Der Startschuss für Pioneer Investments Austria ist gefallen. Just einen Tag nach dem heutigen 50. Geburtstag des Vorgängerinstitutes Österreichische Investment Gesellschaft (ÖIG) ändert Capital Invest, die Kapitalanlagegesellschaft der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA), heute offiziell ihren Firmennamen in Pioneer Investments Austria (PIA).
Die Mutter Pioneer Investments ist laut eigenen Angaben mit 242 Mrd. Euro der größte europäische Asset Manager und in 22 Ländern präsent. Die drittälteste US-Fondsgesellschaft mit Hauptsitz in Boston wurde 1928 von Philip L. Carret gegründet (ebenfalls Fondsmanager des ersten Fonds Pioneer Fund) und beschäftigt momentan 2300 Personen, 300 davon als Investmentexperten. Im Jahr 2000 wurde Pioneer Group von der UniCredit Group übernommen.
Neue Fondsnamen ab 8. Februar 2007
Parallel zur Änderung des Firmennamens werden sukzessive neue Bezeichnungen für die Publikumsfonds eingeführt, der Zusatz „Capital Invest“ in den Fondsnamen wird durch „Pioneer Funds Austria -“ ersetzt. Die neuen Fondsnamen treten im Unterschied zum Firmennamen erst in drei Monaten, also am 8. Februar 2007, endgültig in Kraft. „Mit dem ‚Rebranding‘ können wir die Markenkraft einer der traditionsreichsten globalen Fondsgesellschaften nutzen. Ich erwarte mir davon einigen Rückenwind für unseren Marktauftritt in Österreich“, sagt Helmut Sobotka, Vorstandsvorsitzender von Pioneer Investments Austria. Der offizielle Verkauf von Pioneer Investments Austria an die Kapitalanlagegesellschaft der UniCredit Group werde aber erst im 2. Halbjahr 2007 stattfinden.
Kaum Änderungen für Anleger
Die Namensänderung werde keine Auswirkungen für die Fondsanleger haben.“ Die Fonds sind weiterhin inländische Fonds und unterliegen dem österreichischen Investmentfondsgesetz“, so Sobotka gestern vor Journalisten in Wien. Die Fondsausrichtung und die Anlagegrundsätze sind ebenfalls nicht betroffen, historische Daten wie etwa Rechenwerte bleiben in vollem Umfang erhalten. „Denn technisch betrachtet handelt es sich ausschließlich um eine Umbenennung der Publikumsfondspalette“ Unverändert bleibt dagegen die Palette der Großanlegerfonds.
Die derzeit 66 Luxemburger Pioneer Fonds behalten zudem ihren Status als ausländische Fonds. „Cross-border Merger zwischen in- und ausländischen Fonds sind derzeit nicht geplant, weil diese rechtlich ja auch noch nicht möglich sind“, so Sobotka weiter.
Was auf die Mitarbeiter zukommt?
Für die 160 Mitarbeiter der neuen Pioneer Investments Austria werde sich laut Sobotka nur wenig ändern: „Die handelnden Personen bleiben gleich. Änderungen im Fondsmanagement wird es zwar geben, wobei kein personeller Abbau stattfinden wird. Ganz im Gegenteil, denn unsere Strategie ist es bis 2010 vom dritten auf den zweiten Platz der österreichischen Fondsgesellschaften aufzusteigen“.
Im Pioneer Konzern mit seinen drei globalen Investmentzentren (Boston, Dublin und Singapur) wird Wien eines von 25 regionalen Kompetenzzentren. Vor Ort sollen u.a. Garantiefonds, Osteuropa (Aktien und Anleihen), Österreich und weitere Spezialitäten wie z.B. Gold-Aktien verwaltet werden. Globale bzw. US-amerikanische und europäische Investments würden zukünftig jedoch im Pioneer Konzern verwaltet.
Neuer Garantiefonds kurz vor dem Start
„Das erste, echte Pioneer-Produkt werden wir schon Mitte November auf den Markt bringen“, kündigt Werner Kretschmer, im BA-CA Vorstand für Private Banking und Asset Management verantwortlich, den Start eines neuen Publikumsfonds an. Bei diesem soll es sich laut Aussagen Sobotkas wieder um einen Garantiefonds handeln, der das Anlageuniversum der RICH (Russland, Indien und China) Fonds um Brasilien ergänzt.