Heute können scheinbar weder die Herabstufung der Kreditwürdigkeit Portugals und Irlands, noch die sinkende Rohstoffnachfrage und rückläufige Häuserpreise in China oder ein äußerst unsicherer US-Konjunkturausblick von Notenbankbankchef Bernanke die Aktienmärkte beeindrucken. Sie strotzen vor Widerstandskraft.
Vitamin Berichtssaison
Die Kapitalmarktanalysten von Allianz Global Investors fragen sich, ob das Immunsystem der Kapitalmärkte ausreichend gestärkt ist, um weiteren Belastungsproben standhalten zu können. Dennis Nacken, Kapitalmarktanalyst, definierte drei Vitamine, die die Märkte momentan schützen: „Da wäre das „Vitamin Berichtssaison“, dass sich im zweiten Quartal 2010 zum Treiber für die Märkte entwickelt.“ Nach Angaben von Bloomberg übertrafen knapp 80 Prozent der Unternehmen des S&P 500 per Ultimo Juli die Analystenschätzungen. Grund ist die hohe Nachfrage aus den Schwellenländern sowie die selbst auferlegte Diät-Kur der US-Konzerne. Das Verhältnis von Wertschöpfung zur Entlohnung der Arbeitnehmer ist auf den höchsten Stand seit 50 Jahren gestiegen. Auch die überraschend positiven Ausblicke der Unternehmenslenker konnten den Investoren ihre Rezessionsängste ein wenig nehmen.
Vitamin Interbankenmarkt
Als weiteren Wirkstoff nennt Nacken das „Vitamin Interbankenmarkt“: „Neben der erfolgreichen Refinanzierung Griechenlands, Spaniens und Irlands am Geldmarkt trug auch der europäische Stresstest bei Banken zu etwas mehr Vertrauen am Interbankenmarkt bei. Darauf deuten leicht sinkende Risikoprämien an den Anleihenmärkten hin.“
Vitamin Bewertungen
Das dritte Vitamin, die Bewertungen an den Aktienmärkten, bleiben nach Nackens Analysen unverändert moderat. Neben den niedrigen Kurs-Gewinn-Verhältnissen, die mitunter 30 Prozent unter ihren langjährigen Durchschnitten seit 1987 liegen, erscheinen auch die Dividendenrenditen attraktiv.
„In der Summe ist das für die Märkte eine Kur zum Kraft tanken, was auch von Nöten sein dürfte.“, ist Nacken überzeugt. „Denn wir bewegen uns unverändert konjunkturell in einem Übergangsszenario. Die Impulse, die die laufende Berichtssaison beeinflusst haben, laufen aus. So ist ein Wiederaufflammen der Risikoaversion nicht auszuschließen – mit Blick auf zuletzt rückläufige OECD-Frühindikatoren für nahezu alle Regionen und auf die unveränderte Belastung der hohen Staatsschulden vor allem in den Industrieländern.“ Eine neutrale Allokation zwischen Aktien und Renten erscheint daher weiterhin angebracht.
Insgesamt verwaltet die Gesellschaft rund 344 Mrd. Euro1 für private sowie institutionelle Anleger in Deutschland. Weltweit gehört Allianz Global Investors mit 1.312 Mrd. Euro2 verwaltetem Vermögen (davon über 400 Mrd. Euro in Europa) zu den größten Vermögensverwaltern und ist in mehr als 25 Wirtschafts- und Finanzzentren mit über 1.000 Investmentprofis vertreten. Dank der Expertenpräsenz an den bedeutendsten internationalen Kapitalmärkten kann Allianz Global Investors frühzeitig neue Anlagetrends identifizieren und seine Kunden über innovative Investmentlösungen daran teilhaben lassen.
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