Nordea-Ökonom Sandte: "Die Finanzmärkte schreien Rezession"

Warum die Finanzmärkte derzeit geradezu „Rezession!“ schreien, Marktteilnehmer mit Blick in die Zukunft aber dennoch keinesfalls den Einfallsreichtum der EZB unterschätzen sollten, das analysiert Dr. Holger Sandte, Chief European Analyst, Nordea, in seinem aktuellsten Marktkommentar auf e-fundresearch.com. Nordea Asset Management | 15.02.2016 10:46 Uhr
Dr. Holger Sandte, Chief European Analyst, Nordea / ©  Nordea Investment Funds
Dr. Holger Sandte, Chief European Analyst, Nordea / © Nordea Investment Funds
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

"Die heutigen Zahlen zum Wirtschaftswachstum in Deutschland und im Euroraum waren okay, das Wachstum war mit 0,3% zum Vorquartal nicht geringer als im dritten Quartal. Eine schwache Industrie und lahme Exporte zum Jahresausklang auf der einen Seite, Robustheit in der Bauwirtschaft und vielen Dienstleistungssektoren auf der anderen. Damit soll es mit dem Blick in den Rückspiegel auch genug sein, denn wie beim Autofahren liegen die größten Gefahren vorne.

Derzeit schreien die Finanzmärkte geradezu „Rezession!“ Es kursiert eine Masse von Grafiken, die Korrelation zwischen üblen Finanzmarktentwicklungen und der künftigen Konjunktur aufzeigen. Dieser Kommentar enthält zwei Beispiele: 

  • 1. Grafik: Wenn der Ifo-Index dem DAX nur halbwegs folgt, dann wird er in den kommenden Monaten deutlich sinken und mit ihm das Wachstum in Deutschland. Der private Verbrauch dürfte nicht so sehr betroffen sein, dafür aber die Ausrüstungsinvestitionen und die Exporte.
  • 2. Grafik:  Wenn die Kreditvergabe der Banken im Euroraum nur halbwegs den Bankaktien in den Keller folgt, dann wird sie sich in den kommenden Monaten abschwächen und womöglich in rund einem Jahr wieder schrumpfen. Das wäre ein enormer Rückschritt, denn die Reparatur des „lending channel“ war eine der wesentlichen Errungenschaften von 2014/15. Die EZB würde womöglich noch mehr auf einen schwachen Euro stetzen, und das in einer Zeit, in der viele Notenbanken ähnliche Ideen haben und die Geldpolitik lockern (Japan, China, Schweden) oder nur zögerlich straffen (USA). 

Die EZB hat noch eine Menge auf Lager

Nach allem, was man aus der EZB hört, wird ein deutlich tieferer Einlagensatz als -0,3% diskutiert. Die Belastung des Bankensystem wird offenbar als vertretbarer Kollateralschaden angesehen. Auch der Ankauf weiterer Vermögensklassen dürfte geprüft werden. Der Markt für Unternehmensanleihen ist wohl zu klein, aber ungedeckte Bankschuldverschreibungen kommen durchaus in Frage, um den „lending channel“ zu erhalten. Auch mit dem Kauf von Aktien haben Notenbanken – im Rahmen des Portfoliomanagements – durchaus Erfahrung. Die EZB steht sicher nicht kurz vor dem Erwerb von Aktien, der ein enormes Bilanzrisiko bedeuten würde. Man sollte aber den Einfallsreichtum im Frankurter „Power of tower“ nicht unterschätzen.  Das lehrt jedenfalls die Vergangenheit." 

Dr. Holger Sandte, Chief European Analyst, Nordea

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen. Das NewsCenter ist eine kostenpflichtige Sonderwerbeform der e-fundresearch.com AG für Asset Management Unternehmen. Copyright und ausschließliche inhaltliche Verantwortung liegt beim Asset Management Unternehmen als Nutzer der NewsCenter Sonderwerbeform. Alle NewsCenter Meldungen stellen Presseinformationen oder Marketingmitteilungen dar.
Klimabewusste Website

AXA Investment Managers unterstützt e-fundresearch.com auf dem Weg zur Klimaneutralität. Erfahren Sie mehr.

Melden Sie sich für den kostenlosen Newsletter an

Regelmäßige Updates über die wichtigsten Markt- und Branchenentwicklungen mit starkem Fokus auf die Fondsbranche der DACH-Region.

Der Newsletter ist selbstverständlich kostenlos und kann jederzeit abbestellt werden.