Mischfonds stehen in der Gunst der Anleger nicht gerade weit oben. Bei Fonds greift man in der Regel entweder zu Aktien-, Anleihen-, Geldmarkt- oder rein alternativen Produkten. Dabei erledigen diese Fonds für den Investor neben der Einzeltitelauswahl auch die Asset Allokation. Da ein Großteil der Performance von der Vermögensaufteilung abhängt, ein nicht zu unterschätzender Faktor.
Rentenrisiko mit Aktienrendite
Wie sinnvoll Mischfonds mitunter sein können, zeigt zum Beispiel der Ziel Netto, welcher seit Auflage 1996 von Friedrich Moser verwaltet wird. In den letzten zehn Jahren erzielte dieser Fonds eine jährliche Rendite von 9,9 Prozent bei einer Standardabweichung von nur 4,5 Prozent. „Wir wollen mit dem Risikoprofil eines Rentenfonds einen maximalen Netto-Ertrag nach Steuern erzielen“, beschreibt Fondsmanager Moser sein Anlageziel.
Zum Vergleich: Der Weltaktienindex MSCI World kam in den letzten zehn Jahren nur auf eine Rendite von 8,2 Prozent p.a. Die Volatilität lag dabei mit 17,4 Prozent jedoch fast viermal so hoch als beim Ziel Fonds. Globale Anleihen erzielten gemessen am Citigroup World Government Bond Index gerade mal 5,6 Prozent pro Jahr bei einer Volatilität von immerhin noch 5,5 Prozent.
Sharpe Ratio: Platz 10 von 5.552
Daraus resultierend weist der Ziel Netto auch eine herausragende risikoadjustierten Rendite auf: Auf Sicht der letzten fünf Jahre etwa, liegt der Fonds mit einer annualisierten Sharpe Ratio von 1,85 auf Platz zehn aller 5.552 Investmentfonds (alle Fondskategorien), die über eine Vertriebszulassung in Österreich, Deutschland oder der Schweiz verfügen. Unter den Top-20 ist er zudem der einzige Mischfonds (siehe Tabelle).
80/20 Kombination bringt das effizienteste Portfolio
Die Benchmark des Ziel Netto setzt sich zu 80 Prozent aus dem EFFAS Euro Government all > 1 year (Anleihenteil) und zu 20 Prozent aus dem ATX Prime (Aktienteil) zusammen. „Zu dieser strategischen Vermögensaufteilung kamen wir, als wir zum Start des Fonds untersucht haben welche Kombinationen von Assetklassen die effizientesten Portfolios ermöglichen“, so der Geschäftsführer der Wiener Ziel Invest GmbH.
Geringe Kostenbelastung hilft der Performance
Da ein großer Teil des von Ziel Invest verwalteten Geldes Familienvermögens ist, legt der gebürtige Kärntner großen Wert auf die Einsparung unnötiger Kosten und der möglichst „steuerschonenden“ Veranlagung. Der Ziel Netto besticht etwa mit einer jährlichen Gesamtkostenbelastung (TER) von bescheidenen 0,54 Prozent. Der ebenfalls von Moser verwaltetete globale Aktienfonds Ziel Valet kostet mit 0,58 Prozent pro Jahr auch nicht viel mehr. Im Vergleich zum Durchschnitt aller aktiv verwalteten Aktienfonds mit 1,63 Prozent (Quelle: Fitzrovia/Lipper) bedeutet allein dieses Faktum einen jährlichen Performancevorsprung von über einem Prozent.
Ziel Netto: Was bedeutet der Fondsname?
Zudem versucht Moser die Steuerbelastung, insbesondere im Anleihenteil, gering zu halten. Um dieses Ziel zu erreichen setzt er stark auf Anleihen die unter Par notieren bzw. kauft (KeSt-befreite) Wohnbauanleihen oder behilft sich synthetisch strukturierten Anleihen. Der Fondsname leitet sich eigentlich genau aus dieser Motivation ab: „Ziel Netto steht für das Anlageziel nach Steuern, also netto, eine möglichst hohe Rendite zu erwirtschaften“, erklärt der 55-jährige.
Alle Daten per 3.8.2006 in Euro
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