Auf ihrem diesjährigen „Secular Forum“ in der Firmenzentrale im kalifornischen Newport Beach erörterten und präzisierten die Investmentexperten von PIMCO ihren mittel- bis langfristigen Marktausblick. Die Analyse der Ereignisse in den Euro-Peripheriestaaten nahmen dabei breiten Raum ein. „Über das vergangene Jahr hinweg hat die globale Finanzkrise vom privaten auf den staatlichen Sektor übergegriffen. Die Regierungen haben zunächst das Wegbrechen der privaten Nachfrage ausgeglichen. Angesichts der explodierenden Staatsverschuldung zeigt sich nun aber, dass auch Staaten sich nicht unbegrenzt verschulden können“, sagt Matthieu Louanges, Mitglied von PIMCOs Europäischem Portfoliokomitee und Geschäftsführer von Allianz Global Investors KAG. So hätten inzwischen zahlreiche öffentliche Haushalte die Belastungsgrenzen erreicht.
Weltwirtschaft weiterhin auf dem Weg in eine „neue Normalität“
Die Schlussfolgerung von PIMCOs letztjährigem Secular Forum sah die Weltwirtschaft auf dem Weg in eine „neue Normalität“, die durch den Zwang zu Verschuldungsabbau, geringeres Wirtschaftswachstum in den Industriestaaten bei gleichzeitig stärkerer Regulierung sowie gegenläufige Tendenzen zur Globalisierung charakterisiert ist. Diese Diagnose hat sich nach Ansicht der Investmentexperten bestätigt. „Das Spektrum an möglichen Marktentwicklungen ist größer geworden, als wir ursprünglich erwartet hatten. Gleichzeitig ist es wahrscheinlicher geworden, dass die Renditen in den einzelnen Märkten stärker von ihren historischen Mittelwerten abweichen als bisher. Wie die „neue Normalität“ selbst letztendlich aussehen wird, hängt von verschiedenen Variablen ab, insbesondere politische Entscheidungen haben hier noch mehr an Einfluss gewonnen“, präzisiert Louanges.
Anlagestrategie – Risiken managen, Chancen nutzen
Die Erkenntnisse des „Secular Forum“ spiegeln sich in PIMCOs langfristiger Anlagestrategie wider. So spielt die sorgfältige Selektion auch bei Staatsanleihen von Industriestaaten eine immer wichtigere Rolle. Matthieu Louanges sagt: „Wir erleben derzeit eindrucksvoll, dass Staatsanleihen neben dem Zinsrisiko auch ein Kreditrisiko beinhalten.“ Die Verwendung traditioneller Anleihen-Benchmarks, in denen Papiere hochverschuldeter Länder tendenziell besonders hoch gewichtet werden, sollte nach Meinung von PIMCO überdacht werden. Auf Grund des gestiegenen Risikos so genannter Extremereignisse spielt die Absicherung von Portfolios gegenüber systemischen Risiken eine immer größere Rolle. Aufgrund der sich verbessernden Bonität und möglichen Aufwertungen plant PIMCO den Fokus auf Währungen aus Schwellenländern beizubehalten.
PIMCOs Expertenkonsens zur langfristigen Positionierung
Einmal im Jahr diskutieren PIMCOs Investmentexperten beim „Secular Forum“ Entwicklungen und Prognosen für die Weltwirtschaft. In der Debatte, in der unterschiedliche Positionen vorgestellt und hinterfragt werden, kommen regelmäßig auch unabhängige Experten, wie Wissenschaftler und renommierte Ökonomen, zu Wort. Die Ergebnisse des Forums dienen als Rahmen für die langfristige Anlagestrategie des Investmentmanagers. Das „Secular Forum“ wird um zyklische Foren ergänzt, die quartalsweise stattfinden und kurzfristige Zeiträume von bis zu zwölf Monaten analysieren.
