Allianz: Euro wird die Krise meistern

Wirft man einen Blick auf wirtschaftliche Indikatoren, so zeigte sich im dritten Quartal in Europa eine deutliche Abschwächung: Der Inflationsdruck nahm ab, ebenso das Wachstum innerhalb der europäischen Volkswirtschaften. Funds | 14.10.2011 04:40 Uhr
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Für das vierte Quartal empfehlen die Allianz Experten aufgrund der vielen Unsicherheiten eine weiterhin vorsichtige Veranlagungsstrategie.

„Wir erwarten für das kommende Quartal weiterhin volatile Märkte wegen des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes. Die Politik ist dabei, das Notwendige zu tun – der Euro wird auch diese Krise meistern", erklärte Martin Bruckner, Vorstand der Allianz Investmentbank und Chief Investment Officer der Allianz Gruppe in Österreich, am Mittwoch vor Journalisten.

Rezession ante portas?

Die derzeitigen Rahmenbedingungen spiegeln die Unsicherheit an den Märkten wider: Global deuten die Vorlaufindikatoren auf eine Verlangsamung der Wirtschaft hin. In der Eurozone ist die Wahrscheinlichkeit eines „Double Dips“ deutlich angestiegen. Daher könnte die EZB in den kommenden Monaten die über den Sommer beschlossenen Zinserhöhungen wieder zurücknehmen. In den USA hat die FED die Nullzinspolitik auch über das Jahr 2012 festgelegt, weitere quantitative Maßnahmen sind möglich. Die FED strebt mit ihrer angekündigten expansiven Geldpolitik ein sehr niedriges Zinsniveau über die gesamte Kurve an, um die konjunkturelle Entwicklung möglichst zu unterstützen. In den Schwellenländern wechselt der Fokus von inflationären hin zu Wachstumsrisiken. Der Zinserhöhungszyklus in den Emerging Markets dürfte – auch aufgrund der abnehmenden Inflationsrisiken – zu Ende kommen. „Die Kernfrage, ob es zu einer Abkühlung in der Mitte des Konjunkturzyklus oder zu einem Abgleiten in neuerliche Rezession kommt, ist aktuell nicht mit Sicherheit zu beantworten“, erklärt Bruckner.

Schuldenstand: Eurozone besser als USA, Emerging Markets bauen Schulden ab

Während in den Industrieländern der Schuldenstand der öffentlichen Hand auch in den kommenden Jahren steigt, geht dieser in den Emerging Markets zurück. Wirft man einen Blick auf den Schuldenstand einzelner Regionen, so zeigt sich, dass die Verschuldung der Euro-Zone deutlich unter jener der USA und Japans liegt. „Die Euroländer können es aus sich heraus schaffen, die Krise zu meistern“, ist Mag. Martin Maier, Geschäftsführer Allianz Invest KAG, überzeugt. „Es warten große Herausforderungen – die Politik setzt alles daran, alle Maßnahmen zu ergreifen, um für die Stabilität des Euro zu sorgen“, so Maier. Österreich scheint grundsätzlich positiv positioniert: Der Schuldenstand wird 2011 laut einer Prognose des IWF 72 Prozent des BIP betragen, das Defizit bei 3,5 Prozent liegen. „Die in Relation positiven wirtschaftlichen Entwicklungen in Deutschland, das nach wie vor die Wachstumslokomotive in der Eurozone ist, wie auch in Ländern in Osteuropa mit guten Fundamentaldaten, stellen gute Chancen für Österreichs Exportwirtschaft dar“, so Maier.

Strategie für das vierte Quartal: Anleihen gegenüber Aktien übergewichten

Kurzfristig sei jedoch für den privaten Anleger mehr Vorsicht geboten: „Fährt man normalerweise mit 130 km/h auf der Autobahn, so bremst man sich bei Nebel bzw. schlechter Sicht in jedem Fall auf unter 80 km/h ein. Wir empfehlen, das Tempo weiter zu drosseln und mit einer vorsichtigen Strategie das Lichten des dichter werdenden Nebels abzuwarten“, so Bruckner. Die Allianz Experten empfehlen daher, Anleihen gegenüber Aktien überzugewichten, und dabei insbesondere Pfandbriefe. Die Staatsanleihenrenditen in den USA und Deutschland befinden sich auf Rekordtiefs; in der Eurozone ist der Anleihenmarkt sehr differenziert zu sehen. Die Risikospreads von High Yield-Anleihen und Emerging Market-Bonds stiegen in den letzten Wochen deutlich an und bieten bei Besserung der Marktstimmung eine erneut gute Einstiegschance. Die Aktienbewertung erscheint aus heutiger Sicht attraktiv; das Sentiment war zuletzt bereits sehr negativ. Als Chance charakterisiert Bruckner eine Bärenmarkt-Rallye zum Jahresende. Als Risken lassen sich eine unkontrollierte Ausweitung der Staatsschuldenkrise auf große EU-Länder wie z.B. Spanien definieren sowie eine Rezession in Europa und den USA.

Für private Anleger hat Bruckner daher eine alte, aber bewährte Börsenweisheit parat: „Never put all your eggs in one basket: Der beste Schutz gegen unvorhersehbare Ereignisse ist Diversifikation“, so Bruckner abschließend.

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