Experte Prof. Dr. Rürup über das österreichische Pensionssystem der Zukunft

Auf Einladung der ARGE Zusatzpensionen und des FJF Finanzjournalistenforums diskutierte Prof. Dr. Bert Rürup am Montag, den 18. September 2017 über seine Visionen und Ansätze für das österreichische Pensionssystem der Zukunft. Rürup ist als Gast-Sprecher der vierten Pensions-Enquete der ARGE Zusatzpensionen in Wien. Economics | 21.09.2017 17:40 Uhr
Prof. Dr. Bert Rürup / ©  zur Verfügung gestellt
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„Aus Umfragen und den Ergebnissen unserer Veranstaltungen der letzten Jahre lässt sich klar ein Handlungsbedarf für die Politik in Sachen Pensionssystem erkennen. Seitens unserer nächsten Bundesregierung, aber auch bei alle anderen Politikern und Sozialpartnern ist der politische Wille gefragt, ein Konzept für ein integriertes Drei-Säulen-Zukunftsmodell fernab von ideologischen Debatten zu erarbeiten. Wir wollen mit unserer diesjährigen Enquete dazu Anregungen liefern“, erklärt Andreas Zakostelsky, Obmann des Fachverbandes der Pensionskassen, als einer der Veranstalter.

„Den Vertretern der ARGE Zusatzpensionen ist ein sachlicher, offener Dialog über den besten Weg zu einem zukunftssicheren Pensionssystem besonders wichtig. Daher haben wir dieses Jahr mit Bert Rürup einen Wissenschafter und Rentenexperten nach Wien geholt, der als Berater mehrerer Bundesregierungen und Leiter von Reformkommissionen dazu beigetragen hat, das Länder wie Deutschland heute so erfolgreich sind“, so Manfred Rapf, Sektion Lebensversicherung VVO.

„Sichere Pensionen gibt es nicht…“

Solche Anregungen zum heimischen Pensionssystem bietet der deutsche Wirtschaftswissenschafter Bert Rürup in seinen Analysen. Zu Beginn seines Vortrages räumt der Rentenexperte mit einem der gängigsten Versprechen diverser Politiker auf: „Sichere Pensionen gibt es nicht. Alle Pensionsansprüche, ob umlagefinanziert oder kapitalgedeckt, müssen aus einer zukünftig erzeugten Wertschöpfung finanziert werden, und die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung ist stets mit Unsicherheit behaftet“, so Bert Rürup. Der Wirtschaftswissenschafter ergänzt: „Umlagefinanzierte Pensionen sind Transfereinkommen, die politischen Zugriffen wie Pensionsreformen ausgesetzt sind. Das Kapitaldeckungsverfahren greift auf nationale und internationale Kapitaleinkommen zu – und ist daher mit Kapitalmarkt- und Wechselkursrisiken behaftet.“

Optimaler Ansatz: Kombination von umlagefinanzierten und kapitalgedeckten Pensionen

Rürup verweist bei seinen Ausführungen auch auf führende britische Ökonomen. Deren Studien sprechen eindeutig für Mischsysteme: „Unter risikodiversifizierenden Gesichtspunkten ist Alterssicherungssystemen, die aus einer Mischung von umlagefinanzierten und kapitalgedeckten Pensionen bestehen, der Vorzug vor monistisch finanzierten Systemen zu geben“, so Bert Rürup.

„Genau diesen Ansatz betont die ARGE Zusatzpensionen seit Jahren: Nur ein Schulterschluss aller Formen der Pensionsvorsorge sichert langfristig für alle Österreicher und Österreicherinnen die Erhaltung des gewohnten Lebensstandards in der Pension. Die Ergänzung der staatlichen Pension durch betriebliche und private Zusatzpensionen ist für ein sorgenfreies Leben im Alter essentiell“, ergänzt Andreas Zakostelsky.

Österreich hat Nachholbedarf bei den kapitalgedeckten Alterseinkommen

In Bezug auf die kapitalgedeckte Pension als Unterstützung der staatlichen Pension sieht der Rentenexperte Bert Rürup in Österreich aber noch einen deutlichen Nachholbedarf: „Im Durchschnitt aller Industriestaaten beläuft sich nach Angaben der OECD der Anteil der kapitalgedeckten Alterseinkommen auf 17 Prozent. In Österreich liegt dieser Prozentsatz bei 3,5 Prozent.“

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