Healthcare-Aktien extremst unterbewertet

Sowohl anhand der absoluten als auch der relativen Bewertungen seien Pharma- und Biotech-Aktien derzeit extrem günstig zu haben. Joel Mesznik, Fondsadvisor des Pharma/wHealth, sieht den Healthcare-Sektor sogar auf einem Allzeit-Tief. Generika-Titel meidet er jedoch. Funds | 18.04.2005 17:46 Uhr
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Anhand der Kurs-Gewinn-Verhältnisse seien große Pharma-Werte derzeit um 20 Prozent billiger als der S&P 500 Index. „Historisch weist dieser Sektor eine relative Überbewertung von 20 Prozent auf. Mit einem Abschlag zum historischen Schnitt von 40 Prozent ist der Sektor derzeit so billig wie noch nie“, schildert Joel Mesznik, Fondsadvisor des Pharma/wHealth.

Pharma und Biotechs historisch tief bewertet

Ähnlich sei die Lage bei Biotech-Werten: „Die knapp 40 profitablen Biotech-Unternehmen weltweit weisen derzeit einen Unternehmenswert in Relation zum Umsatz von fünf auf. Historisch betrug dieses Verhältnis aber acht. Der gesamte Sektor ist extrem überverkauft und bietet eine historisch einmalige Einstiegeschance“, so Mesznik. Denn die generellen Gründe für ein Investment in den Healthcare-Sektore seien unverändert gültig: „Die Anzahl der Personen, die über 60 Jahre alt sind wird im Jahr 2050 zwei Milliarden betragen. Derzeit sind es erst 600 Millionen“.

Konferenzen im Mai versprechen Aufschwung

Denn die derzeitigen Bewertungen spiegeln keinesfalls die aktuellen Fortschritte in der Forschung wieder. „Typischerweise ist das erste Quartal das Schlechteste des Jahres. Im Mai werden auf den großen Konferenzen die meisten Forschungsergebnisse veröffentlicht, was den Aktien Auftrieb geben sollte“.

Medien am Kursrückgang schuld

Die generelle schlechte Entwicklung des Sektors – in den letzten 12 Monaten verlor der NASDAQ Biotech 22 Prozent, der MSCI World Health Care 0,3 Prozent – macht Mesznik u.a. auf die wenig positive Berichterstattung der Medien zurück: „Wenn ein Medikament hunderttausende Patienten ohne Nebenwirkungen heilt, dabei aber einen Todesfall verursacht, ist die Aufregung groß. Die gute Seite wird aber praktisch nie beleuchtet“, kritisiert Mesznik. Als Reaktion darauf erwartet er, dass die US-Arzneimittelbehörde FDA in einigen Bereichen den Zulassungsprozess verlängert.

Andererseits sieht er den Bereich der laufenden Überprüfung eines Medikamentes nach der Zulassung dadurch begünstigt: „Während früher nur ausgewählte Testpersonen dafür herangezogen wurden, wird dieses Sampel durch den Einsatz des Internets enorm vergrößert werden, um eventuelle Nebenwirkungen besser überprüfen zu können“. Als Reaktion daraus hält er im Pharma/wHealth-Fonds knapp 13 Prozent in Anteilen von Unternehmen, die diesbezügliche Medizintechnologie anbieten. 

„Generika-Thema wird überbewertet“

Weniger optimistisch ist Mesznik dagegen für Generika-Hersteller: „Der Kostendruck aus Indien und China lässt kaum auf große Margen und Gewinne hoffen“. Obwohl die jährlichen Umsätze von Medikamenten mit auslaufenden Patenten um die 10 Mrd. US-Dollar betragen, seien dies im Verhältnis zum Gesamtumsatz der Branche von 550 Mrd. US-Dollar gerade einmal zwei Prozent. „Das Generika-Thema wird klar überbewertet“. Außerdem ändere sich das Umfeld sehr schnell: „Mittlerweile hat Novartis durch Übernahmen von Generika-Produzenten einen Marktanteil von 23 Prozent des deutschen Generika-Marktes“. Reine Generika-Portfolio hält er deswegen für nur wenig sinnvoll.

Pharma/wHealth: Defensiv und global

Aktuell ist der Fonds zu 32 Prozent in Biotechs und 27 Prozent in Pharma investiert. Durch die Beimischung von Aktien aus den Sektoren Medizintechnologie und Gesundheitswesen ist der Fonds sehr breit aufgestellt. Gegenüber der Benchmark, welche je zur Hälfte aus dem NASDAQ Biotech und dem MSCI World/Healthcare besteht, sei der Fonds defensiver und globaler  positioniert. Fondsadvisor Mesznik  verlässt sich bei der Analyse von Healthcare-Aktien gleich auf mehrere spezialisierte Vermögensverwalter und sieht darin auch seinen Hauptvorteil gegenüber der Konkurrenz: „Im Falle einer andauernden Underperformance eines einzelnen Managers tausche ich diesen einfach aus“. Derzeit verwalten Wellington (45 Prozent), OrbiMed Advisors (27 Prozent), Origin Capital Management (14 Prozent) bzw. Merlin BioMed (13 Prozent) den 260 Mio. Euro großen Fonds.

12 Prozent Rendite pro Jahr seit Auflage 1993

Seit Auflage Ende 1993 erzielte der Fonds eine jährliche Rendite von 12 Prozent. Zum Vergleich: Der NASDAQ Biotech Index erzielte im selben Zeitraum 9,9 Prozent, der seit damals beste Biotech-Aktienfonds - der Pictet Biotech - liegt anhand der Performance gleich auf mit dem Pharma/wHealth. Durch den signifikanten Anteil von Pharma-Werten, weist der Pharma/wHealth jedoch eine weitaus geringere Volatilität auf als reine Biotech-Fonds. Anhand der risikoadjustierten Rendite (Sharpe Ratio) liegt der Fonds deswegen auf Sicht der letzten fünf Jahre auf Platz eins aller Pharma/Healthcare-Fonds.

Alle Daten per 13.4.2005 in Euro
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