Alterseinkommen der US-Amerikaner gefährdet

Einer neuen Studie von Allianz Global Investors zufolge haben vergangene Reformen im US-amerikanischen Rentensystem den Trend hin zu nicht garantierten Leistungen aus Pensionsplänen weiter beschleunigt. Allianz Global Investors | 09.01.2009 09:15 Uhr
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Das System befindet sich im Wandel. Die Eigenverantwortung der Bürger nimmt eine noch zentralere Rolle in der Alterssicherung ein, woraus eine Reihe von Risiken resultieren, deren Bewältigung auf den Einzelnen verlagert werden.

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie:

  • Das Rentensystem der USA ist durch drei Trends gekennzeichnet:
     › Demographiebedingte Einschnitte in den Leistungen der Gesetzlichen Rentenversicherung
     › Der anhaltende Trend von leistungsorientierten (DB) zu beitragsorientierten (DC) Rentenplänen in der betrieblichen Altersvorsorgung
     › Ein struktureller Wandel von Betriebsrenten hin zu individueller Altersvorsorge
  • Der Lebensstandard der zukünftigen US-amerikanischen Rentner ist zunehmend in Gefahr, fünf
    Gründe dafür sind:
    › Ein zu geringer Verbreitungsgrad betrieblicher Altersvorsorgung
    › Fehlkonzipierte Steueranreize
    › Steigende Gesundheitskosten
    › Die Folgen der Finanzkrise
    › Vernachlässigung der Ausgestaltung von Auszahlplänen in der Rentenphase
  • Die USA haben den größten und bestentwickelten Markt für kapitalgedeckte Altersvorsorge, der nach den Projektionen von Allianz Global Investors zufolge jährlich zwischen 3% und 5,8% wachsen und im Jahr 2020 ein Volumen zwischen 25,5 und 36 Billionen USD, ausgehend von einem Niveau von 17,3 Billionen USD Ende 2007, erreichen könnte.

Die Studie Retirement at Risk: The U.S. Pension System in Transition analysiert den Zustand des amerikanischen Rentensystems. Sie zeigt auf, inwiefern sich die demographische Entwicklung auf die Finanzierbarkeit der Gesetzlichen Rentenversicherung auswirkt und welche Einschnitte in den kommenden Jahren zu erwarten sind. In der betrieblichen Altersvorsorgung hat sich der Trend von leistungsorientierten (DB) zu beitragsorientierten (DC) Pensionsplänen weiter beschleunigt. Daraus resultiert eine andauernde Abwälzung u.a. des Kapitalanlagerisikos und des Langlebigkeitsrisikos auf den Einzelnen. Weiterhin gibt die Studie einen Überblick über das Wachstum des Vermögens der privaten Haushalte in den USA, welches vor allem durch den Aufbau zusätzlicher Altersvorsorge getrieben wird, sowie Prognosen dazu, wie sich das Altersvorsorgevermögen über das nächste Jahrzehnt in den USA entwickeln könnte.

Gesetzliche Rentenversicherung belastet

In den kommenden zwei Jahrzehnten werden etwa 78 Mio. „Baby Boomer“ das Rentenalter erreichen und damit die Gesetzliche Rentenversicherung enorm belasten. Dennoch, im Gegensatz zu anderen Industrienationen ist das Bevölkerungswachstum in den USA durch Migration weiterhin positiv und damit die Lage weit weniger gravierend. Ohne Reformen der Finanzierung und des Leistungsniveaus der Sozialversicherung wird die US Regierung neue Schulden aufnehmen, Steuern erhöhen oder andere Ausgaben verringern müssen, sobald das Kapital des Rentenreservefonds verbraucht ist. Alternativ müssen entweder die Leistungen um 20% verringert oder die Arbeitgeberbeiträge um 15,6% erhöht werden.

Brigitte Miksa, Leiterin International Pensions bei Allianz Global Investors sagt: "Eine alternde Bevölkerung verursacht Kosten, selbst in einem Land, das weit weniger vom demografischen Wandel betroffen ist.“

Altersarmut vermeiden

Die Verschiebung von DB zu DC Plänen stellt große Herausforderungen an die finanzielle Sicherheit in der Zukunft. Fast 50% aller Arbeitnehmer in den USA haben keine betriebliche Altersvorsorge, was unter anderem durch die freiwillige Teilnahme an DC Plänen bedingt ist. Auch die neuen Möglichkeiten, die Verbreitung über das sogenannte „auto-enrollment“ zu erhöhen, sind beschränkt. Angesichts des geringen Leistungsniveaus der Gesetzlichen Rentenversicherung wäre eine deutlich höhere Abdeckung notwendig, um den Lebensstandard im Alter aufrecht zu halten, insbesondere um Altersarmut zu vermeiden.

Stark steigende Gesundheitskosten sind ein weiteres Risiko, welches kleine Vermögen schnell aufzehren kann. Schätzungen des US-amerikanischen Gesundheitsministeriums zufolge werden die Gesundheitskosten in den USA auf 4,3 Billionen USD (19,5% des BIP in 2017) in die Höhe schießen, verglichen mit 2,1 Billionen USD in 2006. Die Nachfrage nach arbeitgeberfinanzierter medizinischer Versorgung könnte die derzeitigen freiwilligen Arbeitgeber-Beiträge zur betrieblichen Altersvorsorgung verdrängen.

Prognose: Hohe Akkumulation des Altersvorsorgevermögens

Finanzielle Sicherheit im Alter bedeutet auch das angesparte Vermögen nachhaltig zu entnehmen. Der Fokus von künftigen Reformen als auch das Angebot von Altersvorsorgeprodukten muss über die reine Kapitalakkumulation auf eine nachhaltige Ausgabensteuerung hinaus erweitert werden. Erforderlich sind Investmentstrategien, die nicht nur auf die Erzielung von möglichst hohen Renditen zielen. Ein integriertes Management der unterschiedlichen Risiken in Verbindung mit langfristigen Investitionen, wie z.B. Marktrisiken, Inflation, Lebenserwartung sowie Gesundheitsrisiken, ist die wichtigste Aufgabe.

Brigitte Miksa fasst zusammen: „Die gegenwärtigen ökonomischen Bedingungen können das langfristige Altersvorsorgesparen beeinflussen, indem sie Sparer dazu verleiten, ihre Ersparnisse für das Alter zur Überbrückung finanzieller Engpässe, wie z.B. Probleme bei der Hypothekenfinanzierung, in Anspruch zu nehmen. Allerdings prognostizieren wir selbst in unserem pessimistischen Szenario eine hohe Akkumulation des Altersvorsorgevermögens auf mindestens 25,5 Billionen USD bis 2020 mit einer Wachstumsrate von ca. 3%.“ 

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