1996 fusionierte die ÖIG mit der Kapitalanlagegesellschaft der Bank Austria. Die daraus entstandene Capital Invest wurde 2006 in Pioneer Investments Austria (PIA) unbenannt. Mit einem verwalteten Vermögen von 19,53 Millionen Euro ist PIA die drittgrößte heimische KAG.
Kombination aus lokaler und globaler Kompetenz
Die besondere Stärke seines Unternehmens sieht CEO Werner Kretschmer in der Kombination aus lokaler und globaler Kompetenz. „Einerseits sind wir eine lokale Fondsgesellschaft, die im österreichischen Fondsmarkt bestens verankert ist und daher alle Spezifika dieses Marktes ganz genau kennt. Gleichzeitig sind wir aber voll integrierter Bestandteil der weltweiten Pioneer Gruppe“, so der CEO. Dadurch würde man über einen uneingeschränkten Zugriff auf das Know-how der internationalen Analysten- und Research-Teams verfügen.
Stärken bei Garantiefonds
Was den „erweiterten Heimmarkt“ CEE betrifft fungiert PIA laut Kretschmer als Kompetenzzentrum für die ganze Gruppe. Seit 2001 habe die Wiener Dependance zudem kontinuierlich die Marktführung bei Garantiefonds ausgebaut. Das Engagement in dieser Assetklasse sei eine Reaktion auf die zunehmende Kundennachfrage nach Produkten die Ertragschancen mit größtmöglicher Sicherheit verbinden. „Unsere Garantiefonds haben sich gerade in der Finanzkrise besonders bewährt. Sie waren von den massiven Kursrückgängen nur in sehr abgeschwächter Form betroffen“, so Kretschmer.
Outsourcing ist kein Thema
Über ein eigenes Research-Team verfügt PIA nicht. Dafür kann auf das Know-how von rund 100 Analysten der globalen Pioneer Gruppe zurückgegriffen werden. Sie stehen über persönliche Meetings, Telefon- oder Videokonferenzen in permanenten Kontakt mit den Wiener Fondsmanagern. „Darüber hinaus werden – meist in elektronischer Form – laufend interne Publikationen publiziert“, so Kretschmer. Outsourcing sei kein wirkliches Thema, da innerhalb der globalen Pioneer Gruppe für alle relevanten Investmentthemen die nötige Expertise vorhanden ist.
Zukünftige Investmentthemen
Obwohl Unternehmensanleihen seit Monaten gut performen spricht Kretschmer der Assetklasse weiteres Potenzial zu. Nach wie vor würden die extrem gestiegenen Spreads gegenüber Staatsanleihen überdurchschnittliche Ertragschancen bei nicht allzu hohem Risiko bieten. „Mittelfristig sehen wir auch das Thema Inflation wieder auf uns zukommen“, so Kretschmer weiter. Steigen die Inflationserwartungen, legt er Investoren Inflation Linked Anleihefonds ans Herz. An den Aktienmärkten favorisiert der Experte die USA, da dort früher mit einer wirtschaftlichen Erholung zu rechnen sei. Insgesamt müsse man an den Aktienmärkten weiterhin mit hoher Volatilität rechnen.
Das Vertriebsnetz
Wichtigster Vertriebskanal der KAG ist die Bank Austria, mit ihrem flächendeckenden Filialnetz. Eine immer größere Rolle spielt nach Angaben von Kretschmer der Vertrieb über Drittbanken. Unterstützung gibt es in beiden Fällen vom hauseigenen Vertriebsteam. „Ein extrem wichtiges Standbein ist auch der Bereich „Sales Institutional & Corporates. Aktuell stammt mehr als die Hälfte unseres Fondsvolumens aus diesem Bereich“, erklärt Kretschmer. Der Kontakt erfolge hier sowohl über die Mitarbeiter der Vertriebspartner als auch direkt mit den Kunden.
Fakten:
- Gründungsdatum: 1956
- Mitarbeiter insgesamt: 140
- Fondsmanager: 34
- Research-Abteilung: 0
- Assets under Management: 19,53 Milliarden Euro.
- Anzahl der Fonds: 266 (davon Publikumsfonds: 118)
- Volumenstärkster Fonds: Pioneer Funds Austria – Trend Bond (658 Millionen Euro)
- Aktuell erfolgreichster Fonds: Pioneer Funds Austria – Russia Stock (+77,9 Prozent seit Jahresbeginn)