Das rasche Eingreifen der Fed

Der Offenmarktausschuss der US-Notenbank Fed (FOMC) beschloss, den Zielsatz für die Federal Funds Rate am 22. Januar um 75 Basispunkte und am 30. Januar um weitere 50 Basispunkte herabzusetzen. Durch diese Schritte ging der kurzfristige Leitzins für Kreditvergabe auf 3 % zurück. Anfang September hatte er noch 5,25 % betragen. Markets | 27.02.2008 10:30 Uhr
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Die Entscheidung vom 22. Januar erfolgte am Ende einer außerplanmäßigen Sitzung und fiel mit erheblichen Turbulenzen auf den globalen Aktienmärkten zusammen. Diese waren ausgelöst worden durch wiedererwachte Ängste vor den Auswirkungen der Kreditklemme auf das US-amerikanische Finanzsystem und die breitere US-Wirtschaft. In den USA weisen die Indikatoren immer mehr auf einen relevanten Abwärtstrend beim Wachstum hin.

Zunehmende Abwärtsrisiken für das Wachstum

Der Offenmarktausschuss gab an, dass er sich durch „die zunehmenden Abwärtsrisiken für das Wachstum“ zu dem Schritt vom 22. Januar veranlasst sah, wie es seit September 2007 nun schon mehrere Male und am 30. Januar erneut der Fall war. Das Gremium stellte ferner fest, dass die Anspannung der Märkte für kurzfristige Kreditvergabe zwar etwas nachgelassen habe, doch dass sich „die Lage auf dem breiteren Finanzmarkt weiter verschlechtert und die Kreditbedingungen für manche Unternehmen und Haushalte noch verschärft“ hätten. In der Verlautbarung des FOMC wurden auch die immer intensivere Kontraktion des Häusermarktes und „eine gewisse Abschwächung“ auf den Arbeitsmärkten angesprochen (eine Feststellung, die durch den Rückgang der Beschäftigtenzahlen außerhalb der Landwirtschaft um 17.000 im Januar bestätigt wurde).

Fed in der Kritik

Dass die Fed die Zinsen innerhalb von acht Tagen um 125 Basispunkte gesenkt hatte, sorgte für Aufsehen und mitunter auch für Kritik. Manche sehen in derart aggressiven Schritten die Gefahr, dass die Bedenken in Bezug auf den wahren Zustand der US-Wirtschaft steigen könnten. Andere glauben, dass die in so rascher Folge durchgeführten Zinssenkungen die Glaubwürdigkeit der Fed im Hinblick auf die Bekämpfung der Inflation untergraben und zeigen, wie störanfällig sie auf Druck vom Aktienmarkt reagiert.

Das geringere Übel

"Wir möchten in diesem Zusammenhang darauf hinweisen, dass die Aufgabe der Fed nicht nur in der Inflationskontrolle besteht, sondern breitere Verpflichtungen mit sich bringt, zu denen auch die Förderung eines gesunden Bankensystems und die Gewährleistung von Wirtschaftswachstum zählen", so das Franklin Templeton Global Fixed Income Team.

Vor die Wahl gestellt zwischen dem Risiko steigender Inflation und der Gefahr, dass Probleme in bestimmten Wirtschaftsbereichen auf breiter Front negative Folgen haben könnten, hat sich die Fed für das geringere Übel entschieden. Auch die Märkte halten die Inflation im Moment nicht für das vordringlichste Problem. Die Inflationserwartungen, gemessen vom Zinssatz 10-jähriger Treasury Inflation-Protected Securities (TIPS), gingen von 2,7 % im Juni auf 2,3 % Anfang Februar zurück (siehe Diagramm 1).

Die Fed hat schlicht kundgetan, dass sie sich weiterhin proaktiv dafür einsetzen will, den Abschwung in den Vereinigten Staaten zu bremsen. "Wir glauben, dass das rasche Eingreifen der Fed im derzeitigen volatilen Umfeld zur Stabilisierung der Märkte in den Vereinigten Staaten und überall auf der Welt beitragen wird", so das Franklin Templeton Global Fixed Income Team abschließend.


Weitere Highlights des aktuellen Globale Märkte im Fokus (diesen finden Sie als PDF zum Download im Info-Center):

  • Die Voraussetzungen für eine Erholung
  • Chancen in Hülle und Fülle
  • Die weiteren Aussichten für Europa 
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