Indien: Das Match wird härter

Immerhin 63 Prozent aller Indien-Aktienfonds schlugen in den letzten fünf Jahren den MSCI India Index. Das soll sich zukünftig noch verbessern: Denn die Langfristsieger HSBC und ACM bekamen 2005 Konkurrenz von Comgest, Meinl und ABN AMRO. Nächste Woche startet außerdem der Magna India Fund. Funds | 09.12.2005 07:34 Uhr
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Die Börse in Indien boomt weiter. Während der letzten zweieinhalb Jahre legte der MSCI India Index um kumuliert 205 Prozent zu. Stärkere Gewinne gab es nur an den Börsen in Brasilien und der Türkei, wobei diese Märkte jedoch auch ein wesentlich höheres Risikoprofil aufwiesen: Während der MSCI India im Zeitraum Mai 2003-Dezember 2005 eine jährliche Volatilität von 24 Prozent aufweist, schwankte der BOVESPA in Sao Paulo um 31 Prozent und der ISE National 100 in Istanbul sogar um 33 Prozent pro Jahr - also immerhin um ein Drittel mehr. 

63 Prozent der Fonds schlagen den Markt

In den letzten fünf Jahren legten indische Aktien um 11,7 Prozent pro Jahr zu. Immerhin fünf der insgesamt acht Indienfonds - die bereits über eine dementsprechende Historie verfügen - konnten dies sogar noch übertreffen. Die beste Performance weist dabei der HSBC GIF Indian Equity auf, der den Index seit Dezember 2000 um jährlich 9,8 Prozent schlagen konnte. Der von Sanjiv Duggal verwaltete Fonds weist aber mittlerweile bereits ein Fondsvolumen von 3,5 Mrd. Euro auf.

Danach folgt der ACM India Liberalisation Fund mit einer Überrendite von 4,5 Prozent. Seitdem Bhaskar Laxminarayan den Fonds im August 2003 übernommen hat, liegt er klar auf Platz eines aller Indienfonds. Weitere Fonds die in den letzten fünf Jahren den MSCI India Index schlagen konnten sind (jährliche Outperformance in Klammer): JF India (4,1 Prozent), Pictet Indian Equities (3,1 Prozent) und DWS India (2 Prozent).

Hinter dem Index zurück lagen die Fonds von INVESO, der Indiac Fund der Schweizer Banque Cantonale Vaudoise und der Fonds Indian Investment Company von F&C Asset Management.

Neue Fonds stark im Kommen

Auf kürzere Zeiträume gehen den Marathonsiegern von HSBC und ACM aber etwas die Puste aus: Seit Anfang Januar – als der MSCI India um 45 Prozent dazu gewann – liegen beide Fonds rund 200 Basispunkte hinter dem Index. Die größte Outperformance erzielte der JF India Fund von Edward Pulling. Danach folgen jedoch bereits recht neue Produkte: Mit einer Performance seit 5.1.2005 von 50 Prozent liegt der damals neu aufgelegte Comgest Growth India bereits auf Platz zwei. Danach reiht sich der im Juni 2004 gestartete JI India Equity der dänischen Jyske Invest vor dem Fidelity Funds – India Focus, der im August 2004 aufgelegt wurde. Alle anderen Fonds lagen über diesem Zeitraum hinter dem MSCI India Index.

13 Fonds mit 9,1 Mrd. Euro Volumen

Seit Januar kamen dann aber noch zwei weitere Indienfonds dazu (Meinl India Growth im Mai und ABN AMRO India Equity im August). Insgesamt können Anleger jetzt bereits aus 13 Fonds mit einem Gesamtvolumen von 9,1 Mrd. Euro auswählen. Zum Vergleich: Ende November 2004 gab es erst 10 Fonds mit einem Volumen von 2,7 Mrd. Euro. Der Index verzeichnete in den letzten 12 Monaten Kursgewinne von 52 Prozent, weshalb die Nettomittelzuflüsse als signifikant bezeichnet werden können. Allein der im August 2004 gestartete Fidelity Funds – India Focus legte in den letzten 12 Monaten um 2,7 Mrd. Euro an Volumen zu.

Liegt die Zukunft bei Smaller Caps?

Und der jüngste Indien-Fonds startet in wenigen Tagen: Am 15. Dezember 2005 startet der Magna India Fund von Charlemagne Capital. Verwaltet wird er von Kommera Chakradhar (KC) Reddy in London, der erst dieses Jahr von Thames River Capital zu Charlemagne gestoßen ist. „Wir wollen uns gegenüber HSBC und Fidelity vor allem durch unseren Fokus auf Small und Mid Caps abheben“, beschreibt Reddy, der in etwa die Hälfte seines Fonds in Smaller Caps investieren wird. Außerdem ist sein Startportfolio mit 23 Aktien ungleich konzentrierter – der HSBC Fonds hält etwas über 170 Positionen.

Reddy will seinen Fonds als reines Alpha-Produkt positionieren: „In Indien gibt es mehr als 5000 börsennotierte Unternehmen. Die Large Caps sind dabei am teuersten, bei Smaller Caps finden wir dagegen die meisten Perlen“. Mit einem Startvolumen von mindestens 20 Millionen Euro sei es ungleich leichter in dieses Segment zu investieren. Ziel sei es mit niedrigem Beta und viel Alpha herausragende risikoadjustierte Renditen zu erzielen. Seine größten Positionen zum Start sind Satyam Computer Services, Tata Motors und Voltas. Die beiden MSCI-Indexschwergewichte Infosys Technologies und Reliance Industries, welche rund ein Viertel des Index repräsentieren, meidet er aktuell  komplett.

Fazit

Das Match um den besten Indienfonds wurde 2005 spannender. Der Marathonsieger aus dem Hause HSBC kam zuletzt deutlich unter Druck, ACM holte dagegen stark auf. Neue Fonds wie der im Januar gestartete Comgest Growth India konnten sich zudem bereits gut behaupten. Und mit dem in wenigen Tagen startenden Magna India Fund wird das Feld um einen Smaller Cap lastigeren Fonds erweitert. Für die Anleger ist das erweiterte Angebot schließlich ein klarer Pluspunkt.

Alle Daten per 5.12.2005 in Euro
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