Jahresendrallye oder Verschnaufpause?

Die Marktteilnehmer blickten im abgelaufenen Monat auf volatile Kapitalmärkte bei niedrigen Volumen zurück. Widerstandslinien wurden erreicht und sogar nach oben hin durchbrochen, sodass neue Jahreshöchststände an nahezu allen wichtigen internationalen Aktienmärkten zu vermelden waren. Allianz Global Investors | 04.12.2009 10:21 Uhr
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Wie viele Anleger fragen sich die Kapitalmarktanalysten von Allianz Global Investors im aktuellen Kapitalmarktbrief: „Beginnt nun die von den meisten Marktteilnehmern erwartete Jahresendrallye? Oder ist es Zeit für eine vorweihnachtliche Verschnaufpause?“

Genügend Gründe für Aufwärtsbewegung

Von einer Verschnaufpause allerdings scheint bislang keine Rede zu sein. Im Gegenteil, Gründe für eine weitere Aufwärtsbewegung an den Börsen gab es genug: Die G-20-Staaten verständigten sich, ihre Fiskalstimuli weiter fortzusetzen. US-Notenbankchef Ben Bernanke betonte, den Leitzins weiter auf niedrigem Niveau halten zu wollen. Auch Übernahmeaktivitäten stimulieren die Märkte. Hinzu kamen positive Signale von der Konjunkturfront, unter anderem die Stimmungsverbesserung des US-Immobilienmarktes und erfreuliche Daten aus dem verarbeitenden Gewerbe in Europa und China, für das die Weltbank aufgrund der anhaltend hohen Wirtschaftsdynamik in den kommenden Jahren von einem Wirtschaftswachstum von 8-10 % pro Jahr ausgeht. Auch eine besser als erwartete Berichtssaison zum dritten Quartal sorgte für eine freundliche Stimmung an den weltweiten Kapitalmärkten. Über 80 % der Unternehmen im S&P 500 konnten aufgrund eines effektiven Kostenmanagements trotz Umsatzrückgängen die Analystenschätzungen schlagen. „Das entspricht dem höchsten Wert seit Beginn der Zeitreihe 1994“, wie Kapitalmarktanalyst Stefan Scheurer hervorhebt.

Kurse preisen bereits Konjunkturerholung ein

Mit Blick auf die Gewinnerwartungen für 2010 scheinen die Marktteilnehmer allerdings bereits einiges an Konjunkturerholung eingepreist zu haben. Das könnte sich als Trugschluss erweisen, sollte sich der Wirtschaftsaufschwung nicht auch entsprechend in den Umsätzen der Unternehmen niederschlagen. Die Stimmungs- und Frühindikatoren scheinen bereits weit vorweg gelaufen zu sein. Scheurer gibt zu Bedenken: „Enttäuschungspotenzial könnte drohen, falls sich die Aussichten auf einen nachhaltigen und sich selbsttragenden Aufschwung nicht bestätigen sollten und somit das Wachstum eine Verschnaufpause einlegen könnte.“ Eine breit angelegte Seitwärtsbewegung bei geringen Umsätzen in der vorweihnachtlichen Zeit wäre die Folge.

Orientierungspunkte für Anleger
 
Aufgrund der Unsicherheit über Nachhaltigkeit der aktuellen Erholungsbewegung kann sich taktisch eine neutrale Gewichtung der Aktienquote empfehlen. Wer strategisch und längerfristig investiert, sollte Verschnaufpausen nutzen, um die Aktienposition auszubauen. Positiv sieht Scheurer das Umfeld für deutsche Aktien. Im dritten Quartal legte das Bruttoinlandsprodukt im Vergleich zum Vorquartal real um 0,7 % zu. Das entsprach dem stärksten Wachstum seit Anfang 2008, wozu vor allem die starken Exporte beitrugen (+3,8 % gegenüber Vormonat). Das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) deutscher Aktien hat sich in den letzten Wochen auf 1,4 verbilligt und ist im Vergleich zu den Bewertungen in den USA (KBV von 2,0), Europa gesamt (KBV von 1,7) bzw. zum langfristigen Durchschnitt von 2,2 (seit 1990) als attraktiv anzusehen. Die aktuelle Phase der Konjunkturerholung wurde überwiegend von zyklischen Sektoren angeführt, weshalb bei frühzyklischen Werten die Gefahr von Gewinnmitnahmen steigt. Bei Finanztiteln dürfte weiterhin mit einer hohen Volatilität zu rechnen sein. „Bei der Branchenallokation könnten sich aktuell für den Anleger Positionen in defensiven Sektoren mit substanzstarken Dividendentiteln empfehlen,“ folgert Scheurer. Ebenfalls attraktiv erachten die Kapitalmarktanalysten von Allianz Global Investors Schwellenländeranleihen, empfehlen allerdings wie bei Aktien eine selektive Vorgehensweise. Dabei sollte das Hauptaugenmerk auf Anleihen jener Staaten liegen, die über solide Staatshaushalte sowie hohe Devisenreserven verfügen und die sich durch fiskalische sowie geldpolitische Umsicht auszeichnen.


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