Automobilindustrie die Zukunft verpennt hat bzw. zu lange auf das alte Pferd gesetzt hat, ist die eine, weitestgehend verständliche, Sache. Aber dass im Land der Ingenieure, des Fleißes und des industriellen Fortschritts in fünfzehn Jahren freien Geldes die Infrastruktur den Bach hinuntergehen konnte, Züge unpünktlich sind und vierzehn Jahre an einem Flughafen gebaut wurde, ist schon spannend, oder? Nun gut, die CDU wurde - wohl zurecht – abgewählt, bitte aber ist es nicht die Pflicht einer neuen Regierung aus den Fehlern der vorangegangenen zu lernen und Fehlentscheidungen zu revidieren?

Ja aber der Klimawandel, ja aber der Ukrainekrieg und Covid… Ja eh, aber vor allem in Zeiten der Krise wäre es wichtig, Entscheidungen zu treffen, Bürokratie abzubauen und den Markt sich selbst heilen zu lassen. Natürlich hat die letzte Generation recht, wenn sie Veränderung fordert, nur muss man der Veränderung Raum geben. So die Welt untergeht sind wir fix mit dabei, ein vorzeitiger ökonomischer Freitod erspart uns zwar die Sorge und das Warten, nimmt aber auch die Möglichkeit die Angelegenheit zu beeinflussen. Das wiederum sollte doch aber das Ziel sein als eine der fünf größten Volkswirtschaften der Welt, oder?

Aktuell ist Deutschland jedenfalls auf bestem Wege in eine ordentliche Rezession und wird damit dann sicher nicht allein bleiben. Die Polen spüren das scheinbar jetzt schon und versuchen (nach türkischem Vorbild?! ;-)) mit einer Zinssenkung der Inflation zu begegnen, wobei – im Gegensatz zur Türkei – hier spieltheoretisch sogar was drinn sein könnte, sollte die EZB gezwungen sein, auch eher früher die Zinsen senken zu müssen, weil´s irgendwen aufzustellen beginnt. Allerdings scheint das – hoffentlich – sehr unwahrscheinlich, müsste vorher ihr Mandat oder zumindest das Inflationsziel angepasst werden. Die Flipside der polnischen Entscheidung tritt wohl dann zutage, wenn sich das Wahl(zins)zuckerl als saures entpuppt, die Inflation nicht zurückkommt, die polnische Wirtschaft in die Rezession abgleitet – es ist ja nicht so, als gäbe es keine Außenhandels-Verflechtungen mit Deutschland ;-) – und der Rest Europas dann zur Hilfe eilen muss. Naja, zumindest auf die rechtsstaatlichen Diskussionen könnte das dann positive Auswirkungen haben.. :-)

Was machen wir jetzt also? – Gar nix. Wir sind ja nur der Nachbar. :-) Exportieren wir augenscheinlich erfolgreich Finanz- und Bankenkompetenz, darf durchaus hinterfragt werden, ob man unsere Volksvertreter über Bayern hinaus so gern irgendwo haben wollen würde. Möglicherweise sind ja die Uschi und der Friedrich das zukünftige Dreamteam für die Agenda 2035… *lol*

Jolly days!

Florian Gröschl, Geschäftsführer und Miteigentümer der Absolute Return Consulting GmbH

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