Outlook: Energie, Telekom, Rohstoffe, BRIC

Warum Telekomaktien wieder attraktiver werden, Energieaktien riskant sind, Rohstoffe gegen Inflation schützen und Immobilien vor allem in Emerging Markets gute Renditen bieten, erläuterten Fondsmanager von Credit Suisse, Franklin Templeton, DWS und Nordea vor Pressevertretern in Wien. Funds | 15.02.2006 16:10 Uhr
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Im Rahmen eines von muellertraining.com organisierten Pressegesprächs präsentierten Fondsmanager von Credit Suisse, Franklin Templeton, DWS und Nordea ihren Outlook auf die Kapitalmärkte.

Dabei standen vor allem Energieaktien und Rohstoffe im Mittelpunkt. Für Value Investoren sind Unternehmen aus diesen Sektoren derzeit zu hoch bewertet, dafür gibt es andere Bereiche, die günstig eingeschätzt werden. Credit Suisse setzt auf Fonds, die in Rohstoffindizes investieren.

Telekomaktien wieder attraktiver

Uwe Zöllner, Fondsmanager von Franklin Templeton: "Wir sind langfristige Investoren und bleiben unserer Strategie treu. Wir analysieren die strukturelle Ertragskraft der Unternehmen." Prognosen zur makroökonomischen Entwicklung stehen für Franklin Templeton nicht im Vordergrund.

Zöllner: "Telekomaktien sind aufgrund ihrer Bewertung für uns wieder interessant geworden und bewegen sich teilweise auf Bewertungsniveaus vor der TMT Bubble im Jahr 2000." Positiv sind dabei die Cash Flow Entwicklung und die verbesserte Bilanzstruktur vieler Unternehmen aus dem Telekom- und Medienbereich. Es sind jedoch auch unterschiedliche Rahmenbedingungen in einzelnen Ländern und die Wettbewerbsposition des Unternehmens in den Bereichen Telekom, Kabel und Internet zu beachten.

Bei Energieaktien ist Zöllner vorsichtig. Sehr oft würden seiner Ansicht nach nur die Marktpreise für Rohstoffe und damit die Erlöse der Unternehmen berücksichtigt. Nicht vernachlässigen sollte man jedoch die teilweise sehr stark angestiegenen Kosten für Betriebsmittel und neue Investitionen.

Die erzielte Gewinnmarge der Unternehmen ist entscheidend für die Ertragskraft. Die Anlagestrategie von Franklin Templeton bevorzugt keine Branchen, Regionen oder Investmentstile, sondern fokussiert auf die Analyse von Unternehmen. Daran ändern auch schwierige Jahre für Value Investoren - wie beispielsweise das Jahr 2005 - nichts an der Strategie.

Emerging Markets und BRIC

Aus der Sicht von Rupertus Rothenhäuser von DWS Investments hatten sich Veranlagungen in BRIC Fonds (Brasilien, Russland, Indien und China) im letzten Jahr sehr gut entwickelt. Rothenhäuser: "Unser BRIC Fonds hat aktuell ein Volumen von rund 2,2 Mrd. Euro. Bei 60 Prozent Performance in einem Jahr muß man sich jedoch die Frage stellen, ob jetzt nicht auch Varianten mit Kapitalschutz interessant wären."

Für Philipp Vorndran sind Schwellenländer grundsätzlich attraktive Investmentregionen. Die seiner Ansicht nach unnötige Selektion von vier Ländern für BRIC Fonds sollte auf ganze Regionen - Osteuropa, Lateinamerika, Asien und auch den Nahen Osten und Nordafrika - ausgeweitet werden.

Investoren sollten sich bei Investments in Emerging Markets nicht nur auf die Aktienmärkte konzentrieren, sondern auch die Bondmärkte und Immobilien beachten. Im Immobiliensektor bieten Schwellenländer sehr gute Renditen.

Nordea meidet auch Energieaktien

Markus Wiering von Nordea Investment Funds in Luxembourg zur Nordea Value Strategie im aktuellen Marktumfeld: "Wir suchen unterbewertete Profitabilität in den Unternehmen. Die Value Produktpalette wurde mit dem Fokus auf Private Banking Kunden entwickelt. Als defensiv orientierte Investoren sind wir vor allem am Kapitalerhalt interessiert." Ziel sei die Verdoppelung des Investments in fünf Jahren, was einer Performance von 15 Prozent pro Jahr entspricht.

Aktuell meidet Nordea Aktien aus den Bereichen Versorger, Grundstoffe und Energie. "Wiering: "Wir möchten Cash Flows langfristig prognostizieren können. Interessant sind Unternehmen, die ihre Kapitalbasis effizient managen und nicht zu sehr von einer Variable - wie beispielsweise vom Ölpreis - abhängig sind."

Credit Suisse: Neuer Fonds für Investments in Rohstoffe 

Philipp Vorndran: "Es gibt grundsätzlich mehrere Möglichkeiten in Rohstoffe zu investieren. Physische Investments oder Futures sind für Investoren oft nicht möglich. Rohstoffaktien sind eine Variante, deren Entwicklung jedoch nicht nur die Performance der Rohstoffe selbst, sondern auch die Effekte der Aktienmärkte abbildet."

Der neue Fonds, Credit Suisse Fund (Lux) DJ-AIG Commodity Index Plus (in verschiedenen Währungen) investiert in ein breites Spektrum internationaler Rohstoffe. Der Fonds ist breit diversifiziert und bietet einen potenziellen Schutz vor Inflation. Der Fonds ist seit Dezember 2005 in Österreich zum Vertrieb zugelassen (blütenweiss).

Gold und Silber sind für Vorndran auch wesentliche Bestandteile einer ausgewogenen Asset Allocation - und das nicht nur seitdem Gold die in den Medien vielbeachtete Marke von USD 500 durchbrechen konnte, sondern bereits seit einigen Jahren. Die Nachfrage nach Gold seitens der Privatanleger steigt und Zentralbanken in Asien könnten durchaus in Zukunft einen Teil Ihrer Währungsreserven in Gold anlegen.

Politische Risiken schwer kalkulierbar

Zur aktuellen geopolitischen Lage gibt es seitens der Fondsmanager keine konkreten Aussagen. Die Simulation verschiedener Szenarien (Iran, Ölpreis, etc.) sei so komplex, daß diese nur sehr schwer in konkrekte Anlagestrategien integriert werden können. Aussage eines Teilnehmer: "Der Ölpreis kann auf 80 US Dollar aber auch auf 150 USD steigen. Das ist einfach nicht prognostizierbar."

Zudem seien die Konsumeffekte weiterer Ölpreisanstiege nicht eindeutig. Kommentar eines Fondsmanagers: "Solange Image mehr zählt als die Sinnhaftigkeit eines SUV im Stadtverkehr kann man die Effekte nicht klar abschätzen."


Das Pressegespräch bildete den Auftakt zur Veranstaltung "Die Fondsstrategien", organisiert von muellertraining.com.



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