Nordische Märkte sind Gewinner der Globalisierung
Die nordischen Märkte (Schweden, Dänemark, Norwegen und Finnland) sind offene Volkswirtschaften, die den zunehmenden Globalisierungstrend in den letzten Jahren mit Reformen begegnet sind. Die Herausforderungen in der Zukunft liegen sicherlich auch in der Integration der Arbeitsmärkte und Erhöhung der Mobilität der hoch besteuerten Arbeitsleistung. Sehr positiv in den nordischen Ländern sind die stabilen politischen Verhältnisse, die hohe Bereitschaft zur Entwicklung und Nutzung neuer Technologien sowie die hohe Transparenz auf den Aktienmärkten und der Fokus auf Shareholder Value. Als Tor nach Russland und dem Baltikum bieten die nordischen Märkte auch interessante Wachstumschancen.Marktkapitalisierung der nordischen Märkte: 955 Mrd. EUR
Die gesamte Marktkapitalisierung teilt sich wie folgt auf die vier nordischen Märkte auf:
- Schweden (40 Prozent) mit den Schwerpunkten in der Industrie, im Finanzwesen, IT und Gesundheit,
- Finnland (22 Prozent) mit Schwerpunkt IT, Industrie und Rohstoffe,
- Norwegen (21 Prozent): v. a. Energie
- Dänemark (16 Prozent) mit einem Schwerpunkt in defensiveren Sektoren (Gesundheit, Finanzwesen, Konsumgüter und Verkehr).
Gesunde Bilanzen und positive Cash Flows
Tommi Saukkoriipi, Fondsmanager des Nordea 1 - Nordic Equity Fund: "Die nordischen Unternehmen sind günstig bewertet, vor allem wenn ich die sehr soliden Bilanzen berücksichtige. Traditionell sind die nordischen Unternehmen geringer verschuldet. Gemessen am Enterprise Value (EV) sind sie günstiger als jene in anderen Märkten Europas. Freie Liquidität wird für sinnvolle Investitionen bzw. für solide Dividenden und Aktienrückkäufe verwendet."
Für das Jahr 2006 liegt auf Basis einer UBS Studie das Verhältnis EV/EBIT in den nordischen Märkten bei 8,5 und in Europa bei 10,1 - ähnlich verhält es sich beim Verhältnis EV/EBITDA mit 6,3 in den nordischen Märkten vs. 7,0 in Europa. Die Prognosen für 2008 zeigen ein ähnliches Bild (EV/EBIT 6,8 vs. 8,5 bzw. EV/EBITDA 5,4 vs. 6,1).
Das Gewinnwachstum pro Aktie in den nordischen Ländern liegt im Jahr 2006 bei 16,3 Prozent (Europa: 15,0 - weltweit 14,9 Prozent).
Stärkere Fokussierung bei Aktienauswahl
Tommi Saukkoriipi: "Grundsätzlich wählen wir aus einem Universum von ca. 800 Aktien aus und nehmen 150 Unternehmen in die engere Beobachtung. Der Investmentansatz wurde auf die Auswahl größerer Positionen konzentriert (Tracking Error: ca. 4) und der Anteil der Small Caps wurde leicht erhöht. Wichtig ist weiterhin der Fokus auf einen Trend positiver Gewinnrenditen, eine angemessene Bewertung und damit eine nachhaltige, langfristige Wertschöpfung."
Der Anteil der Top-10 Positionen beträgt aktuell 49,5 Prozent. Insgesamt werden 49 Positionen gehalten.
Nordic Team: pan-nordisches Fondsmanagement
Das Nordea Nordic Team verwaltet insgesamt ein pan-nordisches Aktienfondsvolumen von 1,4 Mrd. Euro (ohne nationale Nordic Fonds). Rechnet man Nordic Hedge Fonds auch noch dazu, dann ergibt sich ein Volumen von ca. 2 Mrd. Euro.
Das Team besteht aus vier Fondsmanagern: Tommi Saukkoriipi, Mats Andersson (u. a. Small Cap Fund), Per Martinelle (u. a. Hedge Fonds) und John Jenevall.
Performance und Risiko
Mit einer Sharpe Ratio von 0,56 über den Zeitraum von Oktober 2001 bis Oktober 2006 liegt das Nordea Fondsmanagement Team in der Nordic Equity Peer vor der Konkurrenz (Datenquelle Lipper) und auch deutlich über der Benchmark (siehe Graphik links zum Vergrößern). 5-Jahresperformance p. a. (2001-2006): 14,07 Prozent bei einer Standardabweichung von 18,28 Prozent.
Hedge Fonds und Private Equity Fonds beleben den Markt
In den letzten Monaten wurden auch in den nordischen Märkten verstärkt Aktivitäten von Hedge Fonds und Private Equity Fonds beobachtet. Diese Belebung des Marktes hatte zuletzte auch strategische Investoren (wie beispielsweise die schwedische Investor Gruppe) zu einem aktiveren Management ihrer Beteiligungen bewogen.
Tommi Saukkoriipi: "Eines der Highlights in unserem Portfolio war sicherlich unser Investment in Volvo. Die Bewertung war sehr attraktiv. Wenige Investoren hatten die hohe Cash Position so positiv bewertet wie wir. Der Kurs der Aktie hatte sich in den letzten vier Jahren von rund 150 SEK auf über 400 SEK entwickelt." Auch bei Volvo hatten sich Private Equity Investoren engagiert.
Die konkreten Ziele der Hedge und Private Equity Fonds und deren Auswirkungen auf die übrigen Investoren (strategische Investoren, institutionelle Investoren, Fonds und Privatanleger) müssen jeweils im Einzelfall beurteilt werden und können sehr unterschiedlich sein und sind vom Zeithorizont der Veranlagung der Hedge und Private Equity Fonds abhängig.
Fazit: Nordische Aktien attraktiv in Europa
Die Nordea Analysten beurteilen nordische Aktien weiterhin positiv. Obwohl die Bewertungen im Vergleich zu europäischen Unternehmen ähnlich sind, verfügen die nordischen Unternehmen über solidere Bilanzen. Positiv sind auch die attraktiven Dividenden und die Aktienrückkäufe.
Obwohl keine Veranlagungen in Osteuropa getätigt werden, bieten die nordischen Unternehmen nicht nur Zugang zu den globalen Märkten, sondern auch in das Baltikum, nach Russland und nach Osteuropa. Nordische Aktienfonds sind eine gute Ergänzung zu klassischen Europa Aktienfonds und ermöglichen eine aktivere Ausrichtung des Gesamtportfolios.