Performance ist nicht alles. Über den Anlageerfolg entscheiden nämlich auch die Kosten, da diese den Gesamtertrag schmälern. Der größte Spesenbrocken beim Fondskauf ist der Ausgabeaufschlag, der dem Ausgabepreis in Form eines prozentuellen Aufschlags zugerechnet wird. Dieser beträgt bei Aktienfonds meist bis zu fünf Prozent, bei Anleihenfonds sind zwischen zwei und drei Prozent üblich. Am geringsten ist der Aufschlag bei Geldmarktfonds. „Bei größeren Anlagesummen lassen sich durchaus Rabatte beim Ausgabeaufschlag verhandeln. Für hauseigene Fonds können Anleger niedrigere oder gar keine Aufschläge verlangen“, rät „Konsument“-Finanzexperte Bernd Lausecker in der aktuellen November-Ausgabe des Testmagazins.
Welche Spesen noch anfallen
Einige Anbieter verrechnen zusätzlich Ankaufsspesen, zum Teil mit hohen Mindestbeträgen. Auch der Verkauf von Fondsanteilen kann bei einigen Banken mit Kosten verbunden sein, im „Konsument“-Vergleich jeweils bis zu 70 Euro. Lausecker empfiehlt deshalb: „Beim An- und Verkauf darauf achten, dass die Ordergröße eventuelle Mindestspesen übersteigt. Wer nur Kleinbeträge investieren möchte, fährt mit spesenbegünstigten Fondssparplänen besser.“
Während der Ausgabeaufschlag als Nebenkostenblock Privatanlagern weitgehend bekannt ist, erleben viele spätestens bei der Abrechnung eine Überraschung. Denn für die Verwahrung der Fondsteile fallen zudem Depotgebühren an, die Spesen sind hier je nach Fondstyp gestaffelt. Für hauseigene Fonds werden zwischen 0,12 und 0,26 Prozent vom Kurswert der Wertpapiere berechnet, für ausländische Fonds können deutlich höhere Spesen anfallen. Das Verrechnungskonto ist ebenfalls meist nicht gratis. Wer sein Girokonto beim jeweiligen Anbieter besitzt, kann dieses üblicherweise als Verrechnungskonto benutzen.
Wer aus der Fondsveranlagung aussteigt, zahlt bei vielen Anbietern nochmals Spesen für die Schließung des Depots (bis zu 36 Euro) und des Verrechnungskontos (zusätzlich bis zu 24 Euro).
Nicht untersucht wurden in der "Konsument"-Auswertung allerdings laufenden Spesen für die Verwaltung des Fonds (Managementfee) bzw. die Gesamtkostenquote TER (Total Expense Ratio). "Auf diese fondsinternen Kosten hat der Anleger allerdings keine Einflussmöglichkeiten", meint Lausecker.
Wie man sparen kann
Spesen sparen kann, wer seine Fondsanteile bei Onlinebrokern erwirbt. Bei vielen Fonds sind die Ausgabeaufschläge reduziert und auch die Depotgebühren sind meist günstiger. Allerdings: Beratung gibt es bei Onlineanbietern üblicherweise nicht. Zusatzkosten kommen bei Onlineanbietern in Form eines Verrechnungskontos hinzu.
Auch sollte man mit dem Berater verhandeln. Für „hauseigene“ Fonds, damit sind Produkte aus dem eigenen Finanzkonzern gemeint, können zudem geringere oder gar keine Aufschläge verlangt werden. Vorsicht aber bei „No-Load-Fonds“: „Diese verzichten zwar auf einen Aufschlag, stellen aber gerne höhere Managementgebühren in Rechnung. Auch Rücknahmegebühren können hier anfallen“, warnt Lausecker.
Abschließend rät er: „Wer sein Geld nur kurze Zeit anlegen möchte, sieht sich besser nach anderen Sparformen um. Wegen der hohen Spesenbelastung sollte man Fonds mindestens drei bis fünf Jahre behalten, damit die Nettorendite stimmt.“
Auch sollten Anleger öfter mal nichts tun. „Oft wechseln bringt nichts. Bei panikartigem Umschichten in andere Fonds - etwa um Verluste auszugleichen - fallen neuerlich An- und Verkaufsspesen an. Läuft ein Fonds aber über Jahre tatsächlich schlecht, macht ein kalkulierter Umstieg Sinn“, so Lausecker.
Details zum Spesenvergleich erhalten Leser im November-„Konsument“ und online unter www.konsument.at.