Auf der anderen Seite böten die oftmals ineffizienten Satellitenmärkte wie Schwellenländer Chancen für aktive Portfoliomanager, während ETFs dafür nicht so geeignet seien.
Doch diese Regel ist in Hinblick auf die Satellitenmärkte aus meiner Sicht zu allgemein formuliert. Denn aktive Portfoliomanager brauchen in der Regel eine gewisse Zeit, um ihre Stärken ausspielen und so Zusatzrenditen erzielen zu können. Somit spielt für die Auswahl des geeigneten Investmentvehikels nicht nur die Art des Marktes eine Rolle, sondern auch der Zeithorizont des Portfoliomanagers. Dies bedeutet, dass aktiv gemanagte Fonds für Investments in Schwellenländer nicht immer die geeigneten Instrumente sind. Vielmehr kommt es darauf an, wie lang der Anlagehorizont des Investors ist und welche Auswahl an aktiv gemanagten und passiven Produkten für den gewünschten Markt zur Verfügung steht.
Bei der Auswahl von ETFs auf exotische Märkte sollten Anleger auf die Zusammensetzungen der zugrundeliegenden Aktienindizes achten. Denn gerade in diesen Märkten beinhalten die Indizes zum Teil hohe Einzeltitel- oder Liquiditätsrisiken, die dem Gedanken breit diversifizierter Portfolios widersprechen. Desweiteren können Indizes, die sich auf ein Land oder eine Region beziehen, sehr unterschiedliche Länder- und Branchenaufteilungen haben. Das heißt zum Beispiel: Der eine Schwellenländerindex enthält vietnamesische Aktien, ein anderer nicht.
Unterm Strich bleibt die Erkenntnis, dass aktiv gemanagte Fonds für Schwellenländer-Investments keineswegs immer besser sind als ETFs. Der Anlagehorizont des Investors sollte in meinen Augen die Basis für die Produktauswahl bilden. Denn je kürzer der Horizont, desto geringer ist die Chance, dass aktive Manager gegenüber dem Markt und damit gegenüber ETFs zusätzliche Erträge erzielen können. Anleger, die auf einen kurzfristigen Trend setzen wollen, sollten dies mit Hilfe eines geeigneten ETFs umsetzen - auch in Satellitenmärkten.
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Über den Autor Detlef Glow, MBA (UoW):
Glow begann im Jahr 2005 als Leiter der Fondsanalyse für Deutschland und Österreich bei Thomson Reuters - Lipper. Seit Anfang 2007 ist er dort Leiter der Fondsanalyse für Zentral-, Nord- und Osteuropa. Zuvor war er als Direktor Portfoliomanagement bei der Feri Wealth Management GmbH in Bad Homburg als Portfoliomanger für vermögende Privatkunden tätig. Seine Karriere begann Glow neun Jahre zuvor bei der tecis Holding AG in Hamburg, wo er zuletzt als Leiter der Fondsanalyse sowohl für das quantitative als auch das qualitative Fondsresearch der tecis Asset Management AG verantwortlich war.
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