Die Allianz verzeichnet einen Strukturwandel, rüstet ihre Produktlandschaft komplett um und integriert einen neuen Beratungsansatz ähnlich dem "§ 57a-Pickerl" in der Kfz-Versicherung.
Veränderungen in allen Lebenslagen
In Rückkoppelung zu demographischen Entwicklungen befindet sich die Lebensversicherung im Umbruch: Das Investitions- und Vorsorgeverhalten bewegt sich mit den neuen Lebensphasen-Modellen und drückt sich in deutlich verändertem Bedarf aus. Dr. Thomas Fent, Experte für Bevölkerungsökonomie am Institut für Demographie der Akademie der Wissenschaften, prognostiziert spannende und zum Teil konstrastierende Neuerungen im Verhalten und in den Einstellungen der Menschen: "Nicht nur die Lebenserwartung ist signifikant gestiegen – seit 1980 um 5 Jahre – sondern auch die markanten Zäsuren wie Heirats-, Gebäralter oder Scheidungsraten unterliegen einem gravierenden Veränderungsprozess. Die Lebensläufe sind variabler und unsicherer geworden – wir sprechen in diesem Zusammenhang von einer Destandardisierung der Lebensphasen", erklärt Fent.
Trend zur Singlepolizze
Diese neuen Lebensläufe lassen sich auch anhand von Eckdaten rund um die Lebensversicherung belegen: Schloss man eine Lebensversicherung vor zehn Jahren noch mit 30 Jahren und darüber ab, so liegt der übliche Zeitpunkt des Erstabschlusses mittlerweile deutlich unter 30. Visierten für die Auszahlung der Lebensversicherung Frauen in der Vergangenheit ein Alter von 55 und Männer von 60 Jahren an, so ist dies heute sowohl bei Frauen als auch bei Männern ein Alter von 65 Jahren. War es früher bei Paaren üblich, Lebensversicherungsverträge auf Gegenseitigkeit abzuschließen, so tun dies heute nur noch 20 Prozent. "Der Wunsch nach finanzieller Unabhängigkeit sowie die steigenden Scheidungsraten tragen dazu bei, dass Lebensversicherungen zunehmend als Single-Polizze abgeschlossen werden", erklärt Manfred Baumgartl, Vorstandsmitglied der Allianz.
Lücken im Vorsorgeverhalten
Das Vorsorgeverhalten in Österreich spiegelt diesen Trend jedoch noch nicht ausreichend wider, verlässt man sich bei der Altersvorsorge doch sehr stark auf den öffentlichen Bereich. Dies sei ein folgenschwerer Fehler, da die zu erwartende demographische Entwicklung das öffentliche System in absehbarer Zeit an die Grenzen seiner Belastbarkeit bringe: "Die erste Säule dient lediglich der Grundversorgung, da tun sich erhebliche Vorsorgelücken auf", warnt Baumgartl. Die Möglichkeiten in der betrieblichen Altersvorsorge werden längst nicht voll genützt und auch bei der privaten Pensionsvorsorge sind die Österreicher säumig. Mit jährlichen Ausgaben von 881 Euro pro Kopf für die Lebensversicherung liegt der Wert deutlich unter dem westeuropäischen Schnitt von 1.234 Euro. Mangelndes Bewusstsein für die Pflegevorsorge verschärft die Problematik um die Vorsorgelücke.
Antworten der Lebensversicherung
"Die veränderten demographischen Rahmenbedingungen erfordern ein Umdenken", so Baumgartl. "Wir haben uns darauf eingestellt: Schon heute haben wir das Produkt Lebensversicherung umgerüstet", erklärt Baumgartl. Den destandardisierten Lebensabläufen entsprechend bietet die Allianz ihren Kunden ein Maximum an Flexibilität. Je nach individueller Situation sind variable Zuzahlungen ohne dauerhafte Verpflichtungen ebenso möglich wie Geld herauszunehmen, ohne, dass es zu Abschlägen kommt. All das gilt sowohl in der klassischen wie in der fondsgebundenen Welt.
Kontinuität und Regelmäßigkeit – im Dienste finanzieller Sicherheit
Neben der Flexibilität bei den Produkten spiele auch die Beratungsqualität eine immer wichtigere Rolle: "Hier ist die Versicherungswirtschaft neu gefordert." Was der Kunde heute somit sein Leben lang brauche, sei eine Art regelmäßige "§ 57a-Überprüfung" für seine Finanz- und Vorsorgesituation. "Es geht um Kontinuität und Regelmäßigkeit – im Dienste lebenslanger finanzieller Sicherheit", so Baumgartl abschließend.