Threadneedle Experten: 2013 schwierige Erholungsphase

Die Experten von Threadneedle Investments gehen davon aus, dass das konjunkturelle Umfeld auch 2013 herausfordernd bleiben wird. Zu den größten Herausforderungen gehören für Chief Investment Officer Mark Burgess im kommenden Jahr die Schuldenkrise in der Eurozone sowie das „Fiscal-Cliff“ in den USA. Markets | 05.12.2012 12:08 Uhr
Mark Burgess, Chief Investment Officer, Threadneedle
Mark Burgess, Chief Investment Officer, Threadneedle
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Auch Positives

Positiv schätzt Burgess die Tatsache ein, dass einige Unsicherheitsfaktoren, die im Vorjahr auf das Investorensentiment gedrückt haben vom Tisch sind bzw. zumindest weniger besorgniserregend sind. Dazu zählt der Threadneedle-Experte etwa den im November erfolgten Machtwechsel in China sowie ein vollständiges Auseinanderbrechen der Eurozone.

Eurozonekrise: Lösungen bekannt

Als Hoffnungsschimmer sei darüber hinaus, dass in der Eurozone eingeräumt werde,  dass harte politische Entscheidungen bevorstehen. „Einige europäische Politiker haben angemerkt, dass sie durchaus wüssten, wie man die Schuldenkrise in den Griff bekommt“, so Burgess. Allerdings würden sie nicht sicher sein, ob sie bei entsprechenden Maßnahmen auch wiedergewählt werden.

Konservativer Ausblick

Einmal mehr fällt der wirtschaftliche Ausblick der Threadneedle-Experten für 2013 konservativer aus als jener der meisten anderen Marktbeobachter. Für die USA rechnen sie mit einem BIP-Wachstum von 1,5 %, während die Konsensmeinung von 1,9 % ausgeht. Der Eurozone stehe, wie bereits im Vorjahr ein Rückgang von 0,5 % (Konsensmeinung: 0,0 %) bevor, Großbritannien ein Plus von 1 % (1,3 %).

Japan: +1 % 2013

In Japan soll das BIP-Wachstum im kommenden Jahr bei 1 % (0,8 %). Weitaus stärker sollen einmal mehr die Schwellenländervolkswirtschaften wachsen. Nach Ansicht der Threadneedle-Experten soll das BIP-Wachstum in Indien im kommenden Jahr 6,6 % (6,6 %) betragen, jenes in Brasilien 3,5 % (3,8 %). Für China gehen sie von einem Plus von 7,6 % (8,1 %) aus.

China: Talsohle erreicht

„In China gibt es Anzeichen dafür, dass der Konjunkturabschwung seine Talsohle erreicht hat“, so Burgess. Angesichts der Bedeutung Chinas für das globale Wirtschaftswachstum dürfte dies die Weltaktienmärkte sowie Risky Assets im Allgemeinen beflügeln. Grund zum Optimismus gebe der Einkaufsmanagerindizes, der über der wichtigen Marke von 50 liege sowie das voraussichtliche Ende des Lagerabbaus.

US-Zahlen besser

Zarte Anzeichen für eine Besserung des makroökonomischen Umfelds gebe es in den USA. Darauf würden einige der in den letzten Wochen veröffentlichten Zahlen deuten, die besser als erwartet ausgefallen wären. „Der Wohnimmobilienmarkt scheint sich zu erholen und das noch vor den günstigen Auswirkungen der dritten Runde der quantitativen Lockerung der US-Notenbank Fed.“

„Fiscal Cliff“: Langsame Einigung

„Auch wenn die Politiker wohl nur langsam zu einer Einigung hinsichtlich des „Fiscal Cliff“ kommen werden, halten wir es in jedem Fall für äußerst unwahrscheinlich, dass die Gesetzgeber aktiv versuchen werden, eine weitere Rezession gesetzlich zu regeln“, gibt sich Burges verhalten optimistisch bezüglich eines Themas, dass seit längeren für Unruhe sorgt.

Wichtig: Einzeltitelselektion

Wie sollen sich Anleger 2013 verhalten? Egal ob Aktien, Anleihen oder Rohstoffe – laut Burgess wird die Auswahl der richtigen Einzelwerte immer wichtiger. „Der Abbau der Altlastrisiken in Europa und China stimmt uns im Hinblick auf Aktien optimistischer, als wir dies seit Langem waren“, so Leigh Harrison, Head of Equities. Er warnt allerding vor der Sensibilität der Märkte gegenüber politischen Entscheidungen und Entwicklungen.  

Empfehlung: Qualitätsunternehmen

Weiterhin stark nachgefragt werden laut Harrison die Aktien von ertragsstarken Großunternehmen bleiben, die solide Bilanzen, robuste Ertragsströme und bewährte Kapitalallokationsstrategien aufweisen. Viele dieser Qualitätsunternehmen wären günstig bewertet, was Spielraum für eine Outperformance biete. Nachsatz des Experten: „2013 werden die Starken noch stärker werden.“

Schwieriger Gewinne zu erzielen

Für Jim Cielinski, Head of Fixed Income, wird es 2013 nicht so einfach sein wie heuer, mit Anleihen Gewinne zu erwirtschaften. Bekanntlich haben seit Jahresbeginn alle Rentensegmente – zum Teil auch beachtliche – Gewinne geliefert. Da Bewertungsbedenken in einigen Rentenmärkten für Gegenwind sorgen, werde ein aktives Management eine noch signifikantere Determinante für Renditen sein.

Schwellenländer eher „sichere Häfen“

Nach Ansicht des Fixed Income-Experten, würden einige Schwellenländeremittenten den Status als „sichere Häfen“ eher verdienen, als viele Industrienationen. „Die kürzlich erfolgte Hochstufung der Türkei auf Investment-Grade-Status durch Fitch zeigt, wie weit es die Emerging Markets gebracht haben“, so Cielinski. Auch Unternehmensanleihen aus den Schwellenländern würden sich zur Renditesteigerung sorgen.

Asset Allokation: Ja zu Aktien

Die aktuelle Asset Allokation: Gut gefallen den Threadneedle-Experten Aktien und Anleihen, Staatsanleihen dafür überhaupt nicht. Im Aktienbereich bevorzugen sie Großbritannien, die Schwellenländer sowie die Region Pazifik ex. Japan. Auf Sektorenebene gefallen ihnen zyklische Konsumwerte und Healthcare gut, noch besser allerdings Technologie.

Fixed Income: High Yield und Schwellenländer

Im Credit-Universum favorisieren die Anlageexperten Schwellenländeranleihen und europäische High Yield-Unternehmensanleihen. Was Rohstoffe betrifft, bevorzugen sie Energierohstoffe stark. Gegenüber Edelmetallen, Getreide und Nutztiere sind sie dagegen neutral eingestellt. Wenige gut gefallen den Investmentspezialisten wiederum Basismetalle.

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