Jahreswechsel zum Depotcheck nutzen

Den Jahreswechsel nehmen viele Menschen zum Anlass, das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen und Vorsätze für das neue Jahr zu fassen. Für Hans-Jörg Naumer, Leiter Kapitalmarktanalyse Allianz Global Investors, gehört ein Depotcheck dazu. Er zeigt auf, was man tun kann, damit es bei der Geldanlage nicht nur bei guten Vorsätzen bleibt. Allianz Global Investors | 02.01.2014 11:11 Uhr
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Hand aufs Herz: Wie viele Ihrer guten Vorsätze zum Jahreswechsel haben Sie eingehalten – und wie lange? Typischerweise scheitern wir schnell an guten Vorsätzen, da die Realisierung des davon erhofften Vorteils in der Zukunft liegt, wir aber den sofortigen Nutzen vorziehen.

 „Überliste dich selbst“

In der gleichnamig Publikation, zeigt Hans-Jörg Naumer von Allianz Global Investors auf, wie Disziplin und einige Erkenntnisse aus der Verhaltensökonomie können dafür sorgen, dass es bei der Geldanlage nicht nur bei guten Vorsätzen bleibt. Seine Checkliste enthält unter anderem folgende Tipps:

  • Disziplin ist wichtig. Wer regelmäßig seine Finanzanlage überprüft, läuft weniger Gefahr, Opfer des „Vogel-Strauß-Verhaltens“ bei Verlusten zu werden. Wer einen individuellen Finanzplan entwickelt, formuliert realistische Ziele und erhöht damit die Wahrscheinlichkeit, diese auch zu erreichen.
  • Ertragspotenzial:  Was lässt Sie eigentlich an einem Wertpapier, das Verluste produziert, festhalten? Der Kaufkurs als Referenzgröße oder die begründete Erwartung zukünftiger Gewinne, auf deren Grundlage Sie den zu erwartenden Kurs neu berechnet haben? Stellen Sie sich die Frage: Würde ich dieses Wertpapier heute wieder kaufen?
  • Komplexität reduzieren. Reduzieren Sie die Komplexität Ihrer Entscheidungen so, dass sie nicht zu eingeengt in der Sichtweisen sind, aber gleichzeitig nicht vor einem Informationswirrwarr stehen. Wer beispielsweise einmal bestimmt hat, welcher Risikotyp er bei der Anlage ist, muss nicht dauernd aufs Neue seine Aktien-Anleihen-Quote neu festlegen oder ständig auf den Aktienkursticker starren.
  • Über den Tellerrand schauen. Ist das „Fenster“, aus dem heraus Sie die Anlagewelt betrachten, groß genug, damit Sie zwischen den wichtigen Anlagealternativen entscheiden können, oder ist ihr Blick in die Welt eingeschränkt („Framing“), weil Sie etwas besonders gut kennen („deutsche Unternehmen“), Ihnen eine Geschichte besonders gut gefallt („Internetwerte“) oder Ihnen etwas besonders nahe liegt (die Mietimmobilie in Ihrer Straße)?
  • Aktives Management. Aktiv gemanagte Fonds können ein gutes Mittel gegen Verlustaversion und Untätigkeit sein: Das Management übernimmt Kauf und Verkauf der Wertpapiere. Der Anleger delegiert diese Maßnahmen und bleibt nicht gefangen in der Neigung, Verlierertitel zu spät und Gewinner zu früh zu verkaufen. Misch- und vermögensverwaltende Fonds weisen zum Teil sogar den Charakter eines ausdifferenzierten Portfolios über unterschiedliche Anlageklassen auf.

Naumer ist davon überzeugt, dass die Verhaltensökonomie (engl.: behavioral finance) uns dabei hilft, Fehler bei der Geldanlage zu vermeiden: „Die Grundaussage der Behavioral Finance lautet: Anleger neigen zu „Anomalien“, d. h. zu nicht rational begründbaren Verhaltensmustern oder Neigungen, die sich in ihren Anlageentscheidungen, aber auch in den Kursen der Wertpapiere und an den Börsen niederschlagen. Damit wird die Behavioral-Finance-Theorie für die Anleger interessant, denn wer typische Verhaltensfehler bei sich selbst erkennt, kann nicht nur seine eigenen Entscheidungen optimieren, sondern auch die Ineffizienzen nutzen.“

Umdenken gefragt

„Aktuell führen Sicherheitsdenken und die für Anleger typische Verlustaversion zu einem für den Vermögensaufbau gefährlichem Verhaltensmuster. Das erklärt, warum die jüngsten DAX-Gewinne an den meisten Deutschen vorbei gegangen sind und sie Risiken ganz anderer Art eingegangen sind.

Die meisten Anleger  haben vielfach mit den Magerzinsen auf Sparbuch oder Tagesgeldkonto teilweise nicht einmal die Inflationsrate ausgeglichen,“ konstatiert Hans-Jörg Naumer und fordert ein Umdenken: „Nach einer 30 Jahre dauernder Rallye an den Anleihenmärkten ist das Risikoprofil von Staatsanleihen heute ein anderes: Während kaum noch Kursgewinne zu erwarten sind, ist das Zinsänderungsrisiko gestiegen und steigt mit zunehmenden Inflationsrisiken weiter.“

Für ihn ist es nur folgerichtig, dass Dividenden als Ertragsquelle an Bedeutung gewinnen. Der ‚risikolose‘ Zins ist in Zeiten finanzieller Repression für den Vermögensaufbau völlig ungeeignet, nach Abzug der Inflation verlieren Sparer Geld. Im Niedrigzinsumfeld sollten Anleger daher mehr noch als bisher auf chancenreiche Anlageklassen setzen. Sein Fazit: „Die Aufwärtsbewegung am deutschen Aktienmarkt dürfte aufgrund guter Gewinnentwicklung bei den Unternehmen weiter gehen. Aber ohne Risiko gibt es keine Risikoprämie. Die gute alte Erkenntnis “Lege niemals alle Eier in einen Korb” gilt dabei unverändert. Konkret heißt das: Setze auf deutsche Aktien, aber nicht nur auf sie – und schon gar nicht nur auf Einzeltitel. Streue breiter und streue über verschiedene Anlageformen, das verbessert das Rendite-Risiko-Profil der Anlage.“

Die Publikation steht zum Download bereit unter: https://www.allianzglobalinvestors.de/MDBWS/doc/Market-Insights-Ueberliste-Dich-selbst-Anleger-sind-auch-nur-Menschen.pdf?6cafa0bf5ec26f901fa590659ee666bc105f0727webweb.

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