Österreichische Aktien für Fonds noch unbeliebt

Obwohl die Wiener Börse nach dem Rekordjahr 2005 generell eine positive Bilanz zieht, ist der verschwindend geringe Anteil österreichischer Aktien dem Börse-Vorstand noch ein Dorn im Auge. „Den Fondsmanagern ist hier einiges an Performance entgangen“, so Michael Buhl. Funds | 16.01.2006 15:28 Uhr
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Das abgelaufene Jahr zählt für die Wiener Börse zu den erfolgreichsten in ihrer Geschichte. „2005 konnten wir ein Neu-Emissionsvolumen bei Aktien im Rekord-Ausmaß von 6,4 Mrd. Euro verzeichnen“, freut sich Stefan Zapotocky, Vorstandsmitglied der Wiener Börse. 80 Prozent davon entfielen auf Kapitalerhöhungen.

Wiener Börse wurde internationaler

Besonders zeigt sich Zapotocky - der in den nächsten Monaten als Vorstand ausscheiden und in die Selbstständigkeit wechseln wird – über die Erfolge im Ausland erfreut: In den letzten fünf Jahren konnten internationale Investoren verstärkt gewonnen werden. „Der Anteil ausländischer Teilnehmer an den Handelsumsätzen der Wiener Börse konnte seit 2001 von 16 auf mittlerweile 54 Prozent gesteigert werden“.

Österreicher in heimischen Aktien unterinvestiert

Jetzt geht es darum, heimische Investoren und Anleger auf den österreichischen Kapitalmarkt aufmerksam zu machen. Das Börse-Arbeitsjahr 2006 widmet sich daher noch intensiver dem österreichischen Anleger, denn: „Ein erfolgreicher Kapitalmarkt braucht informierte und interessierte Anleger“, ist Vorstandskollege Michael Buhl überzeugt. Obwohl das Aktiensparen in den vergangenen Jahren in Österreich zunehmend populärer geworden ist, hat Österreich nach wie vor enormen Aufholbedarf: In Österreich sind rund 17 Prozent des Gesamtvermögens in Aktien und Investmentzertifikate investiert. Der europäische Durchschnitt, der bereits die neuen EU-Staaten inkludiert, ist mit 32 Prozent fast doppelt so hoch. In absoluten Beträgen veranlagt der Österreicher/die Österreicherin rund 58 Mrd. Euro in Aktien, Beteiligungen und Investmentzertifikaten. Zum Vergleich: Auf Österreichs Sparbüchern lag 2005 mit 182 Mrd. Euro das Dreifache.

„Fondsmanager haben Performance liegen gelassen“

Ein Dorn im Auge bleibt laut Buhl aber der verschwindend geringe Anteil an inländischen Aktien am Vermögensbestand österreichischer Investmentfonds. „Lediglich zwei Prozent des Gesamtvermögens der österreichischen Fondsgesellschaften, oder 2,8 Mrd. Euro, wird in österreichische Aktien investiert. Das ist beschämend“. Trotz der guten Entwicklung sei dieser Anteil zuletzt nicht signifikant gestiegen. Allein die Österreich-Aktienfonds der inländischen Kapitalanlagegesellschaften kommen derzeit auf ein Volumen von 1,3 Mrd. Euro.

Durch diesen niedrigen Anteil hätten viele Fondsmanager in den letzten Jahren Performance liegen gelassen, so Buhl, der als Ziel für die nächsten 2-3 Jahre eine Verdoppelung dieses Anteils angibt. Denn allein 2005 legte der ATX-Index um 51 Prozent zu. "Solche Renditen waren sonst nur in exotischen Märkten wie der Türkei oder Ägypten zu verdienen".

ATX: Wie wird 2006?

Auf ATX-Prognosen ließen sich die beiden Börse-Vorstände bei der heutigen Pressekonferenz aber nicht ein. Generell werde aber eine weiter positive Entwicklung erwartet. Buhl verwies auf ein prognostiziertes Gewinnwachstum von 20 Prozent der börsenotierten Unternehmen, nach 40 und 55 Prozent in den Jahren davor. 

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