"Es ist vielmehr Bestandteil eines langfristigen Trends, der mit dem steigenden Wohlstand zahlreicher Länder rund um die Welt zusammenhängt", so Mobius weiter.
Neues Wachstum in den Grenzmärkten
Trotz des Pessimismus, der sich in den Industrieländern breitgemacht hat, findet in so unterschiedlichen Grenzmärkten wie den Vereinigten Arabischen Emiraten, Kasachstan, Nigeria und Vietnam auch heute noch jede Menge neues Wachstum statt. Auch Rumänien, Kroatien und die Ukraine sind als Anlageziele interessant. Sie alle sollen den Prognosen nach in diesem Jahr über 5 % wachsen und jedes dieser Länder könnte sich schon morgen zum wichtigen Schwellenland entwickeln.
"So hätte etwa Japan noch vor 50 Jahre als Grenzmarkt gegolten. Seither hat sich eine Reihe anderer wachstumsintensiver, relativ stabiler Volkswirtschaften vom Grenzmarkt (der ersten Station auf dem Weg zum Wohlstand) zum Schwellenland gemausert und in manchen Fällen sogar zum Industrieland. Vor rund 16 Jahren konnten wir nur in fünf oder sechs Schwellenländer investieren und es war unmöglich, sich in geschlossenen Volkswirtschaften wie Vietnam zu engagieren. Heute steht Vietnam ausländischen Investoren offen und das Investmentklima ähnelt dem in Thailand. Auch im Nahen Osten hat sich das Verhalten verändert. Dort stecken viele Investoren, die vordem USamerikanische Schatzpapiere bevorzugten, ihr Geld in die heimische Wirtschaft.
Franklin Templeton mit stärkerem Engagement in den Grenzmärkten
Mobius: "Um unser Engagement in Grenzmärkten zu verstärken, erwarb Franklin Templeton in diesem Jahr eine 49%-Beteiligung an der in Vietnam ansässigen Anlageverwaltung Vietcombank Fund Management. Im letzten Jahr beteiligten wir uns mit 25 % an Algebra Capital in Dubai, das sich auf den Nahen Osten und Nordafrika spezialisiert hat (MENA)."
Das derzeit volatile Marktumfeld hat offenbar wenig Einfluss auf Grenzmärkte. Dessen ungeachtet sind mit Grenzmärkten verschiedene bekannte Risiken verbunden, darunter eine Tendenz zur Unterkapitalisierung, schwächere Rechtsrahmen als in etablierteren Märkten, vergleichsweise geringe Liquidität und Transparenz und Einschränkungen für ausländische Investoren.
Im Gegenzug bieten Grenzmärkte ein enormes Wirtschaftswachstumspotenzial. Außerdem können sie mit reizvollen Bewertungen aufwarten und korrelieren nicht so stark mit Industrieländern wie traditionelle Schwellenländer – unter anderem, weil sie immer noch vergleichsweise unerschlossen sind.
Investieren in Grenzmärkte: Nichts für risikoscheue Anleger
Dennoch müssen sich Investoren, die sich in Grenzmärkten engagieren wollen, fest auf ihre Ziele konzentrieren. Sie müssen kurzfristige Volatilität in die richtige Perspektive setzen und ihre Anlageportfolios ausgewogen gestalten – immer im Hinblick auf ihre Risikotoleranz. Investoren, die in Grenzmärkten investieren möchten, doch risikoscheu sind, sind möglicherweise mit herkömmlichen Schwellenländerfonds besser beraten, die ein gewisses Grenzmarktengagement einschließen.
"So hat die Templeton Emerging Markets Group etwa vor einem Jahr damit begonnen, für unseren Luxemburger SICAV Fonds Templeton Emerging Markets Small Cap Fund Aktien aus Grenzmärkten zu kaufen. Inzwischen machen Titel aus solchen Märkten bei diesem Fonds rund ein Drittel des Fondsvermögens aus", so Mobius abschließend.
Weitere interessante Artikel verschiedener Franklin Templeton-Fondsmanager finden Sie in der aktuellen Ausgabe „Perspektiven" zum Download als PDF.