Das Asset Allocation Rennen im August

Die Finanzkrise ist noch nicht vorüber. Nur jede fünfte Assetklasse liegt 2008 im Plus und Anleger mussten dabei bei vielen Investments heftige Verluste von bis zu 40 Prozent hinnehmen. Doch mit einigen Schwellenländer-Anleihen konnten Investoren auch ordentliche Gewinne machen. Funds | 12.09.2008 06:00 Uhr
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

2008 ist für Fonds immer noch ein schwieriges Jahr. Das zeigt die aktuelle Ausgabe des Asset Allocation Rennens. Denn nur jede fünfte der 248 Anlagekategorien ist seit Jahresbeginn im Plus, und dabei konnte sich keine Aktienklasse in die schwarzen Zahlen retten.

Marktbericht

Im August dominierte vor allem einer: der starke Dollar. Gegen den Euro legte der Greenback 6,0 Prozent zu. Für Euro-Anleger waren daher alle Fonds, die in Dollar denominiert waren, im August Gold wert. An der Währungsfront werteten aber noch andere Währungen gegen den Euro auf, der wegen Rezessionsängsten in der Eurozone an Kraft verlor, etwa der japanische Yen (+5,5 Prozent), oder der Schweizer Franken (+1,1 Prozent).

An den Aktienmärkten war im August ein wenig Entspannung angesagt. Der MSCI World TR stieg für Euro-Investoren um 4,5 Prozent an. Angeführt war er dabei vom starken Gewinnen an den amerikanischen Börsen. Dort erholten sich die Kurse. Staatsanleihen legten gemessen am Citigroup EMU GBI, einem Index für europäische Staatsanleihen, um 1,2 Prozent zu.

In den Schwellenländern entwickelten sich die einzelnen Regionen sehr unterschiedlich. Asiatische Aktien verloren gemessen am MSCI AC Asia Pacific ex Japan TR USD 0,5 Prozent, besonders chinesische Aktien waren mit -8,4 Prozent unter Druck. Brasilianische Aktien mussten im August ebenfalls Federn lassen, sie verloren 4,9 Prozent. Indische Aktien konnten hingegen mit +4,2 Prozent einen kleinen Rebound hinlegen.

Rohstoffe standen auch im August im Fokus. Der Ölpreis gab weiter nach und notierte gegen Ende des Monats bei unter 110 Dollar, verlor damit. Auch Gold geriet unter Druck und büsst 3,8 Prozent ein. Diese Entwicklungen belasteten auch Minen- und Rohstoffaktien enorm. Sie gaben gemessen am HSBC Global Mining CR um 4,7 Prozent nach.

Die Top-Assetklassen

Die beste Assetklasse seit Jänner 2008 sind Schwellenländeranleihen. Konkret ist es die Lipper-Assetklasse Bonds Emerging Markets Other. Darunter fallen insbesondere Länder, die in den breiteren Regionenindizes (Asien, Europa, Lateinamerika) unterrepräsentiert sind. 12,2 Prozent konnten Anleger mit diesen exotischen Anleihen verdienen. Mit den osteuropäischen Pendants waren es immer noch 8,2 Prozent Rendite. Dabei waren zusätzlich zur Entwicklung der Anleihen auch die Währungsgewinne, die Anlegern Freude bereiteten. Währungen wie der polnische Zloty oder der ungarische Forint haben gegen den Euro sehr stark aufgewertet.

Das ist auch der Grund, warum die Assetklasse Money Market PLN, also polnische Geldmarktfonds, unter den Top-Investments zu finden ist. Die Rendite kommt zum großen Teil von der Aufwertung des Zloty. Auch andere Regionen stellen dabei Geldmarktfonds, die dank starker Währungsentwicklung gegen den Euro gut performen konnten, etwa chinesische Geldmarktfonds.

Eine Hedgefonds-Kategorie brachte Anlegern ebenfalls gutes Geld. Managed Futures konnten seit Anfang des Jahres 7,8 Prozent verdienen und liegen damit klar an der Spitze der Hedgefonds. Die einzige Assetklasse, die in die Nähe kommt, sind die Rohstoffhedgefonds, die 6,9 Prozent Rendite bieten konnten.

Die großen Assetklassen

Die wichtigen Assetklasse der europäischen und amerikanischen Aktienfonds liegen weiterhin deutlich im Minus. Jedoch haben die US-Fonds ihre europäische Konkurrenz deutlich schlagen können im August, dank eines starken Dollars. Seit Jahresbeginn liegen Europa-Aktienfonds mit 20,2 Prozent im Minus, US-Aktienfonds „nur“ mit 12,7 Prozent.

Anleihenfonds aus der Eurozone erwirtschafteten in den ersten acht Monaten von 2008 nur magere 1,6 Prozent. US-Anleihen schlitterten jedoch sogar mit 1,2 Prozent ins Minus.

Die Flop-Assetklassen

Die Flops sind weiterhin die fernöstlichen Aktienmärkte. Wohin das Auge reicht findet man in Asien über die letzten 12 Monate nur Kursverluste, die mitunter auch sehr massiv sind. So liegen Indien-Aktienfonds seit Beginn 2008 mit 40,6 Prozent im Minus, um wieder auf dem Niveau vom Jänner zu liegen, müssten die Fonds mindestens wieder mit 68 Prozent wachsen.

Auch China und Korea liegen mit über 30 Prozent im Minus. Die High-Flyer vom vergangenen Jahr mussten damit ihren Tribut zur Finanzkrise zollen. Kaum ein asiatischer Aktienmarkt konnte sich dem Sog entziehen, die breiter gestreute Assetklasse der Far East Equities liegt mit 32 Prozent im Minus. Damit ist Asien tief in den Bärenmarkt getaucht.

Fazit

Einige Anleger dürften Glück gehabt haben und in den letzten Monaten von den starken Bewegungen am Währungsmarkt profitiert haben. Doch die Währungsgewinne vieler Assetklassen können nicht verschleiern, dass die Assetklassen insgesamt weiterhin im Bann der Finanzkrise stehen. Verluste von bis zu 40 Prozent treffen besonders jene Anleger empfindlich, die ihr Portfolio nicht besonders diversifiziert haben oder das Wachstumswunder Asien massiv übergewichtet haben.

Alle Daten per 29.8.2008 in Euro
Quelle:

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