Fondssparen: Die richtige Strategie in der Baisse

Fondssparen zahlt sich aus. Daran hat die andauernde Börsenbaisse nichts geändert. Wie der deutsche Fondsverband BVI mit neuen Statistiken zeigt, sind deutsche Aktienfonds über 30 Jahre die im Durchschnitt renditeträchtigste Fonds-Anlage. Neue Ergebnisse zeigt die Statistik bei den 20-jährigen Sparplänen: Hier haben Mischfonds die reinen Aktienfonds in der Rendite-Hitliste abgelöst. Funds |

Deutsche Aktienfonds haben nur noch über besonders lange Laufzeiten die Nase vorn. Sie waren über 30 Jahre die renditeträchtigste Sparplan-Anlage. Wer dagegen nur 20 Jahre lang gespart und seinen Sparplan Ende Juni 2002 beendet hat, war laut BVI mit Mischfonds am besten bedient. Bei einer Monatsrate von 50 Euro sammelte ein Sparer mit Mischfonds im Durchschnitt ein Vermögen von 29.745 Euro an. Noch im Frühjahr dieses Jahres sah das Bild anders aus. Nach den BVI-Zahlen vom März hatten beim 20 Jahre dauernden Fondssparplan die deutschen Aktienfonds die Nase vorn; Mischfonds lagen damals nur auf Platz drei der Rendite-Hitliste. Für Fonds aus Österreich existieren keine entsprechenden Statistiken.

Renditeturbo Rentenpapiere

Den Grund für die Veränderung nennt der BVI: "Die Baisse an den internationalen Börsen erstreckt sich mittlerweile auf das dritte Jahr in Folge." Und während die Aktienfonds schwächeln, bringen Rentenpapiere die Mischfonds in der Renditebetrachtung nach vorne.

Situation zum Sparplanende entscheidet über Rendite

Die aktuellen BVI-Zahlen machen deutlich: Auch wenige Monate sinkender Kurse können Anlegern das Ergebnis ihres Fondssparplans schmerzlich verhageln. Beispiel deutsche Aktienfonds. Wer 20 Jahre lang monatlich 50 Euro sparte, erreichte zum 31. März 2002 im Durchschnitt ein Vermögen von 37.143 Euro. Zum 30. Juni waren es gerade noch 29.234 Euro. Noch deutlicher fällt der Unterschied bei 30 Jahre dauernden Sparplänen ins Gewicht. Nach drei Jahrzehnten hatte ein Anleger zum 31. März ein Vermögen von 103.368 Euro angesammelt. Wer zum 30. Juni seinen Sparplan beendete, erreichte nur 82.833 Euro (jeweils bei einer monatlichen Sparrate von 50 Euro).

Mehr Sicherheit durch Sicherheitspuffer

Grundsätzlich gilt aber: Schlechte Börsenzeiten sind ungünstig für Anleger, die ihren Sparplan auflösen wollen. Sie sollten möglichst darauf verzichten, ihre Anteile zu verkaufen und auf steigende Kurse warten, rät der BVI. Die aktuellen Zahlen machen deutlich: Aktienfonds-Sparer sollten einen zeitlichen Sicherheitspuffer von zwei oder drei Jahren einplanen, um auf eine Erholung des Fonds warten zu können, bevor sie Anteile flüssig machen.

Ratsam ist es außerdem, gegen Ende der Spardauer öfter einen Blick aufs Depot zu werfen. Ist die Börse gerade in einer Hochphase und der eigene Fonds deutlich im Gewinn, sollten Anleger beginnen, Aktienfondsanteile in einen Rentenfonds zu tauschen, um den erzielten Wertzuwachs zu sichern.

In der Baisse einsteigen

Gut sind schlechte Börsenzeiten dagegen für den Einstieg ins Fondssparen. Schließlich sind die Fondsanteile dann besonders günstig zu haben. "Gerade jetzt regelmäßig weiter investieren", rät daher der BVI. Denn insgesamt zahle sich das Fondssparen weiterhin aus.

Profitieren vom Cost Average Effekt

Der Clou der regelmäßigen Fondsanlage resultiert in erster Linie aus der Disziplin des Anlegers: Er legt in allen Marktphasen – ob steigenden, ob fallenden – einen gleich hohen Geldbetrag in Fondsanteile an. Sind die Anteile teuer, bekommt er weniger Stücke für sein Geld, liegt der Preis niedrig, erhält er mehr. Mit einem Sparplan handeln Anleger automatisch antizyklisch.
Obendrein erwirbt der Sparplananleger – unter der Voraussetzung langfristig steigender Kurse – seine Fondsanteile zu einem günstigeren Durchschnittspreis, als wenn er jeden Monat die gleiche Zahl von Anteilen erwerben würde. Durchschnittskosten- oder Cost-Average-Effekt heißt das Phänomen.

Rentenfonds für schwache Nerven

Wer die Wertschwankungen von Aktien- und Mischfonds ganz vermeiden und seine Nerven schonen will, setzt auf kursstabilere Renten- und offene Immobilienfonds. Sparpläne auf internationale Rentenfonds eigneten sich "für sicherheitsorientierte Anleger, die auf ein niedriges Kursrisiko Wert legen", betont man beim BVI. Damit ließen sich in der Vergangenheit durchschnittliche jährliche Wertzuwächse zwischen 6,2 Prozent (zehn Jahre) und ansehnlichen 7,9 Prozent (30 Jahre) erzielen. Offene Immobilienfonds erreichten laut BVI-Statistik über zehn Jahre einen durchschnittlichen jährlichen Wertzuwachs von 4 Prozent, über 25 Jahre 5,7 Prozent.

Bei kurzen Laufzeiten schneiden Rentenfonds sogar grundsätzlich besser ab als Aktienfonds. Wer einen Sparplan über zehn Jahre laufen lässt, erzielte mit internationalen Rentenfonds zu Ende Juni eine Rendite von 6,2 Prozent. Ein durchschnittlicher internationaler Aktienfonds brachte über diese Laufzeit nur 5,3 Prozent, ein in Deutschland anlegender Aktienfonds 4,7 Prozent.

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen.
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